Im Rahmen der landesweiten Präventionskampagne „HÖR‘ GENAU HIN! Telefonbetrug kann jeden treffen.“ werden ab heute 400.000 sächsische Haushalte von Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahre angeschrieben, um vor Telefonbetrug zu warnen.

Telefonbetrug ist zu einem weit verbreiteten Kriminalitätsphänomen mit oft dramatischen Folgen geworden. Dabei nutzen Betrüger geschickt verschiedene Taktiken, um an das Eigentum und Vermögen ihrer Opfer zu gelangen. Ob als vermeintlicher Familienangehöriger in Not, Polizist, Staatsanwalt oder Arzt – mit raffinierten Lügengeschichten und psychologisch geschickter Gesprächsführung täuschen sie ihre Opfer. Allein im Phänomenbereich Schockanruf entstand 2023 ein Gesamtschaden von rund 2,2 Millionen Euro in Sachsen und der Schaden stieg damit erstmalig über die Zwei-Millionen-Marke.

Bereits seit Oktober letzten Jahres warnt die sächsische Polizei mit der Kampagne und einer Vielzahl von Maßnahmen, wie Großplakatierung, im Radio oder via Social Media Seniorinnen und Senioren, deren Angehörige, Bekannte und Bankangestellte. Um die Bevölkerung weiter zu sensibilisieren, wurde jetzt eine der größten Postsendungen Deutschlands zur Warnung vor Telefonbetrug initiiert. Mit einem persönlichen Schreiben an alle sächsischen Haushalte ab 70 Jahre wendet sich der sächsische Innenminister, Armin Schuster, an die Seniorinnen und Senioren, um sie für Betrugsmaschen am Telefon zu sensibilisieren und vor Betrügern zu warnen.

Bei dem Schreiben handelt es sich um einen vierseitigen Flyer, dessen Innenseiten gleichzeitig als Aufsteller neben dem Telefon dienen. Enthalten sind nützliche Tipps, wie man Telefonbetrug erkennen kann, aber auch Hinweise, wie zu handeln ist, wenn man Opfer von Telefonbetrug geworden ist. Das Logo der Polizei Sachsen sowie das Logo der Kampagne „HÖR‘ GENAU HIN! Telefonbetrug kann jeden treffen.“ sind auf den Briefumschlägen gedruckt, um den Absender gleich zu erkennen und damit die Briefe auch geöffnet werden.

Empfehlungen an alle zum Phänomen Telefonbetrug:

  • Wenn Ihnen ein Anruf merkwürdig vorkommt, legen Sie einfach auf. Gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich.
  • Beenden Sie das Gespräch, wenn der Anrufer Geld von Ihnen fordert bzw. erbittet, egal welche Geschichte Ihnen erzählt wird.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefonat.
  • Geben Sie am Telefon keine persönlichen, familiären oder finanziellen Informationen preis.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen.
  • Bewahren Sie keine höheren Geldbeträge, teuren Schmuck und andere Wertsachen zu Hause auf.
  • Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag. Kürzen Sie Ihren Vornamen ab oder lassen ihn streichen. Der Name kann Tätern Hinweise auf Ihr Alter und Ihre Lebenssituation geben. Füllen Sie das Formular aus und senden es per Post an Ihren Telefonanbieter.
  • Sprechen Sie mit Angehörigen oder Nachbarn, wenn Sie solche Anrufe bekommen.

Falls Sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen sind, schämen Sie sich nicht! Wenden Sie sich umgehend an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

Ausführliche Informationen zu den gängigen Betrugsmaschen am Telefon und wie man sich dagegen schützen kann, finden sich auf der Homepage der sächsischen Polizei unter www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug.

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