Gestern Mittag wurde ein 72-Jähriger auf besonders dreiste Art zum Opfer von Trickbetrügern – die Polizei sucht nach Zeugen +++ Während des kurzen Halts eines Fernbusses in der Goethestraße nutzte heute Nacht ein Langfinger die Gelegenheit, sich den Rucksack eines Fahrers zu schnappen und damit zu verschwinden +++ Gestern Vormittag gedachte ein 28-jähriger Mann das Amtsgericht mit einem Tütchen Cannabis zu betreten.
Wie geht’s denn Ihrem Sohn?
Immer wieder gelingt es Betrügern durch geschickte Kommunikation, das Vertrauen älterer
Menschen zu erschleichen, um sie dann nach „Strich und Faden“ auszunehmen. Gestern wurde ein 72-Jähriger auf besonders dreiste Art zum Opfer. Der Senior hatte in Möckern soeben den Bus verpasst und stand mit einer schweren Einkaufstasche wartend an der Haltestelle. Gegen 12:15 Uhr hielt plötzlich eine schwarze Limousine an, aus welcher ihn der Beifahrer freundlich ansprach und ihm vorgaukelte, seinen Sohn zu kennen. Nachdem der Täter diese verbale Brücke erfolgreich geschlagen hatte, bot er seinem Opfer an, ihn nach Hause zu fahren. Der 72-Jährige nahm das scheinbar freundliche Angebot gern an, setzte sich auf den Rücksitz und unterhielt sich während der Fahrt weiter mit dem Beifahrer.
Der erklärte nun unter einem Vorwand, Kleingeld zu benötigen, aber nur einen 500-Euro-Schein zu besitzen und wollte wissen, ob sein „Fahrgast“ nicht wechseln könne. Weil der Senior verneinte, wollte der Beifahrer gern die EC-Karte, denn mit der könne man (angeblich) auch Geld wechseln. Davon hatte der Geschädigte zwar noch nie etwas gehört, aber dennoch übergab er arglos seine Geldkarte und sogar die PIN. Kurz darauf stoppte die Limousine an einer Bankfiliale, der Beifahrer ging hinein und kam mit der Aussage zurück, ein Wechseln sei doch nicht möglich gewesen. Dass das Abheben mehrerer hundert Euro bestens funktioniert hatte, verschwieg er, gab aber wenigstens die EC-Karte zurück.
Mit diesem Betrug war seine Gier aber noch nicht gestillt, denn in der Geldbörse des Seniors hatte er einen 50-Euro-Schein entdeckt und griff ihn sich. Der 72-Jährige protestierte dagegen und verlangte sein Geld zurück, wurde aber stattdessen mit zwei Rasierapparaten, zwei Messersets sowie einem Besteckkoffer abgespeist und am Stannebeinplatz aus dem Fahrzeug komplimentiert.
Die beiden Täter schätzte er auf Ende 20 bzw. Anfang 30. Sie hätten akzentfrei Deutsch gesprochen, wirkten augenscheinlich aber osteuropäisch. Beide trugen kurze, schwarze Haare, waren ca. 1,80 m groß und von sportlich-trainierter Gestalt.
Die Polizei empfiehlt vorbeugend: Schenken Sie Fremden, die behaupten, einen engen Verwandten zu kennen, nicht leichthin Glauben und übergeben Sie ihnen keinesfalls Ihre EC-Karte, die PIN oder sonst vertrauliche Daten. Und da Betrüger immer wieder die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen ausnutzen, sind auch Familienangehörige aufgefordert, wachsam zu sein und ihre Großeltern, Eltern bzw. sonstige ältere Angehörige aufzuklären.
Die Polizei sucht überdies nach Hinweise zu den Tätern. Wer kann sachdienliche Hinweise geben? Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Rucksack verschwand aus Fernbus
Während des kurzen Halts eines Fernbusses in der Goethestraße und dem dabei anstehenden Fahrerwechsel nutzte heute Nacht ein Langfinger die Gelegenheit, sich den Rucksack eines
Fahrers (59) zu schnappen und damit zu verschwinden. Der Dieb hatte womöglich beobachtet, dass der Bestohlene erst kurz zuvor seine persönlichen Sachen verstaut und den Rucksack auf dem Beifahrersitz abgestellt hatte. Als jener zu seinem Kollegen ging und ihm beim Verladen des Reisegepäcks der Fahrgäste behilflich war, nutzte der Dieb die Gelegenheit und griff zu. Als der Fahrer zurückkehrte, war er bereits spurlos verschwunden und mit ihm ein Schlafanzug, Geschäftspapiere, die Buskasse mit einem dreistelligen Geldbetrag, ein Geschäftshandy, ein Privathandy sowie ein Privatportmonee mit Personalausweis, Führerschein, EC-Karte, Krankenkassenkarte, Kreditkarte und ebenfalls einem dreistelligen Geldbetrag.
Mit Cannabis zum Amtsgericht
Gestern Vormittag gedachte ein 28-jähriger Mann das Amtsgericht mit einem Tütchen Cannabis zu betreten. Zwar schwenkte er das Betäubungsmittel dabei nicht offen vor den Justizbeamten, sondern hatte es in einer Tüte Tabak im Rucksack verstaut, doch den wachen Augen und guten Nasen der Beamten blieb das stark riechende Tütchen nicht verborgen. Das Ergebnis: Das Cannabis wurde gegen den Willen des 28-Jährigen konfisziert und er erhielt – hierzu ungefragt – eine Anzeige wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.
Raubdelikt I
Gestern Nachmittag erschien ein seit bereits vielen Jahren in Deutschland lebender Marokkaner (40) bei der Polizei und gab an, er hätte am Vormittag etliche Termine wahrgenommen und sich dann mit einem Bier und einer Cola an den Obelisken am Schwanenteich niedergelassen. Doch kurz darauf sei seine Mittagsruhe von einem ihm halbwegs namentlich bekannten Tunesier gestört worden. Jener habe ihn grundlos beleidigt und körperlich attackiert. Schließlich habe er sogar ein Messer gezogen, ihn in ein Gebüsch gedrängt, zum Entkleiden aufgefordert und ihn durchsucht. So erlangte er wohl die Geldbörse seines Opfers, nahm die enthaltenen Karten sowie Bargeld heraus und flüchtete. Ob sich das Raubgeschehen so und völlig grundlos – der Geschädigte ist auch schon wegen eines Betäubungsmitteldelikts aktenkundig und der Schwanenteich ist gegenwärtig leider weniger ein Ort der Ruhe und Entspannung, als vielmehr ein regelrechter Betäubungsmittelmarktplatz – zugetragen hat, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.
Sind vielleicht Max und Nero für die Wut des Räubers verantwortlich?
Vielleicht war der Täter zur o. a. Meldung auch deshalb aggressiv gestimmt, weil ihm die Polizeidiensthunde Max und Nero – wiederholt – einen Strich durch die Tagesrechnung gemacht hatten. Max war nämlich kurz vor dem Raubgeschehen durch den Park gestreift und hatte an einer Bank auf eine Tüte hingewiesen, in welcher (vermutliches) Marihuana verpackt war. In der Nähe fanden seine beiden zweibeinigen Begleiter dann noch weitere, verkaufsfertig verpackte Pflanzenbestandteile. Die Fundstücke wurden sichergestellt, einem Schnelltest unterzogen und werden zeitnah der Vernichtung zugeführt. Der vierbeinige Kollege Nero schnüffelte unterdessen jenseits des Rings umher und entdeckte ein Depot gefüllter Cliptüten, welches in einem Regenwassereinlass versteckt war. Auch hier besteht der Verdacht, dass es sich beim Inhalt um Marihuana handelt.
Raubdelikt II
Mehrere Zeugen beobachteten gestern Abend am Willy-Brandt-Platz einen Konflikt unter Männern, wobei sich eine Gruppe von vier oder fünf Männern sehr aggressiv gegenüber einem Einzelnen (24) gebärdete. Als jener die Flucht ergriff, rannte ihm ein Mann aus der Gruppe nach, streckte ihn mit einem massiven Schlag zu Boden und trat noch einmal nach dem Mann. Wahrscheinlich hätte er noch weitere Gewalt angewandt, wenn sich nicht ein Zeuge (23) schützend vor das Opfer gestellt hätte. Eben dieser Zeuge erkannte auch den bedenklichen Gesundheitszustand des jungen Mannes, der für etwa 10 Minuten bewusstlos blieb. Bis zum Eintreffen des Rettungswesens kam er aber wieder zu sich – wohl auch, weil ihn sein Helfer in die stabile Seitenlage brachte und die Atemwege von aus Mund und Nase laufendem Blut freihielt. Wie sich später noch herausstellte, wurde dem Geschädigten, der in der Folge eine Notfallbehandlung verweigerte, bei der Tat offenbar auch eine Umhängetasche geraubt.
Raubdelikt III
Die Kriminalpolizei ist seit gestern auch mit Ermittlungen zu einer räuberischen Erpressung befasst. Zwei Mädchen (11, 12) saßen in Markranstädt im Park gegenüber einer Schule, als sie durch drei Jugendliche (ca. 13 bis 15 Jahre alt und offenbar Deutsche) unter Vorhalt eines Messers angesprochen und zur Herausgabe von Geld aufgefordert wurden. Die beiden Mädchen konnten der Forderung schon mangels Geldbesitzes nicht nachkommen, flüchteten in das Schulgebäude und blieben unverletzt. Obwohl seitens der Schule umgehend die Polizei benachrichtigt wurde, konnten die Jugendlichen im Rahmen der Tatortbereichsfahndung hernach leider nicht mehr festgestellt werden.
Streit zwischen Taxi- und Pizzafahrer
Über Funk hörte ein 51-jähriger Taxifahrer heute Nacht den Hilferuf eines Kollegen, der gerade aggressiv von einem Pizza-Fahrer (42) attackiert würde. So eilte er flugs zu Jahnallee, um den Übeltäter zu fassen, denn unter Berufsgenossen hilft man sich. Als er das Auto des Pizzalieferanten erblickte, setzte er sich davor, stellte sein Taxi quer auf die Straße und zwang den Mann zum Stopp. Danach schritt er auf den Wagen zu und wollte dem Fahrer eine Erklärung abfordern, doch soweit kam er nicht mehr. Eine Wolke Pfefferspray, die der Pizzabote durchs Fahrerfenster versprühte, traf ihn im Gesicht und reizte seine Augen so stark, dass er nichts mehr sah. Er zog sich deshalb zurück und bat nun um die Hilfe des Kollegen, den eigentlich er unterstützen wollte. Jener brachte geschwind Wasser, um die gereizten Augen auszuspülen, bevor sich beide an die Polizei wandten.
Eine Prüfung ergab, dass der Pizzafahrer nicht über den erforderlichen kleinen Waffenschein verfügte, den er zum Führen des Reizgassprühgerätes benötigt hätte und auch sein mitgeführtes Einhandmesser stellte einen Verstoß gegen das Waffengesetz dar. Da die Gründe des vorausgehenden Streites vor Ort allerdings nicht abschließend geklärt werden konnten, müssen nun die Ermittlungen Licht ins tatsächliche Geschehen und die Motivationen der einzelnen Beteiligten bringen. Der Pizzafahrer erklärte jedenfalls gegenüber der Polizei, er habe das Spray benutzt, weil er sich bedroht gefühlt habe.
Ausweichen schier unmöglich – Radfahrer prallen frontal zusammen
Am Mittwochabend kamen sich in Leipzig-Abtnaundorf zwei Radfahrer ungewollt in die Quere. Beide Radfahrer brausten mittig den regennassen Radweg entlang und folgten
einer Kurve – allerdings in entgegengesetzter Richtung. Ein Ausweichen scheiterte, weshalb beide kollidierten und zu Boden stürzten. Während sich der 41-jährige Radler an der linken Hand und am Knie verletzte, zog sich seine 35-jährige Unfallgegnerin leicht Schulterblessuren zu.
Technischer Defekt?
Auf der B 6 verlor am Mittwochmorgen ein 27-Jähriger die Kontrolle über seinen Renault Mégane. In Höhe der Pittlerstraße kam er nach links von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Lichtmast und verletzte sich oder Dritte hierdurch zum Glück nicht. Nach seinen Angaben geriet sein Auto nach dem Abbiegen ins Schlingern, ließ die ABS-Anzeige aufleuchten und erlaubte ihm keine kontrollierte Fahrt. Allein der Sachschaden am Renault beziffert sich auf etwa 9.000 Euro.
Fahrradfahrer übersehen I
Am Mittwochnachmittag fuhr ein 65-Jähriger mit seinem Mazda 3 auf der Waldstraße stadteinwärts. Als er nach links in die Wettiner Straße einbog, übersah er leider eine Fahrradfahrerin, welche auf dem dortigen Radweg unterwegs war – jedoch auf der falschen Straßenseite. In Folge der Kollision verletzte sich die Radfahrerin (62) an Arm und Bein, weshalb sie ambulant behandelt werden musste.
Fahrradfahrer übersehen II
Der Fahrer (49) eines Toyota Auris fuhr am Mittwochvormittag auf der Torgauer Straße stadteinwärts. An der ampelgeregelten Einmündung zur Wurzener Straße vollzog er eine 180-Grad-Wendung und übersah leider eine Radfahrerin (29), die gerade die Fahrbahn an einer Fußgängerampel überquerte. Die Frau stürzte, wurde leicht verletzt und musste ambulant behandelt werden.
Vor den Bus gelaufen
Weil der Mitarbeiter (44) eines Paketdienstes gestern Vormittag sein Lieferfahrzeug in der Dresdner Straße am Straßenrand anhielt, es unvermittelt verließ und in den Fahrweg eines Nahverkehrsbusses trat, war dessen Fahrer gezwungen, eine Gefahrenbremsung einzuleiten. Hierdurch stürzten drei Fahrgäste des Busses und verletzten sich leicht. Gegen den 44-jährigen Paketboten ermittelt die Polizei deshalb wegen fahrlässiger Körperverletzung.
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