In der Bornaischen Straße hatte es gestern Abend ein Dieb auf das Smartphone einer 15-Jährigen abgesehen – Zeugen gesucht +++ In der Innenstadt wurde heute Nacht ein 46-Jähriger von „Antänzern“ bestohlen – diese kamen jedoch nicht weit +++ Bei Gleisbauarbeiten in Mölkau verletzte sich ein Arbeiter schwer.
Versuchter Raub
Ein komisches Gefühl beschlich das 15-jährige Mädchen, als sie den Mann bemerkte, der ihr gestern Abend, gegen 21:00 Uhr, auf der Bornaischen Straße stadtauswärts folgte. Ihr Gefühl sollte sie nicht getäuscht haben. Plötzlich griff er nach ihrem Hals und hielt sie fest. Er hatte es auf ihr Smartphone abgesehen, das sie in der Hand hielt. Doch das Mädchen hielt das Telefon krampfhaft fest und biss den Unbekannten in die Hand. Dann hockte sie sich hin und beugte sich schützend über dieses und ihre Tasche. Außerdem schrie sie laut um Hilfe. Dann vernahm sie eine Frauenstimme, die den Mann aufforderte, dass Mädchen in Ruhe zu lassen. Außerdem hörte sie Schritte von Passanten, die zur Hilfe eilten. Daraufhin rannte der Unbekannte ohne Beute die Prinz-Eugen-Straße in Richtung Wolfgang-Heinze-Straße, wo sich seine Spur verlor.
Den Täter beschrieb die 15-Jährige später folgendermaßen:
– möglicherweise nordafrikanische Abstammung
– ca. 180 cm groß
– 25 – 29 Jahre
– kurze, dunkle Haare
– Sonnenbrille mit größeren, dunklen Gläsern, die nicht verspiegelt waren
– rundliches Gesicht
– schlanke Gestalt
– trug eine dunkle Jacke und Rucksack mit schwarzen Trägern bei sich.
Die Leipziger Kripo ermittelt nun wegen versuchten Raubes und bittet Zeugen, die Hinweise zum Täter und/oder dessen Aufenthaltsort geben können, sich bei der Kripo, in der Dimitroffstraße 1, 04107 Leipzig oder unter der Tel. (0341) 966 4 6666 zu melden.
Antänzer geschnappt
Ein 46-Jähriger sprach heute Nacht auf dem Marktplatz Gesetzeshüter an und erzählte, dass er kurz zuvor bestohlen worden sei. Er lief in dem Moment, als ihn zwei Männer auf Italienisch ansprachen und ins Gespräch verwickelten, an der Nikolaikirche vorbei. Während der eine ihn ablenkte, stahl der andere das Portemonnaie. Zwar bemerkte der 46-Jährige den Diebstahl und folgte einem der Diebe, doch bekam er auf Verlangen lediglich seine Brieftasche zurück. Der Dieb war der Forderung demnach wortwörtlich gefolgt, das Bargeld – ein dreistelliger Geldbetrag – blieb verschwunden. Das sollte sein Kompagnon, der etliche Meter entfernt stand, in Verwahrung haben, so der Langfinger. Ganz Gentleman bot der dreiste Dieb an, sich zu kümmern, damit der 45-Jährige sein Geld zurückbekäme. Doch was gilt das Wort eines Diebes – in diesem Fall nichts. Dann verschwanden die Diebe, die der Bestohlene als südländisch aussehende Männer beschrieb.
Sofort gaben die Polizeistreife die Personenbeschreibung zur Fahndung weiter, wobei bekannt wurde, dass sich ein ähnlicher Fall nicht lange zuvor in der Großen Fleischergasse ereignet hatte. Anschließend machten sich die Gesetzeshüter auf die Suche und entdeckten in der Tat Höhe der Zentralhaltestelle zwei Männer (27, 34) im Müller-Park, auf die die Beschreibung passte. Sofort hielten sie die beiden an und nahmen sie in Gewahrsam. Später kamen bei der Suche im Park sogar noch zwei Smartphone zum Vorschein, von denen eines dem in der Großen Fleischergasse Bestohlenen (45) gehörte – später dann – bei der Durchsuchung der Diebe auch das Bargeld. Zwecks Beweissicherung erfolgte der Einsatz eines Fährtenhundes, der vom Feststellort der beiden dringend Tatverdächtigen bis zu den jeweiligen Tatorten lief. Aufgrund des dringenden Tatverdachts des dreifachen, gewerbsmäßigen Diebstahls ordnete die Leipziger Staatsanwaltschaft die vorläufige Festnahme wegen Wiederholungsgefahr an.
Arbeitsunfall – Mann schwer verletzt
Die Rettungsleitstelle teilte der Polizei gestern Abend einen Arbeitsunfall mit. Passiert war dieser auf der für Gleisbauarbeiten gesperrten Bahnstrecke Leipzig – Geithain am Haltepunkt Mölkau. Im Zuge von Baumaßnahmen wurde durch einen Gleisbagger ein schweres Bauteil an einer Hebekette angehoben. Der 38-jährige Arbeiter führte das angekettete Bauteil während des Hebevorganges mit seinen mit Arbeitshandschuhen bekleideten Händen. Dabei stand die Kette unter Spannung, rutschte plötzlich am Bauteil ab und quetschte den linken Mittel- und Ringfinger. Ein Fingerglied wurde vollständig abgetrennt. Ein Notarzt versorgte den Verletzten, der mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen wurde. Die Landesdirektion Sachsen/Arbeitsschutz hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
Für ein bissel Zärtlichkeit …
sollte gestern Vormittag ein 76-Jähriger zwei blaue Scheine berappen, so war es zwischen ihm und einer Schönheit vereinbart. Die Dame hatte den Herren auf der Straße angesprochen und der Bedürftige ließ sich verführen. Daraufhin fragte sie, ob er ein Auto habe und folgte ihm zum Parkplatz, nachdem er das bestätigte. Gemeinsam stieg das durch das geschlossene Geschäft verbundene „Pärchen“ in das Auto ein und sie lotste ihn zu einem abgelegenen Gelände in der Wurzner Straße. Dort liefen sie einige Meter durch die „Wildnis“, wobei die „heiße“ Dame dem älteren Herrn in galanter Weise den Vortritt ließ. Doch plötzlich, an einer Böschung, versetzte ihm die Frau einen Stoß, so dass er ein Böschung herab stürzte. Diesen kurzen Moment der Hilflosigkeit nutzte sie aus und entriss ihm seine Handgelenktasche samt einem zweistelligen Geldbetrag, Ausweis und Schlüssel. Danach flüchtete sie mit der Beute in unbekannte Richtung. Der 76-Jährige indes erstattete Anzeige wegen Raubes.
Müll angezündet
Unbekannte Täter betraten gestern Abend ein leerstehendes Bahngebäude in der Theodor-Heuss-Straße und zündeten dort gelagerten Müll an. Das Feuer breitete sich über die vier Stockwerke des 20 x 15 m großen Gebäudes aus. Feuerwehrleute waren von einem Passanten informiert worden, schnell am Ereignisort und löschten die Flammen. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar. Wenig später brannte es in Tatortnähe erneut: Zwei Mülltonnen standen in Flammen und erforderten ebenfalls den Einsatz der Kameraden. Verletzt wurde niemand. Kripobeamte haben die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
Polizei störte beim Abtransport
Bei einer Parkplatzkontrolle auf der Raststätte Muldental fiel den Gesetzeshütern ein polnischer Transporter auf, dessen Schiebetür leicht geöffnet war. Da niemand auf Klopfen reagierte, öffneten die Gesetzeshüter die Tür gänzlich und erblickten im Frachtraum mehrere neue Aluminiumfelgen eines renommierten deutschen Herstellers. Der Zündschlüssel steckte. Mit Gewissheit, Dieben auf der Spur zu sein, prüften die Gesetzeshüter nun die nähere Umgebung und fanden weitere Felgen, die hinter dem Sattelzug eines ungarischen Spediteurs lagen. Just in dem Moment kam ein Lkw-Fahrer aufgeregt auf die Polizisten zugerannt und erklärte, dass zwei oder drei Männer mit Kapuzen über den hoffnungslos überfüllten Parkplatz gerannt waren – an jeder nur erdenklich möglichen Stelle parkten Lkws – und unerkannt ins Nirgendwo verschwunden waren. Trotz sofortiger Suche mit Hubschrauber und Spurensuchhund blieben die Diebe unentdeckt.
Zwar konnte der Fährtenhund die Fährte an einer im Fahrzeuginneren gefunden Jacke aufnehmen und folgte dieser noch über die Tank- und Rastanlage in südliche Richtung, doch verlor sich die Spur auf dem Tankstellenvorplatz. Nun wurde der Fahrer (59) des ungarischen Sattelzuges geweckt. Der prüfte die Planen seines Lkw und stellte zwei Schlitze an der Außenseite des Aufliegers fest. Schließlich öffnete er die Hecktür und lud die zehn Felgen, die hinter dem Lkw lagen, nach kriminaltechnischer Tatortarbeit wieder in seinen Schlepper. Die fünfzig Felgen jedoch, die bereits im Kleintransporter verstaut waren, wurden samt Fahrzeug zur kriminaltechnischen Untersuchung sichergestellt. Laut Schätzung des 59-Jährigen betrug die zum Abtransport vorbereitete Ware einen Gesamtwert von ca. 20.000 Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt.
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