Ein dicker Fisch, im wahrsten Sinne des Wortes, ging den Zivilfahndern der Leipziger Kriminalpolizei und den Ermittlern des Zolls gestern Mittag ins Netz +++ Gestern Abend wurde ein 18-Jähriger derart von Gewissensbissen geplagt, dass er sich nach einem Unfall, bei dem ein 8-jähriger Junge verletzt wurde, wenige Stunden später bei der Polizei meldete - Zeugen gesucht +++ Gestern Abend kam es zu Zudringlichkeiten in der Straßenbahn.
Drogenkurier sitzt seit heute in Untersuchungshaft
Ein dicker Fisch, im wahrsten Sinne des Wortes, ging den Zivilfahndern der Leipziger Kriminalpolizei und den Ermittlern des Zolls gestern Mittag ins Netz. Seit Tagen schon, konkret seit Montag, dem 7. März 2016, führte die Polizeidirektion Leipzig unter Bündelung der verschiedenen Kompetenzen und personellen Ressourcen von Landespolizei und Zoll einen konzentrierten Einsatz zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität durch. Die dabei auf den sächsischen Autobahnen BAB 9, 14, 38 und 72 durchgeführten Kontroll- und Fahndungsmaßnahmen durch zivile und uniformierte Streifen zielten insbesondere auf verdächtige Fahrzeuge und Personen ab, bei denen ein Zusammenhang zu den Kriminalitätsphänomenen wie Kfz-Kriminalität, Schleusung, Waffen- und Betäubungsmittel-Schmuggel zu vermuten war.
Bei einer dieser Kontrollen fiel den Fahndern gestern Mittag, gegen 12:40 Uhr, Höhe der Anschlussstelle Döbeln, ein Audi A4 mit Dresdner und ein Ford Focus mit tschechischem Kennzeichen besonders auf. Die Fahrer beider Autos waren während ihrer Fahrt in Richtung Leipzig beharrlich darauf bedacht, zusammenzubleiben. Höhe der Rastanlage Muldental Süd lotsten die Fahndungskräfte gemeinsam den kleinen Konvoi, ohne dabei Unbeteiligte zu gefährden, auf die Einfahrt der Rastanlage und kontrollierten beide Fahrer.
Während der Kontrolle entdeckten die Fahnder mehrere prall gefüllte schwarze Plastiksäcke, die im Fußraum, Fond und Kofferraum des A 4 verstaut waren. Ein kurzer Blick hinein brachte schnell Erkenntnis: Darin waren Pflanzenbestandteile gleich Marihuanas verpackt – somit war der dringender Tatverdacht wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz gegeben. Daraufhin wurden beide Fahrer vorläufig festgenommen, die betäubungsmittelgleichen Substanzen aus allen Ecken und Enden des Audi hervorgeholt und beschlagnahmt – Gesamtgewicht: 48,4 Kilogramm. Auch die Autos wurden zur kriminaltechnischen Untersuchung sichergestellt und abtransportiert.
Die beiden Männer indes zogen im Zentralen Polizeigewahrsam ein. Die Staatsanwaltschaft Leipzig beantragte für den Haupttäter die Anordnung der Untersuchungshaft. Er wurde heute gegen 13:00 Uhr dem Haftrichter vorgeführt, der wegen des dringenden Tatverdachts des Handels mit Betäubungsmitteln Haftbefehl erließ und umgehend in Vollzug setzte. Sein Begleiter indes konnte seines Weges gehen.
Gewissensbisse eines Unfallflüchtigen
Das schlechte Gewissen ist mitunter eine Triebfeder, die den Inhaber dazu treibt, das wieder gutmachen zu wollen, was er zuvor falsch gemacht hatte. Gestern Abend wurde ein 18-jähriger Leipziger derart von Gewissensbissen geplagt, dass er sich nach einem Unfall, bei dem ein 8-jähriger Junge verletzt wurde, wenige Stunden später bei der Polizei meldete. Doch was war geschehen?
Am Donnerstagabend rannte ein kleiner Junge vom Fußweg der Lipsiusstraße direkt auf die Straße. Dort stieß er seitlich mit einem Fahrzeug zusammen, das die Lipsiusstraße in Richtung Oststraße befuhr. Der Junge stürzte schwer verletzt zu Boden und blieb liegen. Der Wagen blieb kurz stehen, niemand stieg aus, und fuhr nach einem kurzen Moment weiter und davon. Der 8-Jährige musste mit seinen Verletzungen stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Ein kindlicher Zeuge konnte der Polizei gegenüber nur sagen, dass es sich bei dem Pkw um ein grünes Auto gehandelt haben müsste.
Nun schien es so, als nagte der Unfall an dem Fahrer des grünen Unfallwagens. Gepeinigt rief er zweieinhalb Stunden später über den Notruf der Polizei an und wollte sich über den Zustand des Jungen informieren. Er verweigerte jegliche Angaben zu seiner Person, bestätigte aber, dass er gegen 18:00 Uhr einen Unfall in der Lipsiusstraße gehabt habe. Nach diesem Anruf konnte die Polizei den Fahrer nicht sofort ergreifen – der bekam nach Mitternacht jedoch Skrupel: Mitten in der Nacht, gegen 02:00 Uhr betrat er ein Leipziger Polizeirevier und fragte erneut nach dem verunglückten Jungen. Er gestand, den Wagen gefahren zu sein, wollte jedoch nicht verraten, wo er den Pkw abgestellt hatte. Es stellte sich zudem heraus, dass der 18-Jährige gar nicht im Auto hätte sitzen dürfen. Ihm wurde eine Fahrerlaubnissperre angeordnet. Zu guter Letzt stand er auch noch unter Drogen. Er erklärte frei heraus, vor dem Unfall Crystal konsumiert zu haben. Neben den Straftaten, denen er sich nun zu stellen hat, wird es mit Sicherheit auch sein Gewissen sein, das ihn daran erinnern wird, einem kleinen Jungen Schaden zugefügt zu haben.
Die Polizei sucht indes noch immer nach dem Unfallfahrzeug und Zeugen, die Hinweise zu dem Wagen und wo er eventuell abgestellt sein könnte, geben können. Diese werden gebeten, sich an die VPI Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255 – 2847 zu wenden.
Die Schelle saß
Nach einem ausgiebigen Stadtbummel machten sich gestern Abend die beiden Freundinnen (17) auf den Heimweg und liefen zur Straßenbahnhaltestelle Goerdelerring. Dort erkannten sie einen 21-Jährigen, dessen unangenehme Bekanntschaft eine der beiden 17-Jährigen schon Tage zuvor machte. Da soll er sie unsittlich berührt haben, wofür sie sich schämte. Jedenfalls schien der Mann die beiden jungen Frauen ebenfalls gesehen zu haben, denn er folgte ihnen, bis in denselben Straßenbahnwagen. Die beiden Frauen setzten sich, der Unbekannte auch, direkt neben eine der beiden, sehr nah. Schon wenige Sekunden später wanderte seine Hand am Bein des Mädchens entlang, in Richtung Po.
Daraufhin standen die 17-Jährigen auf und drehten sich zum Gehen um. Doch zuvor versetzte eine noch dem zudringlichen Mann eine Ohrfeige, der verdutzt den Mädchen nachschaute und gleich an der nächsten Haltestelle, am Hauptbahnhof ausstieg. Doch so einfach sollte er nicht davonkommen. Sie folgten dem 21-Jährigen und riefen währenddessen die Polizei. Zwar versuchte der Mann die 17-Jährigen in einem Katz- und Mausspiel abzuschütteln, doch vergebens. Am Taxihaltepunkt wurde er von Bundespolizisten gestellt und namentlich bekannt gemacht. Nun erklärte die 17-Jährige, die sich bisher scheute, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, dass sie bereits zwei Tage zuvor von demselben Mann unsittlich berührt worden war.
Vermeintliche Schmerzen
Weil er scheinbar unter Schmerzen an der Hand litt, suchte am Donnerstagnachmittag ein jugendlicher Täter eine Arztpraxis in Grünau auf. Nach der Behandlung verließ er die Praxis jedoch nicht, sondern betrat den Personalraum. Dort hatte er es auf die Handtasche einer Angestellten abgesehen. Die rechtmäßige Besitzerin ertappte den Langfinger jedoch auf frischer Tat, griff nach ihrem Eigentum und wollte die Tasche dem Täter entreißen. Dieser ließ von ihr ab, schubste die Angestellte, sodass sie zu Boden fiel und floh aus der Praxis. Hinterher fiel den Angestellten auf, dass der Langfinger eine Blutdruckmanschette hat mitgehen lassen.
Der Täter konnte folgendermaßen beschrieben werden:
– scheinbares Alter 18 – 20 Jahre
– circa 185 cm groß
– schlank
– schwarze, mittelange Haare
– europäisch
– sprach akzentfrei deutsch
– schwarze Augen
– dunkle Jeans, schwarz-grüne Jacke.
Moped-Dieb gestellt und „zurechtgewiesen“
Schlechtes Timing hatte gestern Abend der 23-jährige Täter, der das Yamaha-Moped eines 42-jährigen Besitzers im Schildberger Weg stehlen wollte. Der Diebstahl wurde von einem Hinweisgeber beobachtet, der daraufhin den rechtmäßigen Eigentümer informierte. Der 42-Jährige konnte daraufhin den Dieb auf frischer Tat ertappen und schlug den Dieb mit der Faust ins Gesicht. Da der Rechtssatz Auge um Auge und Zahn um Zahn in Deutschland keinen rechtfertigenden Charakter hat, muss der 42-Jährige mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen.
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