Am vergangenen Wochenende waren Trickdiebe mit der Antanzmasche mehrfach "erfolgreich" +++ An der Angerbrücke wurde ein 23-Jähriger von Jugendlichen überfallen und beraubt +++ In der Zweinaundorfer Straße wurde ein Stein von der Eisenbahbrücke geworfen und landete in einer Windschutzscheibe +++ In Markkleeberg wurde Sonntagnacht erneut ein Zigarettenautomat gesprengt.
Trickdiebe mehrfach “erfolgreich”
Die Polizeidirektion Leipzig berichtete in den letzten Wochen mehrfach über die Masche des Antanzens und warnte davor. Auch am vergangenen Wochenende ereigneten sich derartige Delikte:
Am Morgen des 4. Oktober, gegen 02:30 Uhr, lief ein 31-Jähriger entlang der Karl-Liebknecht-Straße. Vor einem Imbiss saßen fünf Männer an einem Tisch. Ein Fremder sprang scheinbar freundlich auf und grüßte ihn. Nachdem der Passant den Gruß erwiderte, wurde er plötzlich umarmt. Die vermeintlich herzliche Geste galt jedoch nur dem in der Hosentasche getragenen Mobiltelefon. Obwohl der Geschädigte den Diebstahl umgehend bemerkte und sich umdrehte, saßen nur noch vier Personen an dem Tisch. Jene legten auf Nachfrage zwar bereitwillig ihre Handys auf den Tisch, zogen es dann aber vor, die Flucht zu ergreifen. Der 31-Jährige konnte lediglich den eigentlichen Antänzer (29) bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Der 29-Jährige hatte das Diebesgut nach der Tat aber ganz offensichtlich an einen der Mittäter weitergereicht – es kam leider nicht wieder zum Vorschein.
Wenig später, zwischen 04:00 und 05:00 Uhr, befand sich ein weiterer 31-Jähriger auf dem Heimweg. Nach einer abendlich-nächtlichen Feierlichkeit hatte er fast seine Wohnanschrift in der Meißner Straße (OT Neustadt-Neuschönefeld) erreicht, als ihn ein Mann nach einer Zigarette fragte. Obwohl er angab, keine Zigaretten zu besitzen, kam ihm der Fragende näher und täuschte vor, sich dennoch bedanken zu wollen. Schließlich konnte er dem Geschädigten die Geldbörse entwenden und flüchten. Der Bestohlene nahm die Verfolgung auf, holte den Dieb ein und konnte ihn am Rucksack ergreifen. Allerdings streifte der Täter das Gepäckstück ab, weshalb der Geschädigte ins Stolpern geriet und stürzte. Im Rucksack fanden sich keine zur Identifizierung geeigneten Dinge.
Ein dritter 31-Jähriger ging in den frühen Morgenstunden (gegen 01:30 Uhr) des heutigen Tages auf dem Peterssteinweg. In Höhe der Dimitroffstraße traf er auf drei junge Männer und wurde unverfänglich nach einer Zigarette gefragt. Nachdem er diese übergeben hatte, offenbarten die Täter ihr eigentliches “Anliegen” und wollten das Handy sehen. Jenes nahmen sie dem Geschädigten schließlich aus der Hand und liefen in Richtung Süden davon. Obwohl der 31-Jährige den Sachverhalt sofort in der Polizeidirektion zur Anzeige brachte und die Beamten mit ihm nach den drei Tätern suchten, konnten diese leider nicht mehr ausfindig gemacht werden.
Statt Feuerwerk gingen die Lichter aus
Nachdem der Leipziger (23) den Samstagnachmittag bei einem Freund verbracht hatte, machte er sich per Straßenbahn auf dem Weg zur Angerbrücke. Als er dort ankam und der Bahn entstieg, traf er auf einen Gruppe von fünf oder sechs Jugendlichen. Diese pöbelten und schlugen auf ihn ein, wobei er durch einen Schlag für wenige Minuten das Bewusstsein verlor und zu Boden fiel. In dieser Zeit raubten ihm die etwa 15-Jährigen das Mobiltelefon und flüchteten. Nachdem er wieder zu sich gekommen war, begab er sich zur Kleinmesse – seinem ursprünglichen Ziel – und machte den Vorfall gegenüber von Securitymitarbeitern bekannt. Da sich in der Folge und noch vor Ort Zeugen meldeten, bestehen erste Hinweise zu den Tätern.
Es muss ein kleiner “Felsbrocken” gewesen sein …
… der am Samstagabend in der Zweinaundorfer Straße auf der Windschutzscheibe eines Tesla Modell S landete. Immerhin schlug der von der Eisenbahnbrücke geworfene Stein mit solcher Wucht auf der Beifahrerseite der stadteinwärts fahrenden Limousine ein, dass ein Einschlagloch entstand und Splitter durch den Innenraum flogen. Nicht auszudenken, was hätte passieren können. Warum gerade der 50-Jährige mit seiner Familie Opfer des unbekannten Steinewerfers wurden, ist nicht bekannt. Glücklicherweise blieben alle fünf Insassen unverletzt.
Zigarettenautomat gesprengt
Ein lauter Knall hallte Sonntagnacht durch Markkleeberg und erreichte das Ohr eines Gesetzeshüters, der umgehend seine Teamspieler informierte und so auf Ursachenermittlung schickte. Schon wenige Minuten später entdeckte die Polizeistreife den Grund des nächtlichen Lärms – ein Zigarettenautomat auf dem Fußweg der Rathausstraße. Es roch noch verbrannt und an der Wand, dort wo der Automat vormals hing, klaffte ein Loch. Am Automaten war der Unterboden geöffnet und aus diesem mit hoher Wahrscheinlichkeit Zigarettenschachteln entnommen. Sofort sicherten die Beamten den Tatort, um anschließend eine kriminaltechnische Untersuchung zu ermöglichen.
Noch während die Gesetzeshüter am Wirken waren, fuhren drei Männer (29, 34, 35) in ihrer Sichtnähe mit Rädern und Fahrradanhänger vorbei – ungewöhnlich – deshalb entschlossen sie sich, die drei zu kontrollieren. Bei zwei Radlern fanden sich in einem der Fahrradanhänger und einem Rucksack allerlei erstaunliche Sachen, wie graues Paketklebeband, mehrere Spanngurte, Kabelbinder, ein Nachtsichtgerät und diverse Werkzeuge an. Alle drei wurden namentlich bekannt gemacht. Inwieweit sie mit der Beschädigung des Zigarettenautomaten in Verbindung gebracht werden können, ist Bestandteil der Ermittlungen. Der Sach- und Stehlschaden konnte durch den Eigentümer bislang nicht beziffert werden. Die Polizei ermittelt wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.
Familienausflug endet im Krankenhaus
An der Anschlussstelle Leipzig-Messegelände stockte am Samstagvormittag der Verkehr – wahrscheinlich in Folge einer verstärkten Anreise zur “20. modell-hobby-spiel” auf dem Gelände der Neuen Messe. Offenbar erkannte der Fahrer (35) eines Nissan Primera die Situation noch rechtzeitig, musste aber gleichwohl eine Gefahrenbremsung einleiten. Während er so einen Auffahrunfall verhindern konnte, gelang dies dem hinter ihm verkehrenden Fahrer (63) eines Mercedes CLK leider nicht. Durch den Aufprall wurden zwei Mädchen (2 und 7 Jahre) im Nissan verletzt und mussten daraufhin in einem Krankenhaus stationär aufgenommen werden. Da auch ihr Vater über Rückenprobleme klagte und sich später ambulant behandeln ließ, kamen einzig die Kindsmutter und der Unfallverursacher unverletzt davon. Gegen letzteren laufen nunmehr Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung.
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