Seit sechs Jahren werden jugendliche Partygänger mit dem Slogan „Sprich mit uns“ am Wochenende vor Clubs, Discotheken und auf der Kleinmesse für die Gefahren des Nachtlebens sensibilisiert. Die Leipziger Kinderstiftung fördert das Projekt bereits im vierten Jahr und sichert es auch in Zukunft. Mit jährlich 2.000 Euro werden Flyer, One-Night-Stand-Packs und Ausrüstung finanziert. Damit können die Streetworker des Vereines Mobile Jugendarbeit Leipzig e. V. und der Stadt Leipzig, Sachgebiet Straßensozialarbeit, im Umfeld von Discotheken und anderen Veranstaltungen junge Leute aufsuchen, wichtige Informationen verteilen und Kurzberatungen durchführen.
„Es ist immer wieder schön zu erleben, wie aufgeschlossen und neugierig die Jugendlichen sind“, so die Streetworker Scarlett Wiewald und Tom Ney, die das Projekt maßgeblich mitgestalten.
„Das Projekt setzt auf Prävention und erreicht rund 400 Jugendliche im Monat an verschiedenen Veranstaltungsorten. Aufklärung ist wichtig und kostet auch Geld. Deswegen sind wir für die Unterstützung der Kinderstiftung sehr dankbar“, meint der Sachgebietsleiter der städtischen Straßensozialarbeit, Lutz Wiederanders.
Alexander Malios von der Kinderstiftung liegt vor allem die Langfristigkeit am Herzen. Er ist vom Konzept angetan und meint: „Es ist wichtig die Jugendlichen da zu erreichen, wo sie ihre Freizeit verbringen. Über die hohe Kontaktzahl freue ich mich sehr.“
In den Gesprächen geht es häufig um Verhaltenstipps im Umgang mit Alkohol und anderen Drogen. „Die Gespräche werden durchweg positiv angenommen und wecken Interesse“, so die beiden Sozialarbeiter weiter. Nicht selten werde aus einem Smalltalk ein Beratungsgespräch. Wissenslücken bezüglich der Ansteckungswege von sexuell übertragbaren Krankheiten, bei Verhütungsmethoden oder schwer kalkulierbaren Risiken beim übermäßigem Drogenkonsum und bei anderen Themen könnten geschlossen werden.
Reicht der Kurzkontakt vom Wochenende nicht aus, können die Jugendlichen mit den Streetworkern an ihren Standorten in Grünau, Lindenau, im Zentrum, im Norden oder im Leipziger Osten Kontakt aufnehmen. Auch die Streetworker freuen sich über den Erfolg dieses Präventionsprojektes und die Unterstützung der Kinderstiftung. Ist es doch auch Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit.
Mobile Jugendarbeit Leipzig e.V.
Der Verein Mobile Jugendarbeit Leipzig e.V. wurde 1993 gegründet und hat seine Wirkungsstätte seitdem in Leipzig-Grünau. 1995 wurde der “Kübel Inn” in der Garskestraße 3 eröffnet und dient seitdem als Geschäftsstelle und als Cliquentreff. Seit 2008 gibt es eine weitere Anlaufstelle in Leipzig-Altwest (Lützner Straße 17). Der Verein arbeitet im Handlungsfeld “Mobile Jugendarbeit” und erbringt entsprechend Leistungen in den Feldern Streetwork, Cliquenarbeit, einzelfallbezogene Hilfen und Gemeinwesenarbeit. Der Schwerpunkt liegt in der aufsuchenden Arbeit im öffentlichen Raum.
Insgesamt arbeiten sieben Fachkräfte in den beiden Teams (Grünau und Alt-West). Im Cliquentreff “Kübel Inn” können Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Freizeit verbringen (Billard, Tischtennis, Spiele aller Art, usw.). Einmal wöchentlich (dienstags) gibt es eine offene Zeit, in der Kids aus dem Stadtteil den Treff nutzen können; ansonsten dient der Cliquentreff als Basis für die Arbeit mit speziellen Cliquen aus dem Streetwork und als Beratungsangebot.
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