Mit einem symbolischen Spatenstich hat heute, 16. Oktober 2015, im Botanischen Garten der Universität Leipzig die Wiederherstellung des Victoriahauses in den originalen Bauzustand von 1876 begonnen. Das Leipziger Victoriahaus ist das einzig verbliebene Original von ursprünglich einem Dutzend Gewächshäusern dieses speziellen Bautyps in Deutschland. Die Sanierung des historischen Victoriahauses wird maßgeblich durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig unterstützt.
Damit kann ein für Leipzig herausragendes Baudenkmal im kommenden Jahr wieder für das Publikum geöffnet werden und findet die Victoria amazonica, die tropische Riesenseerose, wieder ihren ursprünglichen Platz im Botanischen Garten der Universität Leipzig. “Es macht uns stolz, dass an diesem traditionsreichen Ort, einem der ältesten Botanischen Gärten Deutschlands, ein architektonisch wie wissenschaftlich herausragendes Baudenkmal gerettet und seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt werden kann”, erklärte Rektorin Beate Schücking beim Spatenstich.
Auch Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig und zugleich Vertreter der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, freute sich über den Projektstart: “Sehr gern unterstützen wir die Universität Leipzig und insbesondere den Botanischen Garten bei diesem ambitionierten Projekt. Mit dieser Förderung unterstreichen wir – Sparkasse Leipzig und Ostdeutsche Sparkassenstiftung – unsere Partnerschaft mit der Universität Leipzig und setzen ein sicht- und erlebbares Zeichen unserer Kooperation.”
Prof. Dr. Christian Wirth betonte die herausragende wissenschaftliche Geschichte im Zusammenhang mit dem Leipziger Victoriahaus: Der Leipziger Botaniker und damalige Direktor des Botanischen Gartens, Eduard Friedrich Poeppig (1798 bis 1868), beschrieb die Riesenseerose Victoria amazonica als Erster. “Er hat auf seinen ausgedehnten Forschungsreisen durch Südamerika neben vielen anderen auch diese Pflanzenart am natürlichen Standort, dem Amazonas und seinen Nebenflüssen, kennen gelernt und diese im Jahr 1832 als Erster wissenschaftlich beschrieben”. Im Leipziger Victoriahaus wurden seit 1876 sowohl die größte Art, Victoria amazonica, aber auch kleinere Seerosen kultiviert.
Die Baumaßnahme wird durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Leipzig II, durchgeführt: “Auch wir freuen uns sehr, dass wir die umfassende Sanierung dieses einmaligen Baudenkmals baulich und technisch begleiten können”, so Petra Förster, Leiterin der Niederlassung.
Für Rainer Ilg als Vorsitzender des Freundeskreises des Botanischen Gartens geht nun ein Projekt in die finale Phase, das ihm seit Langem am Herzen liegt. Seit 1999 konnte aus Mitteln des Förderkreises das Baudenkmal gesichert und erhalten werden. Auch in den vergangenen Monaten übernahm der Verein vorausgehende Planungsleistungen.
Im kommenden Frühsommer soll die Sanierung des achteckigen Victoriahauses abgeschlossen sein. Damit wird ein weiteres Baudenkmal seinem ursprünglichen Verwendungszweck zugeführt und kann durch die Gäste des Botanischen Gartens im alten Glanz besichtigt werden.
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