Afrika ist komplett: Die heutige Eröffnung der Kiwara-Kopje im Beisein des Bürgermeisters für Finanzen, Torsten Bonew, vollendet die Themenwelt Afrika im Zoo Leipzig und schafft für die Besucher und Bewohner gleichermaßen neue Begegnungsmöglichkeiten mit bekannten und neuen afrikanischen Tierarten. Die als Fels- und Steppenlandschaft gestaltete Kiwara-Kopje bietet auf über 6.000 qm Außenanlagen einen abwechslungsreichen Lebensraum für Spitzmaulnashörner, Geparden und Husarenaffen, die zukünftig in friedlicher Koexistenz zusammenleben sollen.
Zudem vervollständigt sie im Herzen des Zoos mit ihren Freianlagen die angrenzende Kiwara-Savanne und gestattet perspektivisch den Antilopen, Gazellen und Zebras den direkten Kontakt mit den schwergewichtigen Dickhäutern. “Mit der Kiwara-Kopje wird der Zoo Leipzig um eine weitere Attraktion reicher und untermauert seinen Ruf als touristischer Magnet unserer Stadt. Es ist für mich eine große Freude zu sehen, wie konsequent und zielstrebig der Zoo seinen Masterplan 2020 umsetzt. Dafür gebührt Professor Junhold und seinem Team mein Respekt und großer Dank”, ordnet Torsten Bonew die Neueröffnung ein. Die 7,3 Millionen Euro kostende Kiwara-Kopje ist ein Puzzleteil der dritten Phase des seit dem Jahr 2000 realisierten Masterplans, die u.a. die Umgestaltung der historischen Bärenburg in einen Bärenburg-Spielplatz, die Affeninseln und die Neukonzeption des alten Tieraffenhauses beinhaltet.
“Als Afrikaliebhaber freue ich mich über die gelungene Umsetzung des Konzeptes in kürzester Bauzeit, für die es großer Anstrengungen bedurfte und die zeitweise für Einschränkungen beim Zoorundgang für die Besucher sorgte. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Zoogästen, die uns während dieser Zeit mit Verständnis begegnet sind”, so Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Der Zoo Leipzig wird sich mit dieser Form der Gemeinschaftshaltung auf Neuland bewegen. Bisher gibt es keinerlei Erfahrungswerte bei der Vergesellschaftung von Nashörnern, Geparden und Husarenaffen. Deshalb wurde bereits bei der Gestaltung des neuen Geheges großer Wert darauf gelegt, den Bedürfnissen der unterschiedlichen Tierarten gerecht zu werden und ihnen die passenden Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Der Prozess der Zusammengewöhnung wird behutsam und schrittweise erfolgen. “Es ist für uns eine tiergärtnerische Herausforderung mit ungewissem Ausgang. Wenn es gelingt, haben wir ein eimaliges Stück Afrika geschaffen”, betont Junhold. Ebenfalls neu eingezogen sind die in Afrika weit verbreiteten Klippschliefer, die auf einer 200 qm großen Anlage zu sehen sein werden.
Auch mit der neuen Anlage bleibt es das erklärte Ziel, die Zucht der vom Aussterben bedrohten Nashornart konsequent weiterzuführen. Volker Homes, Leiter für Artenschutz beim WWF, fasst die Lage in Afrika wie folgt zusammen: “Die Wilderei breitet sich wie ein Flächenbrand weiter im südlichen Afrika aus. Dort werden Nashörner erbarmungslos abgeschlachtet, da ihr Horn in einigen Ländern Asiens mehr als Gold wert ist. Dank verbesserter Schutzbedingungen sahen wir bis vor wenigen Jahren noch einen Anstieg der Nashornpopulationen, aber jetzt sterben genauso viele Tiere wie geboren werden”. Neben den beiden Spitzmaulnashornweibchen Nandi und Sarafine wird der Bulle N´dugu im Sommer aus dem Tierpark Hannover wieder zurückkehren und hoffentlich erneut in Leipzig für Nachwuchs sorgen.
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