Renate Lieckfeldt ist offenbar dem Tode nah. Nachdem gestern öffentlich wurde, dass die Rektorin der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) erneut an Krebs erkrankt ist, bestürmten die Medien die Hochschule mit der Frage, ob sie zurückkehren könne. Dazu waren zunächst keine Angaben gemacht worden. Heute heißt es, Lieckfeldt selbst habe keine Hoffnung auf eine Rückkehr mehr.
Die Pressestelle verwies auf die Berichterstattung der LVZ, welche aus dem Brief der Rektorin an ihre Mitarbeiter zitiert: Nach zwei Operationen und 28 Chemotherapien “ist nun der Krebs nicht mehr aufzuhalten”, schreibt Lieckfeldt. Sie wolle sich zurückziehen und die letzten Wochen mit ihrer Familie verbringen.
Die 48-Jährige hat die Amtsgeschäfte an Markus Krabbes übergeben. “Es ist kein Ende der Amtszeit, kein Rücktritt”, stellt eine Sprecherin der Hochschule klar. Ein neuer Rektor oder eine Rektorin wird damit erst gesucht werden, wenn Lieckfeldts Amtszeit zu Ende gehen wird – im Jahr 2016.
Renate Lieckfeldt ist die erste Frau im Amt des Rektors an der HTWK Leipzig. Sie war schon einmal an Krebs erkrankt und glaubte, diesen Anfang 2010 überwunden zu haben. Die 48-Jährige hat bereits zwei Mal für Aufsehen gesorgt. Das erste Mal im Jahr 2010, als sie erfolgreich auf ihre Zulassung um die Bewerbung zum Rektorenposten der HTWK geklagt hatte. Damals war nur der amtierende Rektor, Hubertus Mielke, nominiert worden. Lieckfeldts Klage war erfolgreich. Sie wurde zugelassen und schließlich auch zur Rektorin gewählt.
Erneut an Krebs erkrankt: Rektorin Renate Lieckfeldt übergibt HTWK-Amtsgeschäfte
Bereits ihre Ernennung war vom Gezerre …
Den Posten trat sie wegen eines neuerlichen Gerichtsverfahrens jedoch nur verspätet an: Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) hatte ihr zunächst die Verbeamtung verweigert. Aufgrund ihrer Krebskrankheit. Das SMWK bescheinigte ihr, dass ein erhöhtes Wiedererkrankungsrisiko bestehe. Die HTWK-Studenten standen zu ihrer neugewählten Rektoren und besetzten einen Tag lang das Rektorat der Hochschule – was für medialen Wirbel sorgte. Lieckfeldt legte einen zusätzlichen amtsärztlichen Befund vor und das SMWK lenkte ein.
Nun ist der Krebs zurückgekehrt. Lieckfeldt erklärt, dass es zu Beginn ihrer Amtszeit eine gute Prognose gegeben habe, sie jedoch bereits 2011 – im Jahr ihres Amtsantritts – erneut erkrankt sei. Sie sei fest entschlossen gewesen, ihre volle Amtszeit zu absolvieren und zugleich ihre Krankheit zu bekämpfen, teilt sie mit. “Bis auf zwei einwöchige Krankenhausaufenthalte stand ich während meiner Krankheit der Hochschule immer umfänglich zur Verfügung.” Dennoch musste sie sich von ihrer Hochschule verabschieden.
Lieckfeldt begann ihre wissenschaftliche Karriere an der Universität Heidelberg und promovierte dort 1993 im Bereich der pharmazeutischen Technologie. Sie arbeitete anschließend sieben Jahre beim einem Kosmetikhersteller in Deutschland und den Niederlanden. Ab dem Jahr 2001 war sie Professorin für Technisches Management an der Fachhochschule Gelsenkirchen, wo sie Prodekanin und seit 2007 Dekanin des Fachbereichs maßgeblich war.
Update: Wie die Pressstelle der HTWK nun informiert, würde die Rektorstelle auch mit dem Tod der Rektorin vakant. Das heißt, sollte Renate Lieckfeldt tatsächlich den Kampf den Krebs verlieren, würde dann sofort die Suche nach einem Nachfolger beginnen.
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