Am Freitag, 11. März, ist der Tag des barrierefreien Tourismus. Und Grimma hat zu dieser Gelegenheit etwas Neues zu bieten, denn bald ist auch der Garten des Göschenhauses über eine Rampe barrierefrei zu erreichen. Noch vor wenigen Wochen stand am Eingang des Museums Göschenhaus eine Garage mit einem grünen Tor.
Die Museumgründerin Renate Sturm-Francke ließ diese Unterstellmöglichkeit für ihr Auto im Jahr 1935 erbauen, ein Jahr, nachdem sie das Haus des Verlegers Georg Joachim Göschen gekauft hatte. Ganz vergessen war der Verleger der deutschen Klassik in Grimma nie, wo er 1795 sein Gut kaufte. Seinen Verlag hatte er in Leipzig gegründet und unter anderem die Gesamtausgaben von Goethe und Wieland herausgegeben.
Und das Göschenhaus erinnert auch gleichzeitig an seinen heute berühmten Korrektor Johann Gottfried Seume, der 1797 bei Göschen in Grimma angeheuert hatte. Heute ist ist Göschens Verlegerhaus ein beliebtes Ausflugsziel für Freunde der deutschen Klassik. Und der Garten zeigt ebenso, wie sich der Verleger hier ein klassisch schönes Refugium im Grünen erschaffen hat.
Nur die alte Garage wurde nicht mehr gebraucht.
Das Fundament des Zweckbaus wurde im Lauf der Zeit durch die Wurzeln einer nahestehenden Sommerlinde angehoben. Es bildeten sich Risse, Nässe drang ein. Das Gebäude war einsturzgefährdet. Nun wurde es abgerissen. Auch der Geräteschuppen verschwand. An der Stelle, an der sich die Garage befand, entsteht nun der barrierefreie Zugang zum Göschengarten, teilt die Stadt Grimma mit.
„Gerade die Barrierefreiheit ist für uns ein wichtiger Schritt, um für den schwierigen Treppenzugang zum Gelände eine Alternative bieten zu können – für gehbehinderte Menschen eine große Erleichterung“, betont Museumsleiter Thorsten Bolte.
Eine Holzlaube im Nutzbereich des Göschengartens wird in absehbarer Zeit den nun verschwundenen Arbeitsbereich und die Lagerfläche ersetzen. Der neue Zugang erhält auch eine Pflasterung.
Finanziert wurde der Abriss und der ebene Zugang durch das Programm „Sachsen barrierefrei 2030“ aus Fördermitteln des Freistaates Sachsen.
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