Manchmal haben wir da ein paar Gastleser wie den Herrn G., der uns doch tatsächlich kraft seiner Fähigkeit, ein Lexikon zu lesen, fragt, welche Sanktion wir denn nun meinten, wenn wir von der Sanktionshauptstadt Leipzig schreiben. Aber Herr G. ist sichtlich so ein klassischer Neuzeit-Leser. Er kommt nicht über den ersten Absatz hinaus.
Nachdem am 25. Juni 2016 kurz nach 15 Uhr sieben Schüsse auf der Eisenbahnstraße, Ecke Neustädter Straße gefallen waren, laufen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft „mit Hochdruck“. Die ersten Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass es keine zwei Schützen gab, Hells Angel „Matze“ M. ist seit gestern wieder auf freiem Fuß. Bleibt also nach derzeitiger Lage nur noch Stefan S. (30) als Tatverdächtiger, welcher sich nach wie vor in Untersuchungshaft befindet.
Wie feiert man eigentlich eine Hängepartie? Eigentlich gar nicht. Man zuckt die Schultern und lässt die Stadt einfach weiterwursteln in ihrem Versuch, für eines der attraktivsten Gebäude der Stadt einen Investor zu finden. Und feiert einfach ein Doppeljubiläum fürs Leipziger Stadtbad: 100 Jahre Haus und 10 Jahre Förderverein. Denn ohne Herz gäb’s das Haus heute schon nicht mehr.
Der Fall schrieb ein Stück Justizgeschichte. Maximilian S. betrieb aus seinem Gohliser Kinderzimmer zwischen Dezember 2013 und Februar 2015 einen profitablen Webshop. Das Sortiment von "Shiny Flakes" umfasste mit Ausnahme von Heroin alle erdenklichen Drogen, die auf dem illegalen Markt gehandelt werden. Das Landgericht schickte den Versandhändler im November für sieben Jahre hinter Gitter. Jetzt wird das beschlagnahmte Eigentum des Kinderzimmer-Dealers versteigert.
Es soll ja Leute geben, die bleiben im Urlaub lieber weise lächelnd zuhause. „Wozu in die Ferne schweifen …?“, sagen sie dann und tun so, als sei die bewährte Antwort in Stein gemeißelt. Ist sie nicht: Erstens ist in der Nähe nicht gut schweifen, zweitens liegt dem nahen Mitmenschen das Gute auch manchmal fern und drittens kann man seine ureigene Belastbarkeit auch einmal jenseits der Erwerbstätigkeit nach Herzenslust überprüfen.
Vielleicht kürt ja die AfD irgendwann die Nachtigall zu ihrem Wappentier. Denn so Manches, was etwa aus der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag kommt, klingt doch sehr nach dem alten Berliner Spruch: „Nachtigall, ick hör dir trapsen“. Dr. jur. Kirsten Muster hat so eine Anfrage gestellt. Titel: „Kunst und Verletzung religiöser Gefühle“. AfD und religiöse Gefühle? War da nicht was?
„Connewitz wird brennen“. So lautet ein Twitterpost in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli 2016, welchen der Leipziger Nutzer des Netzwerkes bereits wieder gelöscht hat. Doch er beschreibt den noch weiter gezogenen Kreis, welcher sich im Vorfeld des heutigen 9. Juli rings um die Auseinandersetzungen zwischen Legida und ihren Gegnern gezogen hat. Nach dem Überfall auf den Legida-Ordner Ronny U. am Abend des 4. Juli in Böhlen rast eine Welle des Hasses gegen die unbekannten Täter durchs rechte Netz. Heute möchte man seitens Legida ab 15 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz „gegen Gewalt“ demonstrieren.
Da lässt er uns ja nun ein bisschen im Stich, der liebe Sommer. Statt im Schatten zu schwitzen und den See der heimischen Couch vorzuziehen, wechselt es zwischen warm und kalt dauerhaft hin und her. Das macht jedoch nichts, denn sie werden schon kommen, die brütend heißen Tage, an denen selbst ein Müsli schwer verdaulich erscheint. Wenn es dann so weit ist, sollte dieser erfrischende Cocktail definitiv auf der Getränkekarte für die Sommerparty mit Freunden und Familie stehen.
Vier Monate sind vergangen, seit Vertreter des „Social Center“ mit Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) im Rathaus über die Zukunft ihrer Initiative gesprochen haben. Anschließend gaben sich beide Seiten optimistisch. Gemeinsam wolle man nach einer geeigneten Liegenschaft suchen, hieß es. Doch daraus ist offenbar nichts geworden. Die jungen Aktivisten wollen die Sache nun wieder selbst in die Hand nehmen.
Frau R. schrieb uns, dass sie uns nicht mehr mag. Sie hat sich alle Mühe gegeben. Seit drei Jahren. Das ist tapfer, wenn man so ganz anderer Meinung ist als wir hier in der L-IZ. Doch nun hat sie uns ihre Liebe aufgekündigt. Weil wir - da staunte auch ich ein paar Bauklötzer – „jetzt genauso wie die Mainstream-Medien schreiben“. Die L-IZ? Mainstream?
Der Prozess gegen drei ehemalige Mitarbeiter des Leipziger Rechtsamts und eine Rechtsanwältin geht in die nächste Runde. Der Bundesgerichtshof hat überraschend eine mündliche Verhandlung über die Revision der Staatsanwaltschaft anberaumt. Die Verhandlung findet am 19. Juli vor dem 5. Strafsenat in der Messestadt statt.
Im Anschluss an die Legida-Demo am Montagabend kam es zu einem tätlichen Angriff auf einen Ordner. Legida veröffentlichte daraufhin einen Facebook-Post, in dem massive Vorwürfe gegen Grünen-Politiker Jürgen Kasek erhoben werden. Dieser will sich mit rechtlichen Mitteln wehren.
Legida darf zurück auf den Richard-Wagner-Platz. Für einige Gegenveranstaltungen bedeutet dies starke Einschränkungen. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat Klage am Verwaltungsgericht eingereicht. Ein interreligiöses Fest wurde abgesagt. Zudem sieht sich ein Student, der im Hauptbahnhof protestieren wollte, mit einer einstweiligen Verfügung konfrontiert.
Demonstrieren kann teuer werden. Diese bittere Erfahrung könnte jetzt ein Leipziger Student machen. Marcus R. hatte für Montag-Abend zu einer Anti-LEGIDA-Demo im Leipziger Hauptbahnhof aufgerufen. Die ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG , die das Einkaufscenter betreibt, erwirkte eine einstweilige Verfügung, die dem angehenden Soziologen die Durchführung der Versammlung untersagt. Das Unternehmen fürchtete laut Auskunft gegenüber L-IZ um die Sicherheit seiner Besucher.
Da sind die Demonstrationen noch nicht einmal gestartet, da ist schon der erste Ärger entstanden. Marcus R., Student in Leipzig, soll eine Kostennote von rund 5.500 Euro tragen, so teilt es sein Anwalt heute mit. Er hatte versucht, beim Leipziger Ordnungsamt eine Demonstration im Leipziger Hauptbahnhof anzumelden. Auf der Gleisebene, da wo sich seit Monaten unbehelligt Legida-Anhänger vor dem McDonalds versammeln, wollte er so Gegenprotest organisieren und ebenfalls Leute aufrufen, sich dort zu versammeln. Nun hat er die Rechtsanwälte der ECE Gruppe, welche die Verkaufsflächen im Hauptbahnhof als Unternehmen verwaltet, am Hals.
Mehr als 28 Millionen Menschen verfolgten hierzulande am Samstagabend das Duell zwischen Deutschland und Italien im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Unser Autor zählte nicht dazu. Stattdessen begab er sich auf eine Reise durch Leipzig und dachte dabei über Fußball, Deutschland und peinliche Jugendsünden nach.
Nach der tödlichen Schießerei am 25. Juni auf der Leipziger Eisenbahnstraße halten „Hells Angels“ und „United Tribuns“ offenbar den Ball flach. Die Polizei stellte am Wochenende keine Verstöße gegen ein umfassendes Aufenthaltsverbot fest, welches die Stadt gegen Mitglieder dreier Rockerclubs erlassen hatte. Am Samstag tauchte im Internet ein Handyvideo auf, das den Mord an dem United-Tribunds-Anwärter Veysel A. (27) praktisch live zeigt.
Vaddi brauchte gestern Abend sicher seine Tropfen: Das Viertelfinale zwischen Jogis Jungs und der Squadra Azzurra war nüscht für schwache Herzen: „Eine Reise in den Süden ist für andere schick und fein, doch elf hübsche Italiener wolln noch nicht zuhause sein.“ Mit diesem leicht verbrämten Conny-Frobess-Text lässt sich das gestrige Drama im Elfmeterschießen der deutschen und italienischen Mannschaft wohl zusammenfassen. Wie viele Herzinfarkte wohl die Notaufnahmen verstopften?
Von Pegida hat sich die einstige Frontfrau Tatjana Festerling mittlerweile verabschiedet. Gemeinsam mit Edwin Wagenveld kümmert sie sich nun um den Ableger in Leipzig. Beim ehemaligen Legida-Chef Silvio Rösler und bei Rechtsradikalen sorgt diese Entwicklung für Unmut. Doch auch der durchschnittlich besorgte Bürger scheint bislang nicht allzu beeindruckt vom neuen Spitzenpersonal.
Da gründet man eine Stiftung und kommt am Ende zu einer Kindertagesstätte. Wer hätte das erwartet? Einer wie Alexander Malios, Vorstandsvorsitzender der Leipziger Kinderstiftung, schon. Die wurde ja vor acht Jahren nicht einfach aus Zufall gegründet. Acht Jahre? Das war 2008. Da war der Leipziger Geburtenzug schon so richtig ins Rollen gekommen. Den Ortstermin mit Kita gab es nun am Freitag, 1. Juli, in Schönefeld.
Zu manch einer Speise fehlt ja ab und an mal eine nette Kleinigkeit, die geschmacklich einen gewissen Pfiff verleiht oder einfach rundum sättigt. Bei Suppen und Salaten bieten sich natürlich knusprigste Scheiben Brot an, gern mit etwas Kräuterbutter bestrichen, die gestippt oder ganz einfach so dazu verspeist werden können. Wer sich jedoch auch mal etwas Abwechslung wünscht, dem seien diese Falafeln empfohlen, die nicht nur flink zusammengerührt sind, sondern auch noch herrlich würzig schmecken.
Am Freitagmittag haben etwa 15 bis 20 Besetzer und Sympathisanten des „Black Triangle“ in der Arno-Nitzsche-Straße der Regionalgeschäftsstelle der Deutschen Bahn einen Besuch abgestattet. Sie werben für eine Fortführung des Dialogs. Dieser sei zuletzt komplett abgebrochen. Eine öffentliche Stellungnahme der Bahn lässt ebenfalls weiter auf sich warten.
Der Kommunale Präventionsrat Leipzig möchte 6.000 Bürger der Stadt über ihre Einschätzungen zu den Themen Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit befragen. Die bislang letzte Umfrage fand vor fünf Jahren statt. Insgesamt handelt es sich bereits um die fünfte Befragung dieser Art.
Letztlich eine wenig überraschende Wende im Leipziger Rockerkrieg. Die Hells Angels geben ihr lokales Charter auf. Am Samstag hatten zwei Mitglieder des Clubs in der Eisenbahnstraße auf Angehörige der verfeindeten Streetgang "United Tribuns" (UT) mehrere Schüsse abgegeben. Ein Tribun starb, zwei weitere wurden schwer verletzt. Racheakte soll es laut eines UT-Sprechers keine geben. Nun sichern sich die Angels gegen ein Verbot ab.
Am späten Sonntagabend hätten die Besetzer das Areal in der Arno-Nitzsche-Straße eigentlich verlassen sollen. So forderte es die Deutsche Bahn. Doch diese Frist ist verstrichen. Nun ist unklar, wie es im Leipziger Süden weitergeht. Ein selbsternanntes Kulturkollektiv möchte die über Jahrzehnte verfallene Brache zu neuem Leben erwecken.
Verschworene Gemeinschaften, Geheimbünde, Bruderschaften oder eben auch MCs, also Motorradclubs, wie es die ebenso legendären wie berüchtigten „Hells Angels“ oder „Bandidos“ sind, sie alle haben eines gemeinsam: Wer hier nicht zu den Eingeweihten gehört, weiß eigentlich nicht richtig, um was es hier geht. So manches ist Legende, manches wahrer, als man hofft. Mit der wirklichen, der ursprünglichen Leidenschaft, also der reinen Lust am Motorradfahren, haben Clubs wie die durch die aktuellen Ereignisse ins Rampenlicht gerückten United Tribuns oder eben auch die Hells Angels jedoch nur noch wenig zu tun.
Es herrscht Aufruhr hinter den Kulissen, nachdem nach neusten Informationen der Polizei am 25. Juni kurz nach 15 Uhr zwei Hells Angels an der Eisenbahnstraße Waffen zogen und auf drei Mitglieder der United Tribuns (UT) unter den Augen von vier Polizeibeamten schossen. Ob Leipzig einen „Rockerkrieg“ erleben wird oder nicht, könnte nun von Entscheidungen der United Tribuns und mehreren weit größeren Entwicklungen abhängen. Die eher als Boxclub zu bezeichnende Vereinigung trauert derzeit um die zwei Verletzten, darunter der Leipziger Vizepräsident Sooren O., ein Mann mit dem Facebook-Namen „Umut Altug“ und den toten „Bruder Veysel“. Dennoch wird kaum jemand reden und offenbar haben sie Unterstützung angefordert.
Ruhig und gefasst sprach Manuel S. am Freitag vor dem Schöffengericht über sein Leben und die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen. Die Staatsanwaltschaft warf dem 28-Jährigen unter anderem räuberischen Diebstahl und Körperverletzung vor. Demnach ließ der Leipziger von Ende März bis Mitte April 2015 in der Kaufhof-Filiale am Neumarkt insgesamt fünf Mal Parfümflaschen im Wert von je einigen hundert Euro mitgehen. Nach seiner Enttarnung durch zwei Kaufhausdetektive soll er einem von ihnen einen Kopfstoß in den Bauch versetzt haben.
Mit Hilfe eines neuen Geräts können am Universitätsklinikum Leipzig Eingriffe am Verdauungstrakt jetzt ganz ohne Schnitte erfolgen: Die Fachexperten in der Endoskopie verbinden mit Hilfe eines speziellen Instruments eine Magen- oder Darmspiegelung mit dem Setzen einer chirurgischen Naht von innen.
Leider wird einem diese Frage nicht nur beim Ankommen auf Partys gestellt, sondern auch am Flughafen. Wer sich dieser Tage dort tummelt, wird sich noch auf andere Lästigkeiten einstellen müssen: Es ist schließlich Ferienbeginn und damit eine hochfragile Zeit fürs deutsche Nervenkostüm.
Am Samstag sind Mitglieder der rivalisierenden "Hells Angels" und "United Tribuns" auf der Eisenbahnstraße aneinandergeraten. Bei der Schießerei kam ein Anwärter ("Prospect") der "United Tribuns" ums Leben, zwei weitere Mitglieder der Straßengang wurden verletzt, einer davon lebensgefährlich. Die Polizei nahm nach Aussage eines Pressesprechers gegenüber L-IZ.de 14 Hells-Angels-Mitglieder fest, darunter den mutmaßlichen Haupttäter. Der 30-Jährige soll noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Sachsen hat ein Problem mit Rechtsextremismus. Rassistisches Denken ist tief in der Gesellschaft verankert. Die NPD wurde 2014 im Sächsischen Landtag nach zehn Jahren von einer kaum weniger fremdenfeindlichen AfD abgelöst. Hinzu kommen eine militante Neonazi-Szene, PEGIDA und zahllose Anschläge auf Asylunterkünfte. Das Kulturbüro Sachsen versucht sich in der Broschüre „Sachsen rechts unten“ an einer Bestandsaufnahme.
Es ist soweit, Brüder und Schwestern des Ostens. Leipzig stimmt ab, die Vorbereitungen laufen, die sozialen Netzwerke formieren sich. In oder Out ist die Frage. Wir wollen raus aus der EU! Natürlich nur, um endlich mal die Regeln für unsere schöne Stadt allein verhandeln zu können. „Mehr Basis, alle Macht den Kommunen, Rassisten raus!“ unser Schlachtruf – die stolze Bürgerstadt bricht auf. Denn wir haben eine Menge zu bieten und werden uns gleichzeitig mit London zur neuen Regional-EU zusammenschließen. Der gemeinsame Hashtag #Lexit verbreitet sich rasant, weitere Städte folgen. Ein paar saftige Abwertungen und Schuldzuweisungen gegen andere haben wir auch schon!
Nach Eiscreme kommt Nicecream, denn schließlich schmeckt bei tropischen Temperaturen um die 35°C nichts besser, als gefrorene Köstlichkeiten. Ganz im Gegensatz zu den üppigen Kreationen der letzten Wochen ist dieses Rezept jedoch sehr figurfreundlich, gesund und dennoch richtig lecker. Nicecream, eine inzwischen viel gefeierte kulinarische Entdeckung, ist eine Art selbstgemachtes Speiseeis, das allerdings aus nur einer Zutat besteht- aus gefrosteten Bananenscheiben.
Überspitzte Schmähkritik an der Polizei ist nicht strafbar, solange sie sich nicht gegen ganz konkrete Beamte richtet. Dies hat das Bundesverfassungsgericht in zwei Beschlüssen vom 17. Mai festgestellt, die am Freitag veröffentlicht wurden. In beiden Fällen hatten die Beschwerdeführer die berüchtigte Buchstabenkombination „A.C.A.B.“ („All Cops are Bastards“) öffentlich zur Schau gestellt.
Großbritannien tritt aus der EU aus. Das Ergebnis der Volksabstimmung ist eindeutig. An der demokratischen Legitimation dieser Entscheidung kann es keinen Zweifel geben. Dennoch ist der Beschluss verheerend und in höchstem Maß beunruhigend – nicht weil das Pfund an Wert verliert, nicht weil es möglicherweise zu wirtschaftlichen Problemen in Großbritannien kommt, nicht weil das Land eventuell vor Neuwahlen steht, nicht weil den Scheidungsprozess jetzt zwei Jahre lang die EU-Bürokraten bestimmen werden, mit denen man eigentlich nichts mehr zu tun haben will.
Andreas K. (44) soll von September 2015 bis Januar 2016 in Leipzig-Lindenau wiederholt den Kontakt zu zwei Jungen (10, 11) gesucht haben. Beließ es der Sex-Täter zunächst beim Massieren ihrer Füße, so soll er laut Anklage später auch mit beiden Kindern den Oralverkehr vollzogen haben. Beide Opfer belasteten den Leipziger im Prozess schwer. Nun soll ein Gutachter die Glaubwürdigkeit der Geschädigten überprüfen.
Nach außen wirkte Christian K. entspannt. Lässig blickte er sich im Gerichtssaal um, wechselte nur kurz ein paar leise Worte mit seinem Anwalt Matthias Luderer. Die Staatsanwaltschaft warf dem Selbständigen vor, den ihm völlig unbekannten Frank K. am frühen Abend des 22. November 2015 in der Westhalle des Leipziger Hauptbahnhofs mit drei Tritten attackiert, an die Wand gestoßen und mehrere Sekunden lang gewürgt zu haben. Der Bauhelfer fühlte sich durch die Fotoausrüstung seines Opfers provoziert.
Am Donnerstag, 23. Juni, stimmen die Briten über ihren Verbleib in der Europäischen Union ab. Sollten sie für den Brexit stimmen, wird das ziemlich heftige Folgen für die Wirtschaft haben - die britische zuallererst. Dabei werden die Briten ja eigentlich geliebt. Auch von uns. Gerade weil sie ihre Marotten so gern pflegen.
Jannik P. (24) und seine drei Freunde hatten dem Anschein nach nichts Gutes im Sinn. Das Quartett hatte sich am 31. Oktober 2015 in Braunschweig auf den Weg nach Dresden gemacht. In der Landeshauptstadt traf die SG Dynamo am Nachmittag auf den 1. FC Magdeburg. In Leipzig wurden die Männer von der Polizei gestoppt. Für Jannik P. endete die Routinekontrolle auf der Anklagebank.
Dass der Antrag des Leipziger Jugendparlaments zu „Menschenwürdiger Pfandsammlung“ auch noch andere Aspekte hat als den von mit Scherben übersäten Wegen und Straßen und einer Gesellschaft, die die Welt in einen riesigen Müllhaufen verwandelt, macht jetzt die linke Stadträtin Naomi-Pia Witte mit einem eigenen Änderungsantrag deutlich. Denn die Kehrseite unserer Wegwerfgesellschaft sind bettelarme Menschen. Ob ihr Vorschlag dann wirklich der richtige ist, wird wohl nicht nur die Leipziger Stadtreinigung bezweifeln.
Es fehle ihm „das Fleisch an den Knochen“, erklärte der Vorsitzende Richter am Bundesverwaltungsgericht Ingo Kraft metaphorisch. „Allgemeine Befürchtungen reichen nicht.“ Der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm (Linke) wollte wissen, ob und inwieweit der Bundesnachrichtendienst (BND) personenbezogene Daten über ihn an die National Security Agency (NSA) weitergeleitet hat. Weil der Geheimdienst die Auskunft verweigerte, hatte nun das Bundesverwaltungsgericht über das Auskunftsverhalten des BND in Leipzig zu entscheiden.
Kürzlich traf ich mich mit einem netten Mann, den ich unter anderem deshalb so mag, weil man mit ihm aufs Unterhaltsamste albern sein kann. So war es auch diesmal: Tiefschürfende Gedanken machten halt auf brachialen Gemeinplätzen, Neologismen ergaben sich im bunten Reigen fröhlicher, schier unmöglicher Visionen, Bibelzitate ergossen sich unverschämt passend in eine Geschäftsgründer-Idee. Mit einem Satz: Ich war glücklich.
Kann man eigentlich genug Rezepte für erfrischende Leckereien haben, jetzt, da der Sommer in den Startlöchern steht und sich hoffentlich ganz bald wieder in voller Pracht zeigt? Vermutlich nicht. Aus diesem Grund gibt es nun, nach nur wenigen Wochen der Abstinenz, ein weiteres unglaublich phänomenales Eiscremesandwich, das aus saftigen Blondieböden und fruchtigem Erdbeereis besteht.
Am 16. Juni erreichte die Stadtverwaltung Leipzig und die L-IZ ein Bild und eine kleine Geschichte von einem unserer Leser dazu. Auf dem Foto ein einsam mit einem Laubbläser hantierender Mann am Ufer der Elster. Die Geschichte dazu: Muss das eigentlich sein, dass die Stadt Leipzig einen Laubbläser einsetzt – ökologische und logische Fragen tauchten auf. Nun teilt die Stadt Leipzig mit: Wir waren es nicht, eher ein von der Landestalsperrenverwaltung Sachsen beauftragter Dienstleister, der da am Uferbereich mühsam herumpustet. Und so geht eine kleine Geschichte nun durch die Ämter.
Ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus und für Vielfalt setzen – das wollen zahlreiche Initiativen und Gruppen am Sonntag in Leipzig schaffen. Zunächst soll eine Menschenkette vom Rabet bis in die Innenstadt reichen. Anschließend steht im Clara-Zetkin-Park die zweite Auflage des interkulturellen „Brückenfestes“ auf dem Programm. Die Veranstalter hoffen auf mehrere tausend Teilnehmer und Besucher.
Es waren schwere Vorwürfe, die Oberstaatsanwältin Heike Poganiatz gegen Andreas K. auflistete. Demnach soll der 44-Jährige von September 2015 bis zu seiner Verhaftung Ende Januar 2016, obgleich unter Bewährung stehend, mehrfach gezielt den Kontakt zu zwei Jungen (10 und 11) gesucht haben, um ihnen gegen kleine Geldbeträge die entblößten Füße zu massieren. Später sei es auch zum Ablutschen der Zehen und der Geschlechtsteile gekommen. Insgesamt zwölf Taten dieser Art legte die Anklägerin dem Markranstädter zur Last. Hinzu kommt der Besitz von kinderpornographischen Fotos.
Wegen eines rassistischen Facebook-Kommentars war Marion O. (54) im März vom Amtsgericht Eilenburg zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt worden, welches sie so nicht akzeptieren wollte. Am Mittwoch nahm die Krostitzerin vor dem Landgericht jedoch ihre Berufung zurück, bevor ein Urteil gesprochen wurde.
Alle zwei Jahre veröffentlichen die Forscher vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig eine neue Studie zum emotionalen Zustand unserer Gesellschaft, zumeist als Mitte-Studie bezeichnet, denn die Studie zeigt eben nicht nur die Ränder der Gesellschaft, sondern den zum Teil recht finsteren Zustand der sogenannten Mitte. Sieht es nicht so aus, als habe die sich gründlich radikalisiert?
Wahrscheinlich weiß auch FDP-Stadtrat René Hobusch nicht, wie viel Sarkasmus und Satire einerseits und wie viel Ernst und Ratlosigkeit andererseits in seiner Anfrage in der Ratsversammlung steckt, in der er fragt: „Hält der Oberbürgermeister eine Änderung der genannten Firmenbezeichnungen in ‚Leipziger*innen Gruppe‘, ‚Leipziger*innen Stadtwerke‘, ‚Leipziger*innen Wasserwerke‘, ‚Leipziger*innen Sportbäder‘ etc. für sinnvoll?“
Irgendwie passt es zusammen: Ministerpräsident Bodo Ramelow darf laut Thüringischen Verfassungsgerichtshof Mitglieder der NPD nicht als „Nazis“ bezeichnen. Fast gleichzeitig stellt die Staatsanwaltschaft Leipzig ihre Ermittlungen gegen Tatjana Festerling wegen Volksverhetzung ein. Diese hatte im Januar 2016 dazu aufgerufen, „zu Mistgabeln (zu) greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern (zu) prügeln.“ Sie sieht Festerlings Gewaltaufruf durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.
Aus dem französischen Lille erreichten uns am Sonntag Bilder, auf die wir gut und gerne hätten verzichten können. Medienberichten zufolge lieferten sich über 50 Hooligans vor dem ersten Vorrundenspiel der Nationalelf Rangeleien mit Anhängern aus der Ukraine. In die Auseinandersetzungen waren offenbar sächsische Rechtsextremisten involviert.
Drei Podiumsdiskussionen, 33 Workshops und 800 Teilnehmer – so lautet die Bilanz der Initiative „Welcome 2 Stay“, die am Wochenende in Leipzig zu einem Kongress zusammenkam. Den Abschluss bildete eine dreistündige Versammlung am Sonntagvormittag. Hier zogen die Teilnehmer ein Fazit und diskutierten darüber, wie es weitergehen soll. Eine Entscheidung ist bereits gefallen: Das nächste Treffen soll im September in Berlin stattfinden.
„Ich bin erschossen wie Robert Blum“, sagte meine Mutter früher immer, wenn sie so richtig erledigt von der Arbeit war. Wir Kinder wussten dann in unserer Harmoniesucht diskretes und wenig forderndes Verhalten an den Tag zu legen. Später hab ich auch mal nachgelesen, was mit diesem bedauernswerten Herrn Blum 1848 so passiert ist. Seit diesem Zeitpunkt hat sich aber nicht viel getan offensichtlich: Erschießen scheint nach wie vor en vogue zu sein. Oder wieder in Mode zu kommen. Denn die Deutschen rüsten wieder auf. Allein in Sachsen, so sagt uns die LVZ von gestern, seien fast 3.000 Kleine Waffenscheine im ersten Quartal dieses Jahres ausgestellt worden.
Nachdem der „Welcome 2 Stay“-Kongress am Freitagabend mit einer Podiumsdiskussion eröffnet wurde, standen am Samstag weitere Panels und zahlreiche Workshops auf dem Programm. Am Abend begann im „Pavillon der Hoffnung“ bereits das große Aufräumen. Sonntagvormittag folgt die dreistündige Abschlussversammlung.
Hach ja, der Fühling - eine wahrlich famose Zeit im Jahr mit den frischesten Leckereien, die man sich nur wünschen kann. Und während der eine sich non-stop Erdbeeren in jeglichen Variationen einverleibt oder aus Rhabarber die köstlichsten Desserts kreiiert, würde der andere gern etwas Abwechslung auf den Tisch bringen und mit neuen Spargelideen glänzen - wie gut, dass es diesen leckeren Aufstrich mit Parmesan gibt, der ganz und gar hervorragend auf eine Scheibe geröstetes Brot passt.
Mit einer knapp zweistündigen Diskussion über die sogenannte Willkommenskultur in Deutschland ist am Freitagabend der Kongress „Welcome 2 Stay“ eröffnet worden. Die Initiatoren wollen an diesem Wochenende Willkommensbewegungen aus ganz Deutschland zusammenbringen, europäische Entwicklungen, Integrations-Lösungen und die Gleichheit der Menschen diskutieren. Schwerpunkt des mit zahlreichen Panels und Workshops gespickten Programms ist der Samstag.
Elke M. (50) galt in Sachsen viele Jahre als eine der profiliertesten Ermittlerinnen auf dem Gebiet der Organisierten Kriminalität. Seit wenigen Wochen sieht sich die Oberstaatsanwältin selbst mit einem Ermittlungsverfahren konfrontiert. Ein Leipziger Richter wirft der Chefanklägerin Falschaussage und Strafvereitelung im Amt vor.
Eine „Zusammenkunft der Bewegungen des Willkommens, der Solidarität, der Migration und des Antirassismus“ wollen sie sein: jene Initiativen und Einzelpersonen, die sich am Wochenende im Rahmen des „Welcome 2 Stay“-Kongresses in Leipzig treffen. Die Themen Flucht und Asyl sowie die Frage, wie dem Rechtsruck in der Gesellschaft beizukommen ist, stehen dabei im Mittelpunkt der zahlreichen Diskussionen und Workshops.
Im März 2015 tauchten in sozialen Netzwerken, allen voran auf verschiedenen Facebookprofilen, fingierte Steckbriefe mit Namen und Foto eines Mitarbeiters der Leipziger Internet Zeitung auf. Angeblich würde die Polizei nach unserem L-IZ-Kollegen Martin Schöler fahnden. Dieser werde wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern gesucht. Der perfide Fall von Verleumdung machte deutschlandweit Schlagzeilen. Laut polizeilichen Ermittlungen sieht nun alles danach aus, als ob hinter der koordinierten Aktion ein bekannter Kampfsportler und einstiger Lok-Hooligan steckte.
„The fun way to find people like you.“ Ganz so lustig ging es hinter den Kulissen des Flirtportals „Loovo.de“ dann doch nicht zu. Im vergangenen Jahr schrieb die Fachzeitschrift „c't“, der Web-Dienstleister würde möglicherweise im großen Stil mit gefälschten Frauen-Profilen auf Kundenfang gehen. Am Mittwoch durchsuchten Landeskriminalamt und Dresdner Staatsanwaltschaft die Firmenniederlassung in der sächsischen Landeshauptstadt.
Man kann gar nicht genug aufpassen. Darauf weist uns Paul M. Schröder hin, der Mann aus dem Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ), der sich mit Zahlen zur Arbeitslosen-, Bevölkerungs- und Asylsuchendenstatistik so gut auskennt wie kaum ein zweiter. Diesmal geht es um die Alleinerziehenden in Sachsen. Da haben wir nicht aufgepasst und untertrieben.
Interessiert es noch jemanden, was da auf dem Richard-Wagner-Platz und heute mal am Naturkundemuseum stattfindet? Gut - die dauernden Sperrungen immer ... Ok, und die, die in geringer Zahl zum Platz selbst seitens Legida und heute auch Pegida pilgern sicher. Die ersten Eindrücke vor Ort zeigen ein – vergleicht man es mal mit den ersten Tagen der „Bewegung“ - Häufchen mit Deutschlandfahnen. Noch geht es nicht um Fußball, sieht aber schon fast an diesem sommerlichen Abend in Leipzig so aus. Also machen wir doch erst einmal ein paar hübsche Bilder …
Herrschaftszeiten. In den letzten Tagen haben unsere Freunde aus der „Steckt-uns-doch-nicht-immer-in-die-rechte-Ecke“ aber wieder ganz schön aufgedreht. Der Schatten, den die EM vorauswirft, scheint bei vielen eben auch den unterm Pony zu intensivieren: Wir alle haben es mitkriegen müssen: Gauland kann nicht in Frieden leben, wenn ihm der schwatte Nachbar nicht gefällt, obwohl er angeblich dessen Schuss aufs Tor schätzt.
Sachsen freut sich zwar mittlerweile über Arbeitslosenquoten von 8 Prozent, in Leipzig sind es knapp über 9 Prozent. Doch an einigen Bevölkerungsgruppen geht der Wirtschaftsaufschwung vorbei. Nicht weil sie die Qualifikation nicht hätten, sondern weil große Teile des Arbeitsmarktes noch immer nicht auf so etwas eingerichtet sind wie Kinder. Alleinerziehende haben da ganz miese Chancen.
Wenn man mal wieder eine richtige Portion Schokolade braucht, um diverse Wehwehchen und Sorgen zu vergessen, sind die passenden Rezepte Gold wert. In solchen Momenten lohnt es nämlich kaum, einen drögen Kuchen aus dem Ofen zu holen, der einfach nicht die richtige Menge an Glückshormonen liefert, oder gar lustlos an einer Tafel Vollmilchschokolade zu knabbern - was da her muss sind diese Kakaobomben in Fuchsform! Schon auf den ersten Blick erkennt man quasi ihre wohltuende Wirkung, strotzen sie doch nur vor dem Besten, was die Kakaobohne zu bieten hat.
In den letzten Monaten hat sich bei Legida und Pegida eine Menge getan, meist hieß die Richtung abwärts. Einerseits traten vor allem in Leipzig immer deutlicher rechtsradikale bis rechtsextreme Kreise auf, andererseits konnte man am 2. Mai 2016 vielleicht noch 250 Teilnehmer zählen. Dies könnte sich am 6. Juni ändern, da man auch bei Pegida in Dresden verstanden hat, dass das Partnerbündnis in der Messestadt gerade zusammenfällt. Um den Trend zu drehen, schickt man wieder einmal Frontfrau Tatjana Festerling nach Leipzig. Zweimal, um genau zu sein, denn am 3. Juni versuchte sie, Oberbürgermeister Burkhard Jung mit einer Mistgabel im Rathaus zu besuchen.
Sonntagmorgen. Ein freier Morgen wie jede Woche. Die Zeit neben dem Lehren und Lernen, die eigenen alphabetischen Gedanken dem Rest der Welt mitzuteilen. Wer wird sie überhaupt hören, der „Rest“? Meine Gedanken? In den Ohren klingen mir die Manic Street Preachers. „If you tolerate this then your children will be next“. 26 Grundbuchstaben hat es, das deutsche Alphabet. 26 Mal ein Thema, das sich mit Bildung auseinandersetzen soll. Inwendig. 26 Mal der kolumnistische Versuch, … Zögern … zu zeigen, was wir wissen, auch zu erkennen und darstellen zu können. Es täglich bei-zu-bringen. In der Schule, an die heranzutragen, die (es) noch nicht wissen (können?), was sie wirklich wollen. Ein Versuch. Kolumnistisch. Nicht kommunistisch.
Bevor Leipzig-Grünau ab morgen offiziell seine 40-Jahres-Party steigen lässt, haben es die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils bereits letzten Freitag krachen lassen. Rund 70 Teilnehmer kämpften bei einer Spaßolympiade auf dem Grünauer Marktplatz gegen die Elemente an. Ein gutes Dutzend Verbände und Initiativen hatten dieses Jugendevent gemeinsam auf die Beine gestellt.
„Revolutionäre? Offen revolutionär sind sie nun wirklich nicht, die jungen Leute. Sie erscheinen schon in ihrer Jugend angepasster, als es die 68er als Rentner sind. Doch der Schein trügt. Die heute 15- bis 30-Jährigen verändern unsere Welt radikal. Sie haben in kurzer Zeit den strukturellen Wandel in Politik, Wirtschaft, Arbeitsleben, Familie, Technik und Freizeit eingeleitet. Allerdings nicht gewaltsam und mit militanten Mitteln, ohne die lautstarken Proteste, unter denen sich andere Generationen sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpft haben. Sie agieren still und leise, gewissermaßen aus der zweiten Reihe heraus, wirken im Verborgenen hinter den Kulissen. Deshalb sind die Umwälzungen, die sie anstoßen, auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Sie werden oft unbemerkt übernommen und setzen sich wie selbstverständlich im Alltag durch.“ (aus: Hurrelmann/ Albrecht: Die heimlichen Revolutionäre - Wie die Generation Y unsere Welt verändert“, 2014)
Trotz der Behinderung durch den Katholikentag konnte die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters am Sonntagmittag am Augustusplatz einen Erfolg verbuchen: Über 51 neue Pastafaris konnte die Weltanschauungsgemeinschaft für sich gewinnen. Wohl das bekannteste Neumitglied war die Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten). Die Veranstaltung fand im Rahmen des Alternativprogrammes des Bündnisses „(K)eine Million“ zum Katholikentag statt, das die Förderung der christlichen Großveranstaltung kritisiert.
Nimmt man den geografischen Mittelpunkt Sachsens, könnte man das Örtchen Colmnitz (Klingenberg), gelegen im Osterzgebirge/Sächsische Schweiz, das Herz des Freistaates nennen. Allerdings wohl auch nur in geografischer Hinsicht. Anlässlich der mehrtägigen Feierlichkeiten zur Ersterwähnung der Gemeinde im Jahr 1346 fanden sich beim Festumzug am 29. Mai gegen 13 Uhr auch die Wehrmacht und das Hakenkreuz wieder ein. Eingeladen zum „Schul- und Heimatfest“ hatte der Heimatverein Colmnitz e.V..
Mannomann, war das eine wunderbare Woche: Die Wogen um „Komm,-wir-gehen-noch-eine Runde-schwadronieren-im-Park“-Sarrazin und seine profunden Analysen über die kognitive Beschaffenheit schwarzafrikanischer Synapsen sind ein wenig geglättet. Und die Angehörigen des Sächsischen Landtags dürfen sich ab August ihrer selbstbeschlossenen jährlichen Gehaltserhöhung erfreuen, diesmal gar über 150 Euro - ist ja alles teuerer geworden - während in Leipzig gut- und grünbetuchte Katholikenhundertschaften leise lächelnd den Osten verkosteten.
Da wird es selbst Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) kalt den Rücken runtergelaufen sein, als sie die Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Alexander Krauß auf den Tisch bekam. Der Mann ist in der CDU-Fraktion eigentlich arbeitsmarktpolitischer Sprecher. Beim Sozialen scheint er sich nicht so auszukennen. Denn sonst würde er nicht unverfroren von „Rabenvätern und –müttern“ sprechen.
Zwei Badeunfälle im Raum Leipzig in den letzten Tagen haben die Wasserwacht des DRK alarmiert. Zu einem Tauchunfall kam es am Kulkwitzer See. Tödlich ging ein Badeunfall am Markkleeberger See aus. Immer mehr Seen haben Badebetrieb, aber bei der Absicherung mit professionellen Rettungskräften halten sich die Kommunen eher zurück.
„Im traurigen Monat November war’s, die Tage wurden trüber, der Wind riss von den Bäumen das Laub, da reist ich nach Deutschland hinüber.“ Ok, falsche Richtung. In Heines „Wintermärchen“ findet man zwar die verkehrte Denkstrecke, dafür stimmt das mit dem Wetter. Heine kommt vor fast 170 Jahren in sein Land zurück, dies geschieht Anfang der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts. Sein Land? Zerstückelt, zerstritten und vom „Alten“, vom „Restaurieren“ zermürbt findet er es vor.
Tausende Touristen sind anlässlich des am Mittwoch gestarteten Katholikentages in Leipzig. Knapp 150 Menschen demonstrierten am Freitagnachmittag gegen die Veranstaltung auf satirische Art und Weise. Die Demonstration bildete den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen am Wochenende, die sich gegen die religiöse Großveranstaltung richten.
Mit ihrer Kunstaktion mit dem mahnenden Moses weist die Giordano-Bruno-Stiftung seit 2014 bei Katholiken- bzw. (evangelischen) Kirchentagen auf die Millionen-Subventionen der öffentlichen Hand für die Veranstaltungen hin. Auch zum 100. Deutschen Katholikentag hatten sich die Akteure mit ihrem Moses angemeldet. Aber dann wollten die Veranstalter des Katholikentages die Skulptur nicht in ihrem Gelände sehen und sprachen ein „Hausverbot“ aus.
Ohne viel Aufwand mit einem Dessert ordentlich Aufsehen erregen? Gar nicht mal so einfach, möchte man denken. Man stellt sich vor, stundenlang durch die Küche zu wirbeln, mit Mehlspuren auf den Wangen und Schokolade an den Fingern, um am Ende, nach mühevoller Arbeit, ein schickes Törtchen oder eine luftige Creme zu servieren. Sicher, auch das ist möglich. Wer jedoch ohne viel Gewirbel und Stress seinen Gästen eine besondere Nachspeise kredenzen möchte, der sollte sich diese Icecreamsandwiches genauer ansehen.
Natürlich ist es ein Jubiläum, das in Leipzig wahrgenommen werden muss: der 500. Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlags am 31. Oktober 1517, der bis heute als Beginn der Reformation gilt. 2017 ist Höhepunkt der Lutherdekade. Und Leipzig liegt mittendrin in Lutherland, ist quasi der zentrale Umschlagplatz für die Gäste, stellt Leipzigs Kulturdezernat bei der Beantragung von 390.000 Euro für die LTM fest.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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