Am Freitag, dem 14. Juni, machte die zweite Etappe der diesjährigen MUT-TOUR Halt in Leipzig. Das muss hier noch nachgetragen werden, denn diese Tour hat einen ganz besonderen Zweck. Der Tag startete um 10 Uhr mit einer Mitfahr-Aktion in Pönitz am Bahnhof. Dort kamen rund 10 Menschen, teils vom ADFC Leipzig und von der Radgruppe „Hauptsache Rad“ des Leipziger Bündnisses gegen Depressionen zusammen und begleiteten dann ab 11 Uhr das Tandemteam in Richtung Leipzig.

Ziel war der Garten des Duchblick e.V., wo die Etappen-Teilnehmenden und die Mitfahrenden herzlich empfangen wurden. Im Rahmen eines wunderbaren Empfangs bei Kaffee und Kuchen konnte das Team der MUT-TOUR mit interessierten Leipzigern ins Gespräch kommen. Dort endete auch die zweite von 10 Tandemetappen der diesjährigen MUT-TOUR, welche in Berlin gestartet war.

Am Sonntag, dem 16. Juni, startete dann die dritte Etappe in Leipzig am Rathaus und nahm dort ihren Weg in Richtung Erfurt auf. Auf dem Rathausplatz kam das Etappenteam mit einigen Menschen ins Gespräch.
Die MUT-TOUR bewegt sich über drei Monate lang auf Tandem-Fahrrädern und wandernd mit und ohne Pferde durch ganz Deutschland, um sich für einen offenen Umgang mit Depressionen starkzumachen. Die aktuelle Etappe der MUT-TOUR ist unterwegs auf einer viertägigen und über 220 Kilometer langen Tandemtour bis nach Leipzig.

Ziel: Offenheit im Umgang mit Depressionen und psychischen Problemen

„Oft trauen sich Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht, darüber zu sprechen und/oder sich Hilfe zu holen. Das kenne ich auch aus dem Freundeskreis“, erzählt Christine Schmitz (60) aus Berlin aus ihren eigenen Erfahrungen. „Erst wenn ich über meine Depression spreche, öffnet sich ein Gegenüber. Und da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie sehr eine unbehandelte Depression das Leben dominieren kann, hoffe ich, dass viele andere Menschen diesen Weg auch finden.“

Und Stephanie Just (44) aus Wildeshausen erklärt zu ihrer Teilnahme an der Tour: „Ich möchte die MUT-TOUR dabei unterstützen, eine ermutigende Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Die Intention der MUT-TOUR ist genau mein Thema, das mir am Herzen liegt: Ich möchte informieren, aufklären und sensibilisieren für einen offenen, angst- und schamfreien Umgang mit Depressionen.

Ich möchte gemeinsam mit der MUT-TOUR ein Zeichen setzen! Aufgrund meiner eigenen Geschichte ist es mein Ziel, psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen zu entstigmatisieren, sodass es irgendwann genauso normal ist, offen über Depressionen und Therapien zu sprechen wie über eine Herz-OP oder einen Schlaganfall. Ich möchte das weit verbreitete Schweigen brechen und meine Stimme nutzen, mein Gesicht zeigen, um zu symbolisieren: Du bist nicht allein.“

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