125 Jahre? Das ist eigentlich auch ein Grund zu Feiern, finden die Mitarbeiter des Evangelisch-Lutherischen Diakonissenhauses Leipzig. - Am 1. Februar 1891 wurde in einem Gottesdienst in der Thomaskirche das Diakonissenhaus gegründet und die ersten acht Schwestern wurden durch Geheimrat Superintendent Dr. Oskar Pank zum Dienst an alten, kranken und sozial schwachen Menschen aufgenommen. 125 Jahre später wird dieser Gründungsakt Ende Januar 2016 mit einem Festwochenende gewürdigt.
1891 ging es noch um die praktische Krankenpflegeausbildung im “Städtischen Hospital St. Jacob”. Das lag damals im Klinikquartier an der Liebigstraße. Zu einem eigenen Krankenhaus kamen die Diakonissen erst neun Jahre später. Im Oktober wurde das Mutterhaus an der heutigen Georg-Schwarz-Straße eröffnet, wenig später das Krankenhaus mit 76 chirurgischen Betten, 24 internistischen Betten und einer chirurgischen Ambulanz. Zwei Jahre später kamen die Krankenbaracken hinzu, 1928 die Poliklinik. Nach 1990 wurde das Krankenhaus in mehreren Bauschritten modernisiert. Aber noch heute dominieren die ehemalige Poliklinik und das Mutterhaus den Straßenabschnitt.
Auftakt und Höhepunkt für das kleine Jubiläum in diesem Jahr ist ein Festakt, der am Sonnabend, 30. Januar, um 14 Uhr im Blauen Saal des Diakonissenhauses stattfinden wird. Zu dieser Veranstaltung werden unter anderem als Gratulanten erwartet: Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Friedhelm Fürst, Vorstand des Diakonischen Werkes Sachsen. Im Anschluss an den Festakt musiziert um 17:30 Uhr die Leipziger Cantorey unter Leitung von Interims-Thomaskantor Gotthold Schwarz in der Kapelle des Diakonissenhauses.
Am Sonntag, 31. Januar, findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst in der Kapelle des Diakonissenhauses statt. Die Predigt in diesem Gottesdienst hält der sächsische Landesbischof Dr. Carsten Rentzing. Im Anschluss bietet ein Brunch Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch.
Sowohl zum Festakt mit anschließendem Konzert als auch zum Festgottesdienst sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Neben den öffentlichen Terminen finden auch Veranstaltungen speziell für die Diakonissen und für die Diakonische Gemeinschaft statt – so unter anderem eine Abendmahlsfeier mit dem sächsischen Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz.
Und es stehen im Laufe dieses Jahres weitere besondere Veranstaltungen und Aktionen ins Haus. Fest steht bereits, dass am 3. September ein Tag der Begegnung und der offenen Tür auf dem Gelände des Leipziger Diakonissenkrankenhauses stattfinden wird. Außerdem ist eine Ausstellung über die Geschichte des Diakonissenhauses Leipzig in Planung.
“Unser Anliegen ist es, im Rahmen eines Denk- und Dankjahres die große Tradition unseres Hauses zu würdigen und zugleich darüber nachzudenken, welcher Auftrag sich heute und morgen aus den christlichen Werten für die Versorgung bedürftiger Menschen ergibt“, erläutert Pfarrer Dr. Michael Kühne als Rektor des Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e. V. und als theologischer Geschäftsführer des Leipziger Diakonissenkrankenhauses.
Im Diakonissenhaus Leipzig leben heute neun Diakonissen im Ruhestand. Sie unterstützen die Arbeit des Diakonissenkrankenhauses durch das Gebet und übernehmen Dienste innerhalb ihrer Gemeinschaft. Das Diakonissenhaus haben sie für alleinstehende alte Menschen geöffnet, die dort im Betreuten Wohnen leben können. Den Dienst der Krankenpflege haben sie weitergegeben an die gesamte Mitarbeiterschaft des Diakonissenkrankenhauses und in besonderer Weise an die „Diakonische Schwestern- und Bruderschaft“ – eine Gemeinschaft, die den diakonischen Auftrag mit Leben erfüllen will.
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