Am Montag, 29. Juli, um 7 Uhr morgens war es soweit: Nach einem eintägigen organisationsbedingtem Stillstand in der vergangenen Woche öffneten sich zum ersten Mal die Pforten der neuen Spendeeinrichtung der UKL-Blutbank die kürzlich in die Johannisallee 32 umgezogen ist. Der erste Spendewillige war Andreas-Arno Helmrich, der nach seinem freiwilligen Aderlass vom Leiter der Abnahme, Dr. Atheer Al-Nakkash, einen Blumenstrauß in Empfang nahm.

Der 60-jährige Andreas-Arno Helmrich, Vollblutspender aus Überzeugung, freute sich über diese Geste, obwohl er den Umzug des Instituts gar nicht bewusst verfolgt hatte: “Ich bin heute Morgen erst einmal wie gewohnt zum alten Standort gegangen, bis ich sah, dass die Blutspende jetzt woanders ist”, lachte Spender Helmrich, der mittlerweile auf fast 20 Jahre regelmäßige Blutspenden in dem ehemaligen Standort des Instituts auf dem Klinikgelände zurückblickt.

Auch Simone Rauschenbach, die am Eröffnungstag ihre 28. Blutspende leistete, war vom neuen Blutspendezentrum des UKL positiv überrascht: “Es ist ein schönes, helles Gebäude, alles wirkt offen und freundlich. Und die Liegen sind viel besser als vorher”, lobte sie die vorgenommenen Änderungen im Spendebereich, in dem statt bisher vier nunmehr zehn neue Vollblutspendeliegen platziert wurden. Die 51-Jährige ist vom Blutspenden überzeugt, insbesondere, da sie selbst einmal lebensrettende Blutkonserven erhielt.

Nach zwei Tagen sind sich Spender und Mitarbeiter des Instituts einig, dass der Neubau der Transfusionsmedizin gelungen ist, auch wenn noch nicht alle Abläufe perfekt eingespielt sind und es einige letzte kleine Mängel zu beseitigen gibt. Doch deutlich wird schon jetzt, dass für das UKL und seine Blutbank, den zweitgrößten universitären Blutspendedienst Deutschlands, die 7,8 Millionen Euro teure Sanierung des 1928 erbauten Gebäudes eine sinnvolle Investition gewesen ist. So wurde mit der Zusammenführung der beiden Institutsteile Leipzig-Mitte und Leipzig-Nord die längst überfällige Zentralisierung der bisher acht Kilometer voneinander entfernten zwei Standorte des Instituts endlich umgesetzt. Vor allem resultieren aus dieser strukturellen Veränderung logistische Vorteile, da unter anderem das aufwändige Hin- und Hertransportieren von Blutprodukten quer durch Leipzig entfällt.

“Wir sind durch die Zusammenlegung wesentlich flexibler in der Konservenversorgung des Klinikums, kurzfristig angeforderte Sonderpräparate können nun noch schneller aufbereitet und durch die direkte Anschließung an die Rohrpost des Uniklinikums in kürzester Zeit beim Patienten sein”, betont Prof. Dr. med. Gert Matthes, Leiter des Instituts.

Die Transfusionsmedizin ist in das Gebäude zurückgekehrt, in welchem vor 80 Jahren in Leipzig die erste organisierte Blutspende in Deutschland gegründet wurde. Das Institut ist einer der größten Blutspendedienste der Region und versorgt außer den Einrichtungen des Universitätsklinikums Leipzig weitere Krankenhäuser des Regierungsbezirks Leipzig. Jährlich werden hier mehr als 120.000 Blutkonserven hergestellt und mehr als 60.000 Blut- und Plasmaspenden entgegengenommen.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder