Wer in Leipzig einen Garten sein Eigen nennt, hat sich vielleicht auch schon einmal mit dem Gedanken getragen, Hanf selber anzubauen. Schließlich hat die Pflanze sehr vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und diese beziehen sich nicht nur auf dessen Blüten! Bevor man jedoch zur Tat schreitet, sollten einige grundlegende Dinge beachtet werden, was damit beginnt, sich Samen für die entsprechenden Sorten zu kaufen, denn hier kommt es darauf an, auf welchen Teil der Pflanze man seinen Fokus legt.  

Sorten

Während es zahlreiche Hanfsorten gibt, die sich in Eigenschaften wie Wuchshöhe, Blätterstruktur und Ernteerträgen unterscheiden, eignen sich einige besser für den Garten als andere. Insbesondere sogenannte Faserhanfsorten, die weniger Blatt- und Blüten- dafür aber mehr Stängelmaterial liefern und auch oft in der Landwirtschaft großflächig angebaut werden, sind in Bezug auf dessen Ansprüche eine gute Wahl für den Anbau im Garten.

Sie können im Übrigen auch als effizienter CO₂-Binder und wertvoller Rohstoff für ökologische Bau- und Textilmaterialien genutzt werden. Hier gibt es Hanf-Samen im Überblick für alle möglichen Verwendungen, wie der Basis für die Textilherstellung, der Nutzung als Nahrungsergänzungsmittel, einer eher medizinischen oder auch einer berauschenden Anwendung.

Müsliingredienzien: Roggenbrei mit Orangen, Sonnenblumenkernen, Hanfsamen, Chili usw. Foto: CookYourLife via pixabay

Standort- und Bodenbedingungen

Für den erfolgreichen Anbau von Hanf im Garten spielt der Standort eine entscheidende Rolle. Hanfpflanzen gedeihen am besten an einem sonnigen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Ein windgeschützter Platz kann ebenfalls von Vorteil sein, da starke Windböen die Pflanzen beschädigen können.

Beim Boden sollte man darauf achten, dass dieser gut durchlässig und nährstoffreich ist. Hanfpflanzen gedeihen am besten in leicht alkalischem Boden mit pH-Werten zwischen 6 und 7,5. Eine gründliche Bodenanalyse vor dem Anbau kann wertvolle Hinweise auf etwaige Mängel oder Überschüsse geben und dabei helfen, die Bodenbeschaffenheit optimal anzupassen.

Bewässerung und Nährstoffe

Hanf gehört zu den robusten Pflanzenarten, die trotz ihrer Widerstandsfähigkeit gewisse Anforderungen an die Wasserversorgung stellen. Eine gleichmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung ist entscheidend. Staunässe sollte vermieden werden, da dies die Wurzeln faulen lassen kann. Eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern, ist die Verwendung von Hochbeeten oder die Auflockerung des Bodens mit Sand oder Kies.

Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Hanfpflanzen benötigen vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese Hauptnährstoffe können über organische Dünger wie Kompost oder spezielle Hanfdünger zugeführt werden. Regelmäßiges Düngen fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Widerstandskraft der Pflanze gegen Schädlinge und Krankheiten.

Kompostierter Boden. Foto: Chesna via pixabay

Wachstumsphasen

Während der Wachstumsphasen von Hanf durchläuft die Pflanze verschiedene Stadien, die verschiedene Pflegeintensitäten erfordern. In der Keimlingsphase ist es wichtig, für ausreichende Feuchtigkeit und Wärme zu sorgen. Sobald die Pflanzen größer werden und in die Wachstumsphase übergehen, kann man die Bewässerungsintervalle verlängern und mehr Augenmerk auf die Nährstoffversorgung legen.

Es empfiehlt sich, die Pflanzen regelmäßig zu überprüfen, um mögliche Schädlinge oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Blattläuse, Raupen oder Pilzinfektionen können den Hanf schwächen. Natürliche Insektizide oder mechanische Maßnahmen wie das Absammeln von Schädlingen können Abhilfe schaffen, ohne die Umwelt unnötig zu belasten.

Ernte und Nutzung

Je nach Sorte und Anbaubedingungen kann die Erntezeit für Hanf variieren. In der Regel ist dies etwa 8 bis 16 Wochen nach der Aussaat der Fall. Die Stängel sollten fest und die Blätter voll ausgebildet sein, bevor man mit der Ernte beginnt. Nach der Ernte sollten die Pflanzenreste sorgfältig getrocknet werden, um Schimmelbildung zu verhindern.

Darüber hinaus bietet Hanf zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Ob als robustes Textilmaterial, ökologischer Baustoff oder wertvolle Zutat in der Küche – die Vielseitigkeit der Pflanze ist beeindruckend. Es ist ratsam, sich vorab über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls passende Verarbeitungstechniken zu erlernen.

Der Anbau von Hanf im Garten bringt viele Herausforderungen, aber auch ebenso viele Chancen mit sich. Mit der richtigen Sortenwahl, dem idealen Standort, ausgewogener Bewässerung und regelmäßiger Pflege können beeindruckende Ergebnisse erzielt werden.

Insbesondere in Leipzig, wo das Gärtnern schon seit Generationen irgendwie dazu gehört, bietet der Hanfanbau bestimmt eine interessante Ergänzung zu den traditionellen Gemüsen und Gartenpflanzen. Man kann auf jeden Fall sicher sein, dass der Hanf sich nicht nur als zukunftsweisende Kulturpflanze, sondern auch als wertvolles ökologisches Element erweisen wird. Unser kleiner Lesetipp für Interessenten: Die Rückkehr natürlicher Heilmittel, Heilpflanzen und -kräuter.

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