Am Sonntagnachmittag demonstrierten knapp 100 Personen einer kommunistischen Vereinigung gegen die Unterstรผtzung von Deutschland fรผr Israel und fรผr die Solidaritรคt mit Palรคstina bei einem Aufzug durch die Leipziger Innenstadt. Am Beginn des Aufmarschs formierte sich Gegenprotest, der sich gegen die israelfeindlichen Aussagen der Veranstalter richtete.
Fรผr 16 Uhr am Sonntag rief die โFรถrderierten klassenkรคmpferischen Organisationenโ (FKO) zu einer Demonstration unter dem Motto โKlassenkampf statt Kriegstreiberei โ Vereint im Widerstand mit Palรคstinaโ auf. Startpunkt war der Alexis-Schumann-Platz in der Leipziger Sรผdvorstand.
Bei der FKO in Leipzig handelt sich um einen รถffentlichen Zusammenschluss verschiedener kommunistischer Gruppierungen. Sie รผberschneiden sich sowohl personell als auch inhaltlich mit einer Vielzahl unterschiedlicher linksradikaler Gruppen, die in Leipzig unter unterschiedlichen Namen รถffentlich in Erscheinung treten.
Ein verteilter Flyer spiegelte die Inhalte der aufrufenden Gruppen wider. Darin wurden unter anderem das Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen und der Stopp deutschen Waffenlieferungen gefordert, sowie israelische Opferzahlen untertrieben und der รberfall der Hamas am 7. Oktober als Widerstandshandlung bezeichnet.
Der Demonstration stellten sich am Startpunkt knapp 25 Personen entgegen. Mit Israel-Fahnen und Transparenten wendeten sie sich gegen die israelfeindlichen Aussagen der Veranstaltung. Die Polizei trennte die Gruppierungen voneinander. Auseinandersetzungen zwischen ihnen sind nicht bekannt.
Die FKO-Demonstration lief nach dem Start รผber die Karl-Liebknecht-Straรe in die Innenstadt. Beim Marsch wurde zur Intifada โ der gewaltsame Aufstand โ gegen und zur Auslรถschung von Israel aufgerufen. Unter Rufen โRheinmetall entwaffnenโ, โViva Palรคstinaโ (Es lebe Palรคstina) und โZionisten lรผgenโ bewegten sich knapp 100 Teilnehmer in die Innenstadt. Auf der Strecke wurden zwei Rauchtรถpfe in Hรถhe Hohe Straรe gezรผndet.
Eine Rednerin der Gruppe โZoraโ kritisierte sexualisierte Gewalt im Rahmen von Kriegen und Genoziden. Darin รคuรerte sie, dass Vergewaltigungen als Kriegswaffe im Kongo, in Rojava, in den palรคstinensischen Gebieten und israelischen Gefรคngnissen eingesetzt werden wรผrden. Eine Kritik an durch die Hamas-Kรคmpfer begangenen Vergewaltigungen 7. Oktober in Israel war nicht zu hรถren.
In einer Rede von โStudents For Palestineโ wurden der Vorwurf des Vรถlkermordes verbreitet und dass Israel Kriegsverbrechen begehen wรผrde. Eine Einstufung des internationalen Gerichtshofs des israelischen Militรคreinsatzes als Vรถlkermord liegt nicht vor, eingereichte Klagen anderer Staaten wurden zurรผckgezogen.
Am 7. Oktober 2023 griffen mehreren Tausend bewaffnete Einheiten der Hamas aus dem Gazastreifen Israel an. Dabei verรผbten sie diverse Kriegsverbrechen wie Folter und Mord an Zivilisten, Vergewaltigungen und entfรผhrten 251 Personen. Human Rights Watch beziffert die israelische Opferanzahl in einem Bericht auf 1.195, wovon 815 Zivilisten seien. Knapp Hundert Geiseln befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Hamas.
Wie viele davon nach am Leben sind, ist ungewiss. Als Reaktion auf den Angriff reagierte der israelische Staat mit einer massiven Militรคroffensive im Gazastreifen, die die Entwaffnung der Hamas und die Befreiung der Geiseln zum Ziel hat. Laut dem von der Hamas kontrollierten palรคstinensischen Gesundheitsministerium starben bei den bisherigen Kรคmpfen รผber 42.000 Palรคstinenser โ eine Unterscheidung zwischen Kรคmpfern und Zivilisten wird nicht vorgenommen.
Die libanesische Terrororganisation Hisbollah feuert seit letzten Jahr zur Unterstรผtzung der Hamas Raketen auf Israel. Dies fรผhrte ebenfalls zu einem umfangreichen Militรคreinsatz im Libanon.
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