Männliche Hanfpflanzen finden sich als Deko-Objekt schon seit langer Zeit in vielen Wohn- und Schlafzimmern. Seit April 2024 dürfen wir nun auch als Privatpersonen bis zu drei feminisierte Pflanzen züchten und die THC-haltigen Blüten für den Eigenkonsum ernten.

Doch Hanfpflanzen brauchen einiges an Zuwendung

THC-haltiges Cannabis zu Hause von eigenen Pflanzen zu ernten, hat für Konsumenten natürlich erhebliche Vorteile. Der Eigenanbau ist auf Dauer nämlich nicht nur günstiger, sondern garantiert eine gleichbleibende Reinheit der Blüten. Obwohl die Hanfpflanze als sehr robust gilt, braucht es dennoch die richtige Pflege. Das fängt schon damit an, dass man am besten schnell keimende Cannabis Samen kaufen sollte, da diese auch direkt in die Erde gesetzt werden können.

Ansonsten müssten die Samen alternativ über ein feuchtes Küchentuch herangezogen und anschließend erst in die Erde gesetzt werden. Für Ungeübte ist das Risiko vorhanden, dass die Keimlinge verletzt werden und deswegen nicht weiter gedeihen.

Einmal eingepflanzt, braucht die Hanfpflanze sehr viel Licht. 10 bis 12 Stunden pro Tag gelten hier als ideal, weswegen ein Platz auf der Fensterbank oder dem Balkon besonders empfehlenswert ist. Beim Anbau wird aber auch gerne auf künstliches Licht zurückgegriffen. Mittlerweile konnte herausgefunden werden, dass Hanfpflanzen kaltweißes Licht nämlich eher bevorzugen als unser natürliches Sonnenlicht. So wäre dann der Standort nach anderen Kriterien wählbar.

Hanfsamen. Foto: ulleo via pixabay

Wie verhält es sich in einer Mietwohnung?

Auch Mieter dürfen in ihrer Wohnung seit Kurzem legal Cannabis anbauen. Selbst ein entsprechendes Verbot im Mietvertrag ist mit der Teillegalisierung ungültig geworden. Einzige Voraussetzung: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen eingehalten werden. Ansonsten droht nach wie vor eine Abmahnung oder eine fristlose Kündigung durch den Vermieter.

Auch auf dem Balkon dürfen künftig Cannabispflanzen großgezogen werden – ob das die Nachbarn stört, ist dabei weniger wichtig. Einzig und alleine eine unzumutbare Geruchsbelästigung könnte den Anbau verhindern. Da Cannabispflanzen aber keinen sehr starken Eigengeruch aufweisen, müssen einige Nachbarn in Zukunft wohl mit einer neuen Begrünung auf dem Balkon zurechtkommen.

Braucht man auch Dünger und wenn ja, welcher sollte es dann sein?

Hanfpflanzen gelten als Starkzehrer und brauchen deshalb einen nährstoffreichen Boden. Daher sollte die Aussaat am besten in Hochbeet-Erde erfolgen. Diese ist bereits mit den wichtigsten Makronährstoffen angereichert und muss erst nach einer gewissen Zeit nachgedüngt werden. Da die Hanfblüten später meist in irgendeiner Form konsumiert werden, sollte unbedingt nur natürlicher Dünger zum Einsatz kommen. Chemische Dünger für Blumen sind in diesem Fall tabu, wenn man gesunde Blüten heranzüchten möchte.

Damit Hanf wachsen und gedeihen kann, muss aber auch der Topf entsprechend groß sein. In der Natur werden die Pflanzen bis zu zwei Meter hoch. In der Wohnung sorgt ein regelmäßiger Rückschnitt zwar dafür, dass sich der Hanf nicht unkontrolliert vergrößert. Der Wurzelballen wächst aber dennoch stetig weiter. Ist der Topf zu klein, hat die Pflanze keinen Platz mehr und wird früher oder später einfach absterben.

Eigene Aufzucht von Cannabispflanzen. Foto: Dani 420 via pixabay

Im Garten anbauen ist nicht immer sinnvoll

Rein theoretisch dürfen THC-haltige Hanfpflanzen seit April auch im Garten gepflanzt werden. Da es rund um den Anbau jedoch strenge Vorgaben gibt, lohnt sich das nur bedingt. Wer feminisierte Pflanzen setzt, muss nämlich sicherstellen, dass diese nicht für Dritte oder Minderjährige zugänglich sind und nicht offen eingesehen werden können. Im eigenen Garten kann sich das durchaus als schwierig gestalten.

Zudem lassen sich die Wachstumsbedingungen im Garten nur schwer kontrollieren. Vor allem Staunässe kann hier nach längeren Regenfällen schnell einmal zur Gefahr für die Hanfpflanze werden. Auch der Frost vom Spätherbst bis in den Frühling sorgt dafür, dass die Cannabispflanze keine neuen Blüten bildet. In der Wohnung hingegen ist es das ganze Jahr über angenehm warm, weswegen keine natürliche Blütenpause stattfindet.

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