Es ist quasi wie ein kleines Ritual: Rund 50 Personen nutzten am Freitagabend in Connewitz den Einbruch des Winters für die traditionelle Schneeballschlacht. Das Eintreffen der Polizei bereitete dem Treiben dann jedoch ein rasches Ende.
Schneeballschlacht und Polizei
Es war der erste, anhaltende Schneefall dieser Wintersaison 2022/23 am Freitag – und der geht seit Jahren mit einer traditionellen Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz einher. Etwa 20 Uhr trafen sich geschätzt 50 Personen auf dem Platz hinter der Südbrause am Connewitzer Kreuz und lieferten sich dabei ein fröhliches Scharmützel.
Zu sehen war auch, wie Beteiligte mehrere Baustellenabsperrungen auf dem „Schlachtfeld“ aufstellten. Die Stimmung war zunächst entspannt, gezielte „Angriffe“ auf dritte Personen mit Schneebällen gab es offenbar nicht.
Die eintreffende Polizei dagegen wurde dann, wie bereits in der Vergangenheit, vereinzelt mit Schneebällen und skandierten Sprüchen „begrüßt“, auch Pyrotechnik soll zum Einsatz gekommen sein. Behelmte Ordnungshüter beobachteten das wilde Treiben zunächst von der Seite aus.
Schneebälle zerstört – zur „Gefahrenabwehr“
Als die Staatsmacht etwa kurz nach neun Uhr, mit Kameras, Pfefferspray und Granatwerfern ausgestattet, immer präsenter wurde und zu filmen begann, zogen sich die Beteiligten zurück und der ganze Spuk war gegen 21:45 Uhr endgültig vorüber.
Erschwerend kam hinzu, dass einer der Beamten eine größere Zahl vorbereiteter Schneebälle zerstört hatte – unter Verweis auf die Gefahrenabwehr: Es könnten schließlich Steine drin sein, so die Begründung. Später sollen tatsächlich welche geflogen sein – unser LZ-Reporter vor Ort konnte dies jedoch zumindest nicht mehr aus eigener Anschauung bestätigen.
Die LVB leiteten am Abend vorsorglich den Verkehr für Tram und Bus um. Autos konnten das Kreuz jedoch weiterhin problemlos passieren. Inzwischen ist die Blockierung für den ÖPNV aufgehoben worden.
https://twitter.com/LVB_direkt/status/1598762279712981000?cxt=HHwWkICwqdT0-K8sAAAA
Die Schneeballschlacht in Connewitz gilt bereits seit Jahren als eine Art Tradition im linksalternativen Szenekiez. Allerdings hatte es dabei nach Angaben der Polizei auch immer wieder Straftaten gegeben.
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