Die nächsten Wochen könnten abwechslungsreich werden: ein bisschen Lockdown vor Weihnachten, weniger Lockdown rund um Weihnachten, harter Lockdown nach Weihnachten. Entsprechende Signale sendet zumindest gerade der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Außerdem: Auch der Landkreis Leipzig plant Ausgangsbeschränkungen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 2. Dezember 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat heute für den Fall, dass die Zahl der Corona-Infektionen bis Weihnachten nicht sinkt, einen härteren Lockdown ab Januar in Aussicht gestellt. Schulen, Kitas und Geschäfte könnten davon betroffen sein. Bereits jetzt sei absehbar, dass sich Gastronomie und Hotels auf Schließungen bis ins neue Jahr hinein einstellen müssen.
Allein in Sachsen sind innerhalb der vergangenen 24 Stunden fast 70 Menschen gestorben. Im Vergleich zu Dienstag gibt es mehr als 2.000 zusätzliche Fälle. Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz bejahte im MDR-Interview die Frage, ob das Virus in Sachsen „außer Kontrolle“ sei.
In vielen Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen tritt in dieser Woche eine Ausgangsbeschränkung in Kraft, die jener im Frühjahr ähnelt. Ab einem über fünf Tage anhaltenden Inzidenzwert von über 200 besteht eine entsprechende Pflicht. Der Landkreis Leipzig hat heute angekündigt, Ausgangsbeschränkungen anzuordnen, obwohl er (noch) unter der 200er Marke liegt.
Massenausbruch in Weißenfels
Ein Grund dafür, dass die Coronakrise zunehmend außer Kontrolle gerät, sind massenhafte Infektionen an bestimmten Orten. Zu diesen zählen beispielsweise Tönnies-Fleischfabriken. Aktuell ist jene in Weißenfels nahe Leipzig betroffen. Dort sind 172 Mitarbeiter/-innen infiziert, wie heute bekannt wurde. Das Werk mit mehr als 2.000 Beschäftigten soll aber geöffnet bleiben.
Damit Leipzig seine „Spitzenposition“ im Ranking der am wenigsten betroffenen Orte in Sachsen behält, will das Gesundheitsamt auf ein neues System zur Kontaktermittlung setzen. Dieses sieht vor, dass positiv getestete Personen ihre Kontakte online eintragen und diese dann automatisch per Mail und SMS benachrichtigt werden. Die eher zeitaufwendigen Telefonate sollen dadurch entfallen.
Flughafen, Leipzig-Charta und Könneritzbrücke
Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über den Vorschlag einer Bürgerinitiative zu gestaffelten Entgeltzuschlägen am Flughafen Leipzig/Halle, über die „Leipzig Charta“ und Nachhaltigkeit sowie über einen Filmessay über die Könneritzbrücke.
Was heute außerdem wichtig war: Die sächsische Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Linke) zählt anhand der Antworten auf Anfragen knapp 40 Fälle von Verbindungen der Polizei zum „Rechtsextremismus“ seit 2014 und das sächsische Sozialministerium zählt mittlerweile 15 Fälle der Afrikanischen Schweinepest im Freistaat.
Bürgerinitiative hat ihren Vorschlag zu gestaffelten Entgeltzuschlägen am Flughafen Leipzig/Halle übergeben
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