Geschäfte öffnen wieder, Busse fahren häufiger, doch wer irgendetwas davon nutzen möchte, muss Mund und Nase bedecken. Wie genau Anwendung und Kontrolle umgesetzt werden sollen, ist vielen noch nicht ganz klar. Derweil ist die Grippesaison in Sachsen mit 50 Todesopfern und mehr als 20.000 Erkrankten zu Ende gegangen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 20. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

In Sachsen gelten seit heute neue Regeln. Alle dürfen wieder ihre Wohnungen verlassen – auch ohne „triftigen Grund“. Allerdings bleiben die neuen alten Freiheiten weiterhin stark eingeschränkt. Viele Geschäfte dürfen zwar wieder öffnen, doch Gaststätten, Museen, Zoos, Kinos und ähnliche Einrichtungen bleiben geschlossen.

Zudem darf man sich weiter nur mit einer begrenzten Zahl an Menschen treffen, die Faustregel für Bekannte und nicht im eigenen Haushalt lebende Personen lautet eine andere Person unter Wahrung des Sicherheitsabstandes von eher 2 als nur 1,5 Metern. Beim Joggen lieber fünf Meter und mehr.

Hinzu kommt eine Einschränkung, die es bis Sonntag nicht gegeben hat: Wer ein Geschäft betreten oder sich mit dem ÖPNV bewegen will, muss Mund und Nase bedecken – beispielsweise mit einer Maske, einem Schal oder einem Tuch. Auch auf Demonstrationen führten die neuen Regeln heute zu einiger Verwirrung, wie gleich zwei Anlässe zeigten.

LVB können nicht kontrollieren

Wie die LVZ heute berichtet, stellt diese Regel viele Geschäfte und die LVB vor Probleme. Letztere sehen keine Möglichkeit, selbst die Einhaltung zu überprüfen. Laut der Zeitung könnten Mitarbeiter/-innen des Ordnungsamtes das übernehmen. Geschäfte wiederum hätten teilweise nicht genügend Masken, um ihre Mitarbeiter/-innen damit auszurüsten – von Masken für Kund/-innen ganz zu schweigen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die L-IZ bei der sächsischen Landesdirektion (LDS) angefragt, wie diese in Betrieben kontrolliert, ob die Coronaregeln eingehalten werden. Die LDS teilte mit, dass sie keine speziellen Kontrollen wegen dieser Regeln durchführe, sondern die „Gesamtheit der Arbeitsbedingungen“ im Blick habe. Statistiken zu Verstößen gegen Coronaregeln gebe es deshalb nicht.

Plakatkampagne gegen häusliche Gewalt

Zu den möglichen Folgen der Coronakrise gehört zunehmende häusliche Gewalt – auch wenn dies laut „Freie Presse“ in Sachsen derzeit nicht der Fall ist. Das sächsische Gleichstellungsministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Landesfrauenrat dennoch eine Plakatkampagne gestartet. In Supermärkten, Apotheken und Banken finden sich nun Telefonnummern für Betroffene.

Dazu zählen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 08000 116 016, die „Nummer gegen Kummer“ unter 116 111 5 sowie das „Elterntelefon“ unter 0800 111 0 550.

Infektion statt Impfschutz

Das Coronavirus ist bekanntlich nicht das einzige, mit dem man sich anstecken kann. In der zurückliegenden Saison starben laut sächsischem Sozialministerium 50 Menschen an der Grippe. Knapp 21.000 hatten sich infiziert. Mehr als 97 Prozent der Infizierten hatten keinen aktuellen Impfschutz. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 81 Jahre alt und hatten allesamt Vorerkrankungen.

Was heute außerdem wichtig war: Das Dokumentationsprojekt „chronik.LE“ hat eine Broschüre veröffentlicht, die sich der AfD in den zurückliegenden Wahlkämpfen in Leipzig und Umgebung widmet. Das PDF kann man auf der Homepage des Projektes kostenlos herunterladen.

(Nicht) Demonstrieren in Corona-Zeiten

(Nicht) Demonstrieren in Coronazeiten

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