Nach dem rassistisch motivierten Terroranschlag in Hanau mรถchten Menschen in zahlreichen Stรคdten der Opfer gedenken โ auch in Leipzig. Hier soll es ab 20 Uhr eine Kundgebung auf dem Otto-Runki-Platz an der Eisenbahnstraรe geben. Politiker in Sachsen fordern unterdessen mehr Befugnisse fรผr die Sicherheitsbehรถrden und mehr Engagement gegen Rechtsradikale. Die L-IZ wird den Text im Laufe des Abends aktualisieren.
Impressionen, Ansprachen, Demonstration am 20. Februar 2020 durch Leipzig-Ost
Video: L-IZ.de
Kurzsequenzen der Spontandemo
Video L-IZ.de
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Update 20:55 Uhr
Rund 800 Menschen sind auf dem Runkiplatz eingetroffen und gedenken den Opfern von Hanau in Leipzig.
In Leipzig wird es am Donnerstagabend, den 20. Februar, eine Gedenkveranstaltung fรผr die Opfer des rassistisch motivierten Terroranschlags in Hanau geben. Diese soll um 20 Uhr auf dem Otto-Runki-Platz an der Eisenbahnstraรe beginnen. Verschiedene Gruppen wie โUnteilbarโ und โLeipzig nimmt Platzโ rufen zu der Kundgebung auf.
Ein 43 Jahre alter Deutscher soll am Mittwochabend im hessischen Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen haben. Die Polizei fand den mutmaรlichen Tรคter und dessen Mutter anschlieรend tot in einer Wohnung.
Mittlerweile ist bekannt, dass der Tatverdรคchtige ein Video und mehrere Texte verรถffentlicht hat, in denen er sich rassistisch und frauenfeindlich รคuรert. Zudem verbreitet er darin zahlreiche Verschwรถrungstheorien, wie unter anderem eine Analyse auf tagesschau.de zeigt.
Regelmรครig rechter Terror
Nach dem Mord an CDU-Politiker Walter Lรผbcke im Juni 2019 und dem Anschlag in Halle im vergangenen Oktober ist es bereits der dritte tรถdliche Terrorakt durch Rechtsradikale innerhalb weniger Monate. Zusammen mit der Mordserie des NSU und dem rassistisch motivierten Amoklauf in Mรผnchen vor knapp vier Jahren zรคhlt der Anschlag in Hanau zu den schwersten durch Rechtsradikale begangenen Terroranschlรคgen der vergangenen Jahrzehnte.
Sachsens Innenminister Roland Wรถller (CDU) sprach in einer ersten Stellungnahme davon, dass โwir es zunehmend mit Einzeltรคtern zu tun haben, die รผber einen langen Zeitraum unauffรคllig bleiben und sich im Verborgenen radikalisierenโ. Darauf mรผssten sich die Sicherheitsbehรถrden kรผnftig einstellen. Wรถller forderte zudem โhinreichend gesetzliche Befugnisse zur Gefahrenabwehrโ.
Dem widerspricht Albrecht Pallas, der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im sรคchsischen Landtag: โBevor jetzt reflexartig Forderungen nach mehr Befugnissen fรผr die Polizei aufgemacht werden, mรผssen wir mehr รผber diesen neuen Typ von terroristischen Einzeltรคtern in Erfahrung bringen.โ
Stรคrker gegen Rassismus kรคmpfen
Sachsens SPD-Generalsekretรคr Henning Homann forderte eine โlรคngst รผberfรคllige Debatte รผber die Ausbreitung von Rassismus und Verschwรถrungstheorien in unserer Gesellschaft sowie ein konsequentes Vorgehen gegen jene, die Rassismus und rechte Verschwรถrungstheorien bewusst verbreitenโ.
Aus Sicht des FDP-Landesvorsitzenden Frank Mรผller-Rosentritt wird deutlich, dass โwir die rassistische Radikalisierung in unserem Land nicht im Griff habenโ. Es mรผsse daher dringend eine โRevision aller bisherigen Maรnahmen im Kampf gegen Rechtsextremistenโ geben. Zudem befรผrchtet Mรผller-Rosentritt, dass solche Terroranschlรคge negative Auswirkungen auf die Zuwanderung auslรคndischer Fachkrรคfte haben kรถnnten.
Irena Rudolph-Kokot, Vizevorsitzende der Leipziger SPD und bei โLeipzig nimmt Platzโ aktiv, fordert fรผr die Gedenkveranstaltung heute Abend: โLasst uns gemeinsam der Opfer gedenken, aber lasst uns auch schon heute klar Farbe bekennen und uns klar gegen jede Art von Rassismus und Menschenfeindlichkeit stellen.โ
Zahl der bewaffneten Rechtsextremisten in Sachsen hat 2019 wieder zugenommen
Zahl der bewaffneten Rechtsextremisten in Sachsen hat 2019 wieder zugenommen
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