Das zu Ende gehende Jahr war nicht nur für den Sächsischen Flüchtlingsrat ereignisreich. Es gab zahlreiche Wahlen, in denen sich häufig Parteien durchsetzen konnten, die das Leben für Geflüchtete nicht einfacher machen möchten. Zudem gab es Ereignisse, die weit über Sachsen hinaus für Schlagzeilen sorgten, darunter die Abschiebung an der Eisenbahnstraße im Juli dieses Jahres. In seinem Jahresmagazin blickt der Flüchtlingsrat auf 2019 zurück.

Der Sächsische Flüchtlingsrat (SFR) hat zum dritten Mal ein Jahresmagazin veröffentlicht. Schwerpunktthema in der mehr als 100 Seiten umfassenden „Querfeld“-Ausgabe für 2019 sind die zurückliegenden Wahlen.

Auch für den SFR ist dabei der Erfolg rechtsradikaler Parteien ein dominierendes Thema. So widmet sich ein Text den Ergebnissen dieser Parteien und Wählervereinigungen bei den Kommunalwahlen am 26. Mai; ein anderer geht der Frage nach, was passieren muss, „damit progressive Kräfte endlich gehört werden“.

Außerdem beschäftigt sich der Schwerpunkt mit Asylpolitik und welche Rolle diese im Wahlkampf gespielt hat sowie den Erwartungen, die Geflüchtete im Vorfeld der Landtagswahl am 1. September geäußert haben.

Interviews mit Luan Zejneli

Einer von ihnen ist der Auszubildende Luan Zejneli, der 2017 als Schüler eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hat und dessen Familie nun ebenfalls in Deutschland bleiben darf. Zejneli äußerte die Hoffnung, dass „die AfD nicht an die Macht kommt“.

An anderer Stelle im Magazin findet sich ein weiteres, ausführlicheres Interview mit ihm. Darin spricht er über den jahrelangen Kampf um ein Bleiberecht für sich und seine Familie und die zwischenzeitlichen Gedanken darüber, Deutschland zu verlassen, nachdem ein Bruder in den Kosovo zurückkehren musste. Auf einer Skala von 1 bis 10 sei er in dieser Frage gedanklich bei einer 8,5 gewesen.

Auf den restlichen Seiten finden sich unter anderem Texte zu Abschottung, Abschiebehaft und dem Kampf gegen AfD und andere Rechtsradikale. Ob es im kommenden Jahr wieder einen so umfangreichen Jahresrückblick geben wird, ist offen. „Es wird immer härter, die Öffentlichkeitsarbeit des SFR durch unabhängige Gelder zu finanzieren“, heißt es auf den letzten Seiten. Der Flüchtlingsrat hofft daher auf weitere Spenden.

Das Magazin kann hier kostenlos bestellt werden. Es fallen Versandkosten an.

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