Aus einer Privatsammlung in Kandel nahe Karlsruhe sind dem Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig Lochplatten-Musikwerke im Gesamtwert von 160.000 Euro übereignet worden. Die fünf Instrumente wurden um 1900 in Leipzig gebaut, zu einer Zeit, als hier in großen Fabriken wie "Symphonion" und "Polyphon" Tausende dieser begehrten Spielschränke für Abnehmer in aller Welt gefertigt wurden.

Der großzügige Geschenkgeber möchte namentlich nicht genannt werden, teilt das Museum mit. Seiner Meinung nach gehören diese zum Teil einzigartigen Objekte wieder nach Leipzig in ein geeignetes Museum. Er verstehe sein Geschenk aber auch als Wiedergutmachung für die Verfehlungen der Treuhand in der Nachwende-Zeit.

Alle Automaten sind spielbar, mit vielen auswechselbaren Platten bestückt und in bestem Zustand. Beeindruckend ist vor allem die große geschnitzte Standuhr, die künftig von allein zu jeder vollen Stunde eine Platte von einer Minute Dauer abspielen wird. Ein echter Blickfang ist auch der auf einem Bierfass reitende “Gambrinus”, dessen Musikwerk per Geldeinwurf in Gang gesetzt wird.Einen klingenden Eindruck können sich Interessenten an jedem Advents-Sonnabend im Rahmen der Veranstaltung “Wie zu Urgroßmutters Zeiten” verschaffen, wenn die Kustodin des Museums, Dr. Birgit Heise, jeweils ab 15.30 Uhr mit Lochplatten, Drehorgelwalzen und Notenrollen wieder zu einer Reise in die Zeit vor Radio und Grammophon einlädt. Im Anschluss an die Führung gibt es heiße Schokolade im Museumscafé und weitere kleine Überraschungen.

Eintritt: 10 Euro inklusive Café-Besuch, Kinder 5 Euro.

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