Richard Wagner ist zweifelsohne Leipziger. Rund 800 Kilometer entfernt, in Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg, enthüllte der Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V. am Montag eine bronzene Gedenktafel zu Ehren des weltberühmten Komponisten.

Der Verein aus der Geburtsstadt Wagners hatte die Tafel dem Königsberger Dom (geweiht der Heiligen Maria und dem Heiligen Adalbert) gestiftet. Natürlich gab es für dieses Ereignis auch den entsprechenden Anlass. Nämlich das 175. Hochzeits-Jubiläum Richard Wagners mit seiner ersten Ehefrau Minna Planer. Ein Jahr lang, nämlich von 1836 bis 1837, lebte und arbeitete Richard Wagner im damaligen Königsberg, wo er einige seiner Kompositionen schuf.
Die Ehe mit Minna dauerte bis zu ihrem Tod 1866. Zu der feierlichen Zeremonie spielte das Staatliche Symphonieorchester Kaliningrad unter dem Dirigat von Arkadij Feldman. Als Tenor glänzte Christoph Scheffen und Christopher Lichtenstein, der in Leipzig seine Ausbildung in Leipzig genossen hatte, begeisterte an der Orgel. Der ehemalige Student der Leipziger Musikhochschule, der an diesem Abend im Auftrag des Leipziger Vereins an der großen Schuke-Simultanorgel spielte: “Es war mir eine große Freude, für Leipzig zu Ehren Wagners an diesem besonderen Konzert teilzunehmen. Auch für mich ist diese Reise in die russische Exklave ein unvergessliches Erlebnis”.

Unter den rund 500 Konzertgästen war auch Beatrice von Silva-Tarouca Larsen, die für die Wagner-Familie aus London anreiste, um die Nachfahren Wagners bei diesem Ereignis zu repräsentieren. “Das damalige Königsberg war für Richard Wagner ein wichtiger Platz und Minna Planer eine bedeutende Frau in seinem Leben. Dass Wagner jetzt auch in Leipzig an seinem Geburtsort geehrt wird, ist fantastisch und richtig”, so der Ehrengast.
Der Richard-Wagner-Verband Leipzig reiste mit einer Delegation aus 40 Mitgliedern und Wagner-Freunden nach Kaliningrad. Damit setzte der Verband die 2010 vom Mitteldeutschen Rundfunk und seinen drei Trägerländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingeleitete “Kulturbrücke Kaliningrad” fort. “Das Festkonzert am Samstag war ein echter Erfolg und ein Höhepunkt für alle Wagner- Freunde und Leipzig selbst”, resümiert Thomas Krakow, Vorsitzender des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig. Igor Odinzow, Leiter des Kulturdenkmals Königsberger Dom und seines Wiederaufbaus sowie Mitinitiator des Konzerts, kündigte indes an, nun jährlich ein Wagner-Fest zu veranstalten. Im nächsten Jahr soll dann eine Kaliningrader Delegation Leipzig besuchen, um Wagners Geburtsort kennenzulernen. “Ein wichtiger Schritt zum Aufbau eines weltumspannenden Wagnerstädte-Netzwerkes”, so Krakow.

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