Solide Bilanz nach drei Monaten meldet die Outlaw Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe für ein Projekt im Leipziger Osten. Seit Mitte Juni arbeitet das hoch motivierte Team der neuen Jugend-WG von Outlaw in der Leipziger Hermann-Liebmann-Straße 73. Die Einrichtung hat den Charakter einer Übergangs-WG und kann insgesamt acht Kinder und Jugendliche für die Dauer von sechs Monaten aufnehmen.

“Wir möchten damit den ASD unterstützen, schnell passgenaue Perspektiven für Kinder und Jugendliche nach einer Inobhutnahme zu finden”, betont Teamleiter Elmar Matzner. Ziel sei es, während ihres Aufenthaltes, in enger Abstimmung mit ASD und Jugendamt Leipzig die Perspektiven für die BewohnerInnen zu klären. Dabei sind insgesamt 8 MitarbeiterInnen (davon drei Frauen und fünf Männer) zwischen 25 und 53 Jahren rund um die Uhr für die Jugendlichen da.

Das neue Team hat jetzt nach den ersten drei Monaten eine erste Bilanz gezogen und fand sich zum ersten Teamtag zusammen. Das Fanprojekt stellte dafür dankenswerter Weise seine Räumlichkeiten zur Verfügung. In Kleingruppen wurden die Erfolge und Schwächen der bisherigen Arbeit herausgearbeitet und im Plenum verglichen und verdichtet. Dabei war klar: Das Ringen um wirksame Methoden der pädagogischen Arbeit und um eine gelingende Struktur, kann nach drei Monaten Klientenarbeit noch nicht abgeschlossen sein. Neben einem ungeplanten Abbruch gab es erste Erfolge in Form von planmäßig vorbereiteten und umgesetzten Anschlusshilfen für BewohnerInnen der betreuten Wohngemeinschaft.

Der Charakter einer Übergangs-WG mit Perspektivklärungsauftrag und die daraus resultierenden Konsequenzen im Alltag waren bestimmendes Thema der Beratungen. Wie viel “Gruppe” verträgt eine solche zeitlich begrenzte Unterbringung von jungen Menschen, wie viel Individualität und Freiraum werden dafür benötigt und in welchem Maße kann sie in einem Gruppensetting auch umgesetzt werden?

Wenn Jugendliche sich wohlfühlen, wollen sie nicht mehr weg. Das Spannungsfeld zwischen erfolgreicher Beziehungsarbeit und relativ schnell notwendiger Ablösung zeigt sich nach zwölf Wochen als das scheinbar Einfache, das so schwer zu machen ist, resümiert Outlaw. Im Rahmen der Perspektivklärung nehmen die Kolleginnen und Kollegen viele Außentermine, beispielsweise in den Familien der Jugendlichen wahr. Was auf der einen Seite zur Klärung einer geeigneten Hilfe dringend notwendig ist, festigt auf der anderen Seite die Beziehung der Jugendlichen zu ihren BetreuerInnen und baut Vertrauen auf. So zeige sich bereits jetzt, dass die Jugendlichen dann umso weniger verstehen, wenn sie die WG nach spätestens sechs Monaten wieder verlassen zu müssen. Hier gebe es noch viel Klärungsbedarf und die Suche nach passenden Arbeitsmethoden gehe weiter, stellt Outlaw fest.

Alle Kinder und Jugendlichen können in der Übergangs-WG ein Einzelzimmer bewohnen und nur jeweils zwei BewohnerInnen teilen sich ein Bad. Darüber hinaus gibt es eine große Gemeinschaftsküche und einen sehr gemütlichen Aufenthaltsraum.

Entsprechend der Outlaw-Prinzipien will das Team sich eng im Sozialraum vernetzen – so ist eine intensive Kooperation mit dem in der unmittelbaren Nachbarschaft gelegenen Jugendclub “Rabet” geplant und mit den Verantwortlichen dort bereits besprochen.

www.outlaw-jugendhilfe.de

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