Der Konfuzius-Kindergarten wird einer der letzten sein: In diesem Jahr sollen in Leipzig rund 40 Kindertagesstätten neu eröffnen. Die Erweiterung des deutsch-chinesischen Kindergartens in der Lößniger Straße soll noch vor Weihnachten fertig sein. Und doch ist sie auch unter den ersten Termine des Jahres: Heute fand der Spatenstich für den Bau statt.

Zuerst sangen die Kindergarten-Knirpse ein chinesisches Baulied. Dann schaufelte Familienbürgermeister Thomas Fabian (SPD) die ersten Steine beiseite. Ihm zur Hand ging Wolfgang Schäfer, vom Bauträger, der “gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung berufstätiger und alleinerziehender Eltern”.

Dieser dankte Fabian für die bisher erfolgreich geführte Kita mit 164 Plätzen. “Und nun entstehen hier weitere 120 Plätze”, so Fabian. Damit liegt die Zahl noch über den im vergangenen Dezember genannten 89 Pläzten. Er lobte zweisprachigen Kindergarten. “Die Konfuzius-Kita bereichert das Angebot in unserer Stadt. Ich denke, dass es zur Lebenszufriedenheit beiträgt, wenn man schon in jungen Jahren Zugang zu einer fremden Kultur erhält.”
Der Bau soll 2,2 Millionen Euro kosten. Das Darlehen dafür stellt die Bank für Sozialwirtschaft bereit. Die Refinanzierung erfolgt durch die Stadt Leipzig. “Die Kosten beinhalten nicht das Grundstück”, erzählt Wolfgang Schäfer, Geschäftsführer der Trägergesellschaft. Dieses stellte das größte Hindernis dar. “Es hat bis zum Baubeginn ein Jahr länger gedauert, verzögert durch einen Nachbarschaftseinspruch”, so Schäfer. Eine hatten sich unter anderem mit einer Unterschriftenliste gegen die Erweiterung ausgesprochen. “Jeder will Kitas, Kneipen und Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke gelegen haben, doch nicht im eigenen Haus”, schildert Schäfer seinen Eindruck.

Und eine Kita braucht, auch in dem gediegenen Eigentumswohnungs-Umfeld in dieser Ecke der Südvorstadt, Platz: mindest zehn Quadratmeter Außenfläche, die zum Spielen dient – pro Kind. Gelöst hat Schäfer die Platznotz, indem in der nächsten Baulücke, zwei Grundstücke weiter, eine Be- und Entladezone geschaffen werden wird.

Die Konfuzius-Kita, welche chinesische Sprachassistenten beschäftigt, kostet mehr als eine übliche Kita: “Unser Angebot kostet 50 Euro extra im Monat. Für Inhaber eines Leipzig Passes sind es 25 und für jene, die über ein Teilhabe-Paket einen Platz bekommen, sind es noch 15 Euro”, so Schäfer. Für die Eltern der Knirpse scheint es nicht zu viel zu sein: “Sie werden hier von vorzüglichen Erziehern betreut”, sagt Elternsprecher Uwe Greif. Als er die Kinder fragte, ob sie sich freuten, in Zukunft noch mehr Spielkameraden zu haben, antworteten die mit einem herzerfrischend lauten: “Ja.”

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