Riesen-Schreck am vorletzten Schultag im Reclam-Gymnasium. Wie die Polizeidirektion Leipzig auf Anfrage der Leipziger Zeitung (LZ) mitteilte, ging um 10:30 Uhr über eine App ein Notruf ein, der auf eine mögliche Gefahrensituation an der Schule in der Tarostraße schließen ließ. Die Polizei rückte in großer Zahl aus, unterstützt von „LebEL“-Spezialkräften, die in möglichen Fällen lebensbedrohlicher Einsatzlagen, wie zum Beispiel Terror oder Amok, zum Einsatz kommen.

Vor Ort wurde die Tarostraße an den Kreuzungen zum Dösner Weg und der Straße des 18. Oktober (beim REWE-Markt) gesperrt. Das Reclam-Gymnasium wurde evakuiert, was ohne bekannte Zwischenfälle vonstatten ging. Die benachbarte Grundschule war von den Maßnahmen nicht betroffen, hier habe nach Polizeiangaben zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden.

Unser LZ-Fotograf vor Ort nahm eine insgesamt unaufgeregte Stimmung wahr. Die Polizei verrichtete ihre Arbeit, die Schülerinnen und Schüler warteten draußen auf einer Wiese. Zudem richtete die Polizei eine Telefonnummer ein, über die sich Eltern informieren können und über die eine Abholung ihrer Kinder geregelt werden kann.

Momentan durchsuchen die Einsatzkräfte das Schulhaus, um eventuelle Gefahrenquellen unschädlich machen zu können. Die insgesamt gelöste Stimmung ist sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Umstände vermuten lassen, dass der Alarmierung keine Ernsthaftigkeit zugrunde liegt. Dennoch wird gründlich untersucht, aber beispielsweise auf den Einsatz von Sprengstoff-Spürhunden verzichtet.

Nach Informationen der Polizeidirektion wird der Einsatz in der Reclam-Schule noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die Schülerinnen und Schüler ist der Schultag jedoch gelaufen. Bleibt zu hoffen, dass sich herausstellt, dass es sich wirklich nur um einen dummen Scherz oder eine versehentliche Alarmauslösung handelte.

Update um 14:05 Uhr:
Inzwischen wurde offiziell Entwarnung gegeben, eine konkrete Gefahrensituation am Reclam-Gymnasium kann nun ausgeschlossen werden, wie die Polizeidirektion auf LZ-Nachfrage mitteilte. Die Einsatzkräfte sind dennoch weiterhin vor Ort, um Ermittlungen durchzuführen.

Es sei bisher noch nicht bekannt, wer eigentlich den Notruf am Vormittag abgesetzt hatte. Die Person des Hinweisgebers muss nun also ebenso ermittelt werden wie die möglichen Hintergründe, die ihn oder sie zum Notruf veranlassten.

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