Die zuletzt international ausgedehnte Fahndung nach Marcus M. ist offenbar abgeschlossen. Zwar gab es noch keine Bestätigung durch das Landeskriminalamt Sachsen oder das zuletzt federführende Bundeskriminalamt, doch in Österreich berichtete heute die Nachrichtenplattform „Heute“ von einem Polizeieinsatz in Wien. Dem Medium zufolge soll dabei eine Spezialeinheit gegen 11 Uhr ein örtliches „Hells Angels“-Clubhaus in der Siebenbrunnengasse 11 im Stadtteil Margareten gestürmt haben. Dabei hätte sich Marcus M. widerstandslos festnehmen lassen.
Noch ist auf der Internetseite des LKA Sachsen die Fahndung aktiv. Doch die Wiener Reporter von „Heute“ sind sich sicher, dass der am 4. Januar 2017 gegen 13 Uhr beendete Polizeieinsatz den per Fahndung gesuchten Ex-Presidenten des durch die Rocker selbst aufgelösten Leipziger Charters der „Hells Angels“ zum Ziel hatte. Mit 100 Beamten einer Spezialeinheit sei der Einsatz friedlich verlaufen, Marcus M. sei verhaftet worden.
Dies bestätigte im Laufe des Tages das österreichische Innenministerium auf seiner offiziellen Facebook-Seite: “Rund 100 Beamte mit Unterstützung des EKO Cobra waren im Einsatz, um den mittels europ. Haftbefehl gesuchten ehem. Präsidenten der aufgelösten `Hells Angels Charters Leipzig` festzunehmen. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen und wurde ins Landesgericht Josefstadt gebracht.”
Seit dem 2. Januar 2017 hatte man öffentlich nach Marcus „Matze“ M. wegen der Schüsse, welche es beim Aufeinandertreffen von „Hells Angels“ und den „United Tribuns“ am 25. Juni 2016 gegen 15 Uhr gab, gefahndet. Der Vorwurf nach der Erschießung eines United-Tribuns-Mitgliedes an der Eisenbahnstraße, Ecke Neustädter Straße lautet nun „gemeinschaftlicher Mord“ – Marcus M. gilt neben einem weiteren „Hells Angel“ namens Stefan S. wieder als tatverdächtig. Dieser sitzt seit dem Vorfall bereits in Untersuchungshaft und gilt ebenfalls als dringend tatverdächtig.
Marcus M. hatten die Behörden am 13. Juli 2016 wieder aus der Untersuchungshaft entlassen müssen, da sich der Tatverdacht damals gegen ihn persönlich nicht erhärten ließ. Nun könnte er bereits in den kommenden Tagen nach Deutschland überstellt und ebenfalls bis zur Prozesseröffnung in Haft sitzen.
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