Mit Fußball hatte es eigentlich garnichts zu tun. Weil Lok-Anhängerin Sindy H. (27) im Bruno-Plache-Stadion einen anderen Fan mit dem Tod bedrohte und zwei weitere beleidigte, wurde sie am Amtsgericht Leipzig zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.110 Euro verurteilt.
Der Zwischenfall ereignete sich im Mai 2014 während einer Partie zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und dem 1. FC Magdeburg. Sindy H. bedrohte zunächst Daniel H. auf der Gegengerade mit den Worten “Du kommst hier nicht lebend raus” und beleidigte anschließend dessen Freundin und deren Mutter, die sich in die Auseinandersetzung eingeschaltet hatten. “Ich stand unter Alkoholeinfluss und erfuhr an dem Tag, dass er vor ein paar Jahren eine Freundin von mir gefoltert hat”, erklärte sich Sindy H. Zudem hätten ihr weitere Personen zur Seite gestanden, wodurch sich die Stimmung aufgeheizt habe.
Laut Polizeibericht wendeten sich die drei Opfer noch im Stadion an Beamte und schilderten diesen den Sachverhalt. Währenddessen wurden sie von Sindy H. und weiteren Personen zunächst verfolgt und dann beobachtet. Als die Polizisten Sindy H. mit den Vorwürfen konfrontierten, habe diese “hämisch gelächelt”.
Die Angeklagte war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach wegen des Erschleichens von Leistungen zu Geldstrafen im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich verurteilt worden. Hinzu kommt ein Eintrag wegen dreifacher Körperverletzung.
Insbesondere letzteres legte ihr die Staatsanwaltschaft ebenso strafverschärfend aus wie den Umstand, dass sie sich vor Gericht nicht bei den Opfern entschuldigte. Über die Forderung von 85 Tagessätzen zu je zehn Euro ging die Richterin in ihrem Urteil mit 110 Tagessätzen hinaus. In der Begründung richtete sie deutliche Worte an die arbeitssuchende Mutter eines achtjährigen Kindes: “Das ist nun bereits Ihr achter Eintrag. In Zukunft müssen Sie mit einer Freiheitsstrafe rechnen.”
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