Lisa N. (19) beschuldigt ihren Ex-Freund Ronny H. (32), er habe sie im Oktober 2014 im Clara-Zetkin-Park vergewaltigt. Beide machten am Donnerstag vor dem Amtsgericht umfangreiche Aussagen. Das Gericht sprach den Angeklagten letztlich frei, da das angebliche Opfer einen unglaubwรผrdigen Eindruck erweckt hatte.

Nicht einmal die Angehรถrigen blicken im Beziehungswirrwarr zwischen Ronny H. und Lisa N. noch durch. Das Pรคrchen hat zusammen zwei Kinder. Mit der Geburt des Nachwuchses ging es mit der Liebe bergab. Nach lรคngerem Hin und Her folgte die Trennung.

โ€žDer Ronny hat es jetzt endlich geschafft, er hat mich vergewaltigtโ€œ, hatte Lisa N. am Abend des 12. Oktober aufgelรถst ihrer Mutter (38) am Telefon erzรคhlt. Ihr Ex-Freund habe sie wegen der Kinder in den Clara-Zetkin-Park bestellt. Dort soll er zunรคchst mit Zรคrtlichkeiten angefangen haben, die zum auferzwungenen Geschlechtsverkehr in einem Gebรผsch gefรผhrt hรคtten. Nach Angaben von Lisa N. hรคtte sie sich damals losreiรŸen kรถnnen und habe bei Passanten Zuflucht gefunden.

Der 32-jรคhrige Angeklagte lieรŸ sich vor Gericht zum Tatvorwurf insoweit ein, dass man sich am betreffenden Ort getroffen und im gegenseitigen Einvernehmen Sex gehabt habe. Die Erklรคrung von Lisa N.โ€™s Anwรคltin Anja Truthmann, sie habe der Geschรคdigten keinerlei Aktenmaterial รผberlassen, lieรŸ erste Zweifel des Gerichts an der Glaubwรผrdigkeit der Geschรคdigten erahnen.

Als wichtige Zeugin stellte sich die Mutter der Geschรคdigten heraus, die bei der Tat nicht anwesend war. Die Aussage verstรคrkte die Skepsis des Schรถffengerichts gegenรผber ihrer 19-jรคhrigen Tochter. โ€žIn dem Moment war es glaubhaftโ€œ, schilderte sie den Eindruck des Telefongesprรคchs im Oktober. Der Vorsitzende Peter Weber hakte nach. โ€žIm Moment?โ€œ Die Zeugin tauchte tiefer in die Lebensgeschichte ihrer Tochter ein.

โ€žEs ist nicht das erste Mal, dass sie einen Mann anzeigtโ€œ, schilderte sie nicht nur einen Vorfall aus der Vergangenheit. Gegen ihren leiblichen Vater hรคtte sie unter anderem den Vorwurf der Vergewaltigung geรคuรŸert. Die Anschuldigungen hielten vor Gericht nicht stand. โ€žAlles ist im Sand verlaufen.โ€œ

Sonderlich gut ist der Draht von Mutter zur Tochter nicht mehr, sie weiรŸ nicht einmal, wo Lisa im Augenblick wohnt. รœber das krude Verhรคltnis zwischen ihr und ihrem Ex-Freund weiรŸ sie jedoch รผber Dritte zu berichten. โ€žIch dachte, sie wรคren wieder zusammen.โ€œ

โ€žSie hat viel gelogenโ€œ, beschrieb die Mutter das zerrรผttete Familiengefรผge. Lisa L. sei in jungen Jahren in therapeutischer Behandlung gewesen. โ€žAls Teenager hat sie Medikamente genommen. Da war es besser.โ€œ Sie verwies zudem auf ein medizinisches Gutachten, in dem ihrer Tochter eine Borderline-Stรถrung attestiert worden ist.

Rechtsmediziner Christian Kรถnig hatte als Sachverstรคndiger sowohl die Geschรคdigte als auch den Angeklagten auf Spuren der Tat untersucht. Einen definitiven Gegenbeweis fรผr beide dargestellten Varianten des fraglichen Abends konnte er nicht liefern. Das Gericht entschied sich aufgrund der mehr als dรผrftigen Beweislage, den Angeklagten freizusprechen. Das Urteil ist nicht rechtskrรคftig.

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Egal ob Amtsgericht, Stadtbad oder neulich das ehemalige Verwaltungshaus der Handlungsgehilfen โ€“ wann immer Ihr ein prรคchtiges Gebรคude abbildet, zucke ich im Innersten schmerzhaft zusammen und bin angespannt, welcher bayerische oder Baden-Wรผrttemberg Kapital Jongleur das nรคchste Stรผck vom ehemals goldenen Leipzig ergattert hat.

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