Der Doppelmord an einem Ehepaar im Pegauer Ortsteil Peißen im März hat für großes Aufsehen und Bestürzung in der Region gesorgt. Die Tat wird dem Groitzscher Uwe J. zur Last gelegt. Die Anklage gegen ihn wurde jetzt zugelassen, obwohl ein Verhandlungstermin noch nicht feststeht. Alleine im Vorjahr ereigneten sich im Landkreis Leipzig zwölf Tötungsverbrechen.
Von diesen Verbrechen wurden zehn als versuchter Mord oder Totschlag eingestuft. Die gute Nachricht dabei: Die Opfer blieben am Leben. Im Falle des Groitzschers Uwe J. wirft ihm die Staatsanwaltschaft Mord sowie besonders schweren Raub mit Todesfolge in zwei Fällen vor. Er soll am 25. März in Peißen, einem abgelegenen Ortsteil von Pegau, einen 72-jährigen Mann und dessen 68-jährige Ehefrau brutal ermordet haben. Uwe J. war ein Bekannter des Ehepaares und hatte in Geldnot die beiden um Hilfe gebeten. Als diese ihm das Geld verwehrten, tötete er die beiden. Der Angeklagte hat anschließend Bargeld und eine EC-Karte aus der Wohnung mitgehen lassen. Mit der EC-Karte hat er anschließend auch noch eingekauft.
Seit seiner Festnahme am 5. April sitzt der Groitzscher in Untersuchungshaft. Ein Verhandlungstermin steht laut Landgericht noch nicht fest, allerdings wurde die Anklage seitens der Schwurgerichtskammer zugelassen, womit einem Prozess nichts mehr im Wege stünde. Laut LKA Sachsen sei die Aufklärungsquote bei Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag sehr hoch. Im Vorjahr lag die Quote aufgeklärter Tötungsdelikte im Freistaat Sachsen bei 98,8 Prozent. Im Landkreis Leipzig liegen die Fälle von Mord und Totschlag (einschließlich Versuche) in den Jahren von 1998 bis 2012 zwischen einem (2008) und 16 (2011). In den ersten elf Jahren bewegt sich die Zahl der Fälle fast ausschließlich im einstelligen Bereich, wobei das Jahr 2002 mit zehn Mal Mord und Totschlag (zwei davon Versuche) eine Ausnahme darstellt.
Doppelmord an Rentner-Paar: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
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Auch 2004 ragt mit einem Dutzend registrierter Tötungsdelikte hervor, wovon die Hälfte Mordversuche beziehungsweise Totschlagversuche sind. Seit 2009 sind die Zahlen durchgängig zweistellig. Im Jahr 2009 gab es zwölf derartige Delikte, davon elf versuchte Tötungen. 2010 waren es im Landkreis zehn Fälle (neun Versuche). In ganz Sachsen waren es 102, wovon 68 versuchte Tötungsdelikte waren. 2011 wurden laut LKA im Landkreis Leipzig 16 Tötungsdelikte (davon 11 Versuche) registriert. Im gesamten Freistaat 86 (62 Versuche). Im letzten Jahr mussten die Verfolgungsbehörden ein Dutzend Morde bzw. Totschlagsdelikte registrieren. In zehn Fällen kamen die Opfer mit dem Leben davon. Für ganz Sachsen registrierte das LKA 83 Tötungsdelikte im Jahr 2012, davon 53 Versuche.
Für besonderes Aufsehen im Rahmen dieser Statistik hatte der Dreifachmord des 2011 zu lebenslanger Haft verurteilten Guido N. gesorgt. Dieser Fall war erst nach einem zweiten Tötungsdelikt des gebürtigen Oberbayern aufgeklärt worden, bei dem zwei aus dem Leipziger Süden stammende Männer erschossen worden waren, als sie bei einem versuchten Altmetalldiebstahl auf dem Grundstück des Bayern von ihm erwischt und anschließend brutal ermordet wurden. Die Kriminalstatistik der sächsischen Polizei hat in den letzten fünf Jahren vier Verbrechen registriert, bei denen jeweils zwei Menschen ihr Leben lassen mussten.
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