Am späten Montagabend fand im Leipziger Osten eine Spontandemo der linksalternativen Szene statt. Eine Bürgerin (33) informierte die Polizei gegen 22:25 Uhr, dass etwa 40 Personen, vom Torgauer Platz kommend, auf der Eisenbahnstraße stadteinwärts liefen. Die Aktion richtete sich gegen Gentifizierung und thematisierte den tragischen Tod einer Berlinerin (67), die zwei Tage nach ihrer Zwangsräumung verstarb.

Auf ihrem Marsch in Richtung Innenstadt führten die teils vermummten Demonstranten ein Transparent mit sich. Mehrmals zündeten sie Pyrotechnik. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte der Polizei flüchteten die Personen in verschiedene Richtungen.

Trotzdem konnte ein Mann (29) einer Kontrolle unterzogen werden. Dabei wurden ein schwarzer Schal sowie eine schwarze Mütze festgestellt. “Da beide mitgeführten Gegenstände aus Sicht der Polizei für eine Vermummung geeignet waren, leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein”, erklärt Pressesprecher Ralph Härtwig.

Zusätzlich beschlagnahmten die Ordnungshüter Flyer, die sich inhaltlich mit der Frage “Wem gehört die Stadt?” und einer, am 9. April in Berlin stattgefundenen Wohnungsräumung auseinandersetzten. Zwei Tage nach dieser Zwangsräumung verstarb die 67-jährige Mieterin in einem Obdachlosentreff. Die Todesumstände sind noch ungeklärt. Die Polizei geht deshalb davon aus, dass es sich bei der Spontandemo um eine mögliche Resonanzaktion auf die Berliner Ereignisse handeln könnte.

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