In der Schaubühne Lindenfels ist ab dem 4. Dezember Anna Carliers noch nicht uraufgeführter Text „Mündung“ zu erleben. Vor ziemlich genau einem Jahr (2023) lasen Elisabeth Pleß und Dorothea Arnold bereits Auszüge daraus im Rahmen der euro-scene Leipzig bei der Veranstaltung „Showcase: Sechs neue Theatertexte aus Flandern“. Die beiden Schauspielerinnen begeisterte der Text so sehr, dass sie sich entschlossen, ihn in voller Länge auf die Bühne zu bringen.
Der dritte Lachs war mit Julia Berke schnell gefunden, der vierte gesellt sich als Stimme (Soheil Boroumand) dazu.
Drei weibliche Wildlachse begeben sich auf ihrer letzten Wanderung zurück zu ihrem Ursprung, dem Ort ihrer Geburt, um zu laichen und zu sterben.
Mit den Lachsen einer Bestimmung entgegen
In Anna Carliers Text „Mündung“ werden drei Lachse mündig und hören gar nicht mehr auf zu sprechen. Ein Perspektivwechsel findet statt: vom Menschen zum Fisch, von der Zivilisation zur Natur. Die drei treffen auf einen Zuchtlachs und setzen ihre Reise zu viert fort.
Sie reflektieren über den freien Willen, den Sinn von Zielstrebigkeit und die Erschöpfung unserer modernen Gesellschaft, über unser Handeln jenseits der natürlich vorgegebenen Wege, frei zu bestimmen und über den Wert uns selbst gesetzter Ziele, auch die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber der Umwelt und dem eigenen Überleben.
Im Fluss angeschnittener Themen und gebettet in elektrische Gitarren- und Bass-Sounds schwimmt das Publikum mit den Lachsen einer Bestimmung entgegen.
„Mündung“, Mittwoch, der 4. Dezember, und Freitag, der 6. Dezember, jeweils 20 Uhr sowie Sonntag, der 8. Dezember, um 18 Uhr im Grünen Salon der Schaubühne Lindenfels.
Eintritt: 15 Euro, 10 Euro ermäßigt.
Schauspiel: Dorothea Arnold, Julia Berke, Elisabeth Pleß | Livemusik und Komposition: Mandy Neukirchner
Stimme: Soheil Boroumand | Produktionsleitung: Katja Berger | Text: Anna Carlier, übersetzt von Christine Bais
Gefördert von der Stadt Leipzig |
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