Am 30. Juni endete die Spielzeit der Oper Leipzig nach der letzten Aufführung des Internationalen Ballettfestivals „Leipzig tanzt!“ im Rahmen der „Musikstadt:Leipzig“. Das Leipziger Ballett und ihre Gastkompanien und Kooperationspartner wurden während der intensiven Veranstaltungswoche von über 6.000 Tanz-Begeisterten besucht. Intendant Tobias Wolff blickt insgesamt zufrieden auf die gesamte Saison 2023/2024 zurück, die zweite Spielzeit seiner Intendanz.

„In beiden Spielstätten, sowohl im Opernhaus als auch in der Musikalischen Komödie, konnten wir Publikumshits mit vielen ausverkauften Vorstellungen auf die Bühne bringen: ‚Die Zauberflöte‘‚ ‚The Producers’ und ‚Die Fledermaus‘ sowie die Choreografie ‚Paradise lost‘ waren einfallsreiche und auf Anhieb erfolgreiche Inszenierungen.“

Dies bilanziert Wolff mit Blick auf die Spielzeit. „Mit der künstlerisch anspruchsvollen Spielzeiteröffnung ‚Majesty and Madness‘ im Zuschauersaal des Opernhauses und unserer ersten klimaneutralen, vom Fonds Zero der Bundeskulturstiftung geförderten Oper ‚Mary Queen of Scots‘ konnten wir außerdem eine breite internationale Medienresonanz erzielen.“

Das Gewandhausorchester als einer der wesentlichen Qualitätsgaranten der Oper Leipzig brillierte insbesondere bei den Produktionen „Der Rosenkavalier“ und „Lady Macbeth von Mzensk“. Der langjährige Ballettdirektor Mario Schröder verabschiedete sich mit einer beeindruckenden Neuinterpretation des Klassikers „Giselle“.

Zu sehen sind Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig (3.v.r.) mit Verwaltungsdirektorin Lydia Schubert (3.v.l.) und seinem Leitungsteam 2024/25: Torsten Rose (li.,Direktor Musikalische Komödie), Dr. Cornelia Preissinger (2.v.l., Operndirektorin), Marlene Hahn (2.v.r., Chefdramaturgin), Rémy Fichet (re., Direktor Leipziger Ballett). Foto: Uwe Frauendorf
Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig (3.v.r.) mit Verwaltungsdirektorin Lydia Schubert (3.v.l.) und seinem Leitungsteam 2024/25: Torsten Rose (li.,Direktor Musikalische Komödie), Dr. Cornelia Preissinger (2.v.l., Operndirektorin), Marlene Hahn (2.v.r., Chefdramaturgin), Rémy Fichet (re., Direktor Leipziger Ballett). Foto: Uwe Frauendorf

Auch der Kinder- und Jugendchor der Oper Leipzig präsentierte sich in dieser Spielzeit mit großer Resonanz in restlos ausverkauften Vorstellungen auf großer Bühne in der Musikalischen Komödie.

„‚Peter Pan‘ ist der Beweis für unsere wertvolle Nachwuchsarbeit im Rahmen der Jungen Oper“, betont Tobias Wolff: „Über die gelungene Inszenierung freue ich mich persönlich besonders. Das hat unsere 360°-Aktivitäten für das Publikum zusätzlich befeuert.“

Neubesetzungen für die Zukunft

In der jetzt endenden Spielzeit konnten auch für die künstlerische Zukunft der Oper Leipzig entscheidende Personalpositionen neu besetzt werden. Ivan Repušić – Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters und in dieser Saison als Dirigent an der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Dresdner Semperoper und dem Opernhaus Zürich gefeiert – wurde als Generalmusikdirektor der Oper Leipzig gewonnen und wird 2025/2026 sein Amt antreten.

Die Dirigentin Yura Yang wird ab August die neue Erste Kapellmeisterin an der Oper, und Michael Nündel ist der kommende Musikdirektor der Musikalischen Komödie. Das Leipziger Ballett wird sich ab Herbst unter der innovativ-kuratorischen Leitung des neuen Ballettdirektors Rémy Fichet neu ausrichten.

Nachhaltigkeit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Deutschlandweite Beachtung erfuhr Leipzigs Kultur durch die Organisation der Green Culture Konferenz der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien an der Oper Leipzig, die längst durch Projekte wie z.B. „Sustainable Costumes“ als Vorbild für Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb gilt. In einem grundlegenden Schritt erarbeitete die Oper Leipzig sich jetzt als erstes deutsches Theater das internationale Zertifikat für ein nachhaltiges Managementsystem gemäß DIN ISO 20121.

Ergänzend bestand sie den ebenfalls zertifizierten Audit „berufundfamilie“, um individuellen Lebensphasen, Familien- und Pflegebedarfen gerecht zu werden. Auch erhielt die Oper Leipzig den diesjährigen German Equal Pay Award des Bundesfamilienministeriums für „die Strahl- und Durchsetzungskraft ihres Vergütungssystems und als Vorreiterin für die Kulturbranche“ (BMFSFJ 25.6.24). Dazu gewann sie noch den Lammsbräu Nachhaltigkeitspreis und hatte als Pilotinstitution Anteil am Sächsischen Digitalpreis 2024 für das neu entwickelte E-Tool Kultur zur CO₂-Messung.

Auch der Werbeauftritt der Oper Leipzig errang in der vergangenen Saison viele Auszeichnungen, darunter den Red Dot Design Preis im Bereich Brands & Communication und doppeltes Gold im ICMA 2024 Wettbewerb.

Steigende Publikumszahlen

Der Ausblick in die nächste Saison stimmt Intendant Tobias Wolff und Verwaltungsdirektorin Lydia Schubert hoffnungsfroh. So sind bereits jetzt gesteigerte Verkäufe von Tickets und Abonnements für die nächste Saison zu verzeichnen. Insgesamt lag 2023/2024 die Auslastung bei fast 72 % und die Gesamtbesucherzahl bei 170.470 Zuschauerinnen und Zuschauern – ein deutlicher Anstieg gegenüber der vorangegangenen Spielzeit, die mit ca. 65 % Auslastung noch unter den Spätwirkungen der Covid-19-Pandemie litt.

Die erste Vorstellung der neuen Saison findet am 28. August statt, die erste Premiere am 21. September 2024. Dann wird erstmalig der Thomaskantor Andreas Reize am Pult der Oper stehen. Er dirigiert ein Werk von Johann Christian Bach: „Amadis, der Ritter“, eine Zauberoper für die ganze Familie.

Tickets für die Saison 2024/25

Wegen der Spielzeitpause bleibt die Vorverkaufskasse im Opernhaus vom 8. Juli bis 5. August geschlossen. Die Kartenwünsche können durchgängig online unter oper-leipzig.de erfüllt werden oder ab dem 6. August wieder über den Besucherservice der Oper Leipzig Di. – Fr. 10:00 bis 18:00 Uhr, Sa. 12:00 bis 18:00 Uhr, sowohl an der Kasse im Opernhaus als auch telefonisch unter Tel. 49 (0)341-12 61 261.

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