Vom 16. bis 23. November findet das Festival „Europäische Notenspuren“ diesmal unter dem Motto „Barockmusik mal anders“ statt. Dem Publikum wird der krönende Abschluss einer dreijährigen Schaffensperiode geboten, mit spannenden Kombinationen unterschiedlicher Kunstformen. Einen Teil der Veranstaltungen kann man eintrittsfrei erleben. Die „Europäischen Notenspuren“ sind ein Festival des Leipziger Musikerbes.
Komponisten und Musikerinnen, die in Leipzig gelebt, studiert, gearbeitet und durch ihr Schaffen Einfluss auf das europäische Musikleben hatten, werden in den Mittelpunkt gestellt und in Kombination mit anderen Kunstformen facettenreich beleuchtet und neu interpretiert. Der Notenspur Leipzig e.V. erarbeitete mit kulturellen Partnerinstitutionen aus Frankreich und Italien eine Reihe unterschiedlicher Produktionen, die dann gesammelt im Rahmen des Festivals vorgestellt werden.
Dabei wird nicht nur Barockmusik mit Poesie, sondern auch mit HipHop und Breakdance kombiniert, jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne und Schulklassen ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten.
Besonderer Höhepunkt ist das Konzert des Bach-Akademie-Orchesters unter dem Titel „Walking Bach“. 18 Studierende Alter Musik aus Frankreich, Italien und Deutschland spielen unter professioneller Anleitung und mit gestandenen Musikern gemeinsam als Bach-Akademie-Orchester Werke von Johann Sebastian Bach mit italienischem und französischem Einfluss.
Das Orchester wird während des gesamten Festivalzeitraums gemeinsam proben und sich am Ende – aufgeteilt in kleinere Ensembles – auch an der Notenspur-Nacht der Hausmusik beteiligen, bei der Musikbegeisterte die Möglichkeit haben, kleine Konzerte in privatem Rahmen zu genießen.
Die Kombination unterschiedlicher Kunstformen ist ein besonderes Anliegen der Europäischen Notenspuren.
„Als die Notenspur zu uns kam und sagte: ‚Macht doch was mit Breakdancern!’, dachten wir: ‘Wie soll das gehen? Wir spielen ja Musik von Bach und Rameau, was gibt es da für Anknüpfungspunkte? Aber es gibt ja immer viel mehr Anknüpfungspunkte als man denkt. Und das soll anstecken.‘“
Dieses Zitat von Babett Niclas, der Harfenistin des Projekts, fasst zusammen, was das Anliegen dieses Experiments ist: Vermeintliche Barrieren zwischen unterschiedlichen Genres und damit auch unterschiedlichen Publikumsgruppen zu überwinden, den eigenen Horizont zu erweitern und im bisher Fremden Bezüge zu den eigenen Interessen zu entdecken.
Poesie und Barock
Die Poeten des Bühnenprogramms „Babel Bach“ fügen dem noch eine grenzüberschreitende, europäische Dimension hinzu, denn sie tragen ihre Gedichte zur Barockmusik in ihrer jeweiligen Landessprache vor: „Teil dieses Projektes zu sein, ist sehr wichtig für mich, denn die französische, italienische und deutsche Dichtkunst kann so zusammentreffen und Brücken und Verbindungen schaffen.
Und wie in dieser Show, in der Poesie oft mit Wasser verglichen wird, denke ich, dass Poesie sich bewegen muss. Man kann einen Dichter an der Grenze aufhalten, aber nicht sein Gedicht“, beschreibt es der französische Poet Mehdi Krüger.
Begleitet werden diese Veranstaltungen vom Auftaktkonzert am 16. November, das kaum sichtbare oder in Vergessenheit geratene Komponistinnen des Barock unter dem Titel „Große Unbekannte“ ins Scheinwerferlicht holt, und durch die Wanderausstellung „Die Kunst der Bewegung im Barock“, die – frisch aus Italien und Frankreich zurückgekehrt – in Leipzig Station machen wird, bevor sie wieder auf Wanderschaft geht.
Während ein Teil des Festivals im öffentlichen Raum stattfindet, können für die anderen Veranstaltungen Eintrittskarten ab sofort über die Ticketgalerie und Eventim bezogen werden. Schulklassen haben die Möglichkeit, eigens für sie angebotene Veranstaltungen zu besuchen oder Festivalmusiker in ihren Musikunterricht einzuladen.
Das gesamte Programm sowie Kontaktmöglichkeiten für interessierte Schulen und Informationen zu den Eintrittskarten findet man hier.
Die Europäischen Notenspuren, das Festival und einzelne Veranstaltungen werden finanziell unterstützt durch: Creative Europe, Stadt Leipzig, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Mitteldeutsche Barockmusik und damit durch die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien, sowie die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, das Deutsch-französische Jugendwerk sowie die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten.
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