Berlins beste Punkband meldet sich zurück. Mit "Herz für die Sache" hat das Quartett um Frontmann Joshi nach sechs Jahren wieder ein Studio-Album produziert. Das Rezept: Rasanter Schrammelpunk trifft auf politische Botschaften.
ZSK ist keine gewöhnliche Band. Die Gruppe ist keiner dieser Casting-Shows entsprungen, die seit einigen Jahren das Privat-Fernsehen bereichern. Die Band ist auch kein Produkt der Phono-Industrie. ZSK sind ein verschworener Freundeskreis, eine Antifa-Gruppe, eine waschechte Polit-Punkband. 1997 gegründet, avancierten die Jungs binnen weniger Jahre zum Vorreiter einer neuen Antifa-Generation. Ihre Songs vermitteln politische Basics. Man braucht kein Abi, um zu kapieren, dass Nazis scheiße sind.
Die von den Bandmitgliedern initiierte Kampagne “Kein Bock auf Nazis” fand in der deutsch-alternativen Musik-Szene prominente Unterstützer. ZSK tourten unter anderem mit Bad Religion und den Toten Hosen durch die Lande. 2007 löste sich die Band überraschend auf. Getreu dem Motto: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.
Vier Jahre später das erfolgreiche Comeback. Waren anfangs nur ein paar Konzerte geplant, scheint die Rückkehr jetzt doch eine Nummer größer auszufallen. Das neue Album knüpft mit seinen flott gespielten Songs nahtlos an frühere ZSK-Scheiben an. Rasante Riffs und ein Schlagzeug, dass wie ein Schnellfeuergewehr zündet, überpacen permanent Joshis wutuntermalten Gesang. Musikalisches (Nicht-)Können tritt in bester Bandmanier hinter die politische Message zurück. Schon deshalb wird Fans die Platte gefallen.
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ZSK dürfen als Vorreiter einer neuen Punkrock-Generation betrachtet werden. Was Slime und Normahl in den 80er und Wizo Anfang der 90er war, sind die Berliner für die Antifa-Kiddies der 2000er. Die Band liefert den Soundtrack einer wutentbrannten linken Jugendbewegung, die sich auf der Straße gegen Neonazis, Kapitalismus, Tierquälerei und soziale Ungerechtigkeit engagiert. Reunion und Album dürfen als Befeuerung der (fast schon eingeschlafenen) KBAN-Kampagne verstanden werden.
Die Botschaft ist eindeutig: Zieht los, geht mit uns auf die Straße, bringt euch ein! Das macht “Herz für die Sache” zu einem wichtigen Weckruf. Dass die musikalische Qualität auf der Strecke bleibt, ist einerseits zweitrangig und andererseits den Fans ohnehin egal. Denn ein paar markante Ohrwürmer hat die Platte trotz aller musikalischen Defizite anzubieten. Und wen kümmert schon, ob der Takt stimmt oder die Komposition ausgereift ist? Ist schließlich Punkrock.
ZSK “Herz für die Sache”
hamburgrecords
Veröffentlichung: 10. Mai 2013
http://skatepunks.de/herz
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