Wenn man sich erst einmal für eine Sache begeistert, dann wird das ganz bald zu einem Thema, das das Leben bestimmt. So wie bei René Meyer, der in diesen Tagen quasi einen zweiten Geburtstag feiert, denn sein Projekt „Mogelpower“ wird 25 Jahre alt. Im Frühjahr 1994 erschien die erste Ausgabe des Buches mit Schummeleien für Computerspiele.

Das sind die sogenannten Cheats, Codewörter also, die von den Entwicklern im Spiel versteckt werden, um im Falle der Not die stärksten Gegner zu besiegen, virtuelles Geld zu erhalten, im Autorennen alle Fahrzeuge freizuschalten oder Spielabschnitte zu überspringen.

Daraus wuchs eine der erfolgreichsten und langlebigsten Serien der Computer-Literatur. Rund dreißig MogelPower-Bücher und fünf CD-ROM-Boxen der beiden Leipziger René Meyer und Sven Letzel haben sich in den Jahren viele hunderttausend Mal verkauft.

Genau genommen, ist es ein doppeltes Jubiläum, betont René Meyer. Denn fünf Jahre später entstand die Online-Version der Sammlung. Auf www.mogelpower.de wurde 1998/99 vielleicht zum ersten Mal ein erfolgreiches Buch vollständig und kostenlos ins Netz gestellt.

Die beiden Mogelpower-Gründer René Meyer und Sven Letzel (2003). Foto: Schreibfabtrik, René Meyer
Die beiden Mogelpower-Gründer René Meyer und Sven Letzel (2003). Foto: Schreibfabrik, René Meyer

Seitdem ist die Schummel-Datenbank auf 31.000 Spiele gewachsen. Ausgedruckt wäre sie umfangreicher als die Brockhaus-Enzyklopädie in 24 Bänden. Hinzu kommen 5.000 gesammelte Komplettlösungen, von denen eine allein den Umfang eines ganzen Buches erreichen kann.

Abgedeckt wird dabei, so René Meyer, jedes nur denkbare System. Vom Klassiker Atari 2600 aus den siebziger Jahren über Commodore 64 und Super Nintendo bis zu den aktuellen Konsolen und natürlich dem PC mit dem brandneuen Osterhit „Anno 1800“ werden Tricks und Lösungen angeboten. In einem Teilbereich der Website werden Easter Eggs gesammelt, die versteckten Gags in Software.

Als Quelle zum Tüfteln und Testen steht eine der weltgrößten Sammlungen an Spielen zur Verfügung. Ursprünglich war nur das Arbeitsarchiv von MogelPower, mittlerweile wird die Sammlung als Wandermuseum „Haus der Computerspiele“ regelmäßig auf Messen und Festivals ausgestellt.

Und woher kommen die Tricks und Tipps in „MogelPower“? – Dank ihrer Kontakte zu Spiele-Entwicklern erhält die Redaktion viele Hinweise aus erster Hand. Und mit ihrem Wissen über Programmierung vermag sie Schummeleien auch direkt einem Spiel entlocken.

„Vor diesem Hintergrund wurde MogelPower zum Markenzeichen für fundierte Angaben rund um Spielehilfen, und www.mogelpower.de zu einer der beliebtesten Anlaufstellen für Spieler“, so Meyer. 500 Millionen Mal wurden die Einträge im Laufe der Zeit angeklickt. Besonders gefragt sind dabei – wen überrascht es – die Spielereihen wie „Grand Theft Auto“, „Die Sims“, „Pokémon“ und „Need for Speed“.

 

 

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