Leipzig weist eine weltweit einzigartige Dichte authentischer Wohn- und Wirkungsstätten berühmter Komponisten auf. Musik auf Schritt und Tritt. Eine glanzvolle Vergangenheit, die den Grundstein für die lebendige "musikalische" Gegenwart legte. Diesen Schatz sichtbar und erlebbar zu machen - das ist Ziel der Leipziger Notenspur, die am 12. Mai mit einem großen Fest eröffnet werden soll.
Das einzigartige Wegeleitsystem verbindet auf 5 Kilometer die wichtigsten Originalschauplätze im Stadtzentrum miteinander. Das Projekt wird mit einem Musik- und Bürgerfest am Samstag, 12. Mai, unter dem Motto “Musik bewegt die Stadt” feierlich eröffnet. Eine Spur aus geschwungenen ebenerdigen Edelstahlintarsien und Informationstafeln wird sich dann durch die Leipziger Innenstadt ziehen und die außergewöhnliche musikalische Tradition im Stadtbild hervorheben.
Die Mehrheit der 155 Notenspur-Elemente, die als schwingende Bänder die Notenspur markieren, ist bereits in den Boden eingebracht. Stelen, Pylone und Schilder, die dem Interessierten an den 23 Stationen der Notenspur Auskunft geben, werden in den ersten Maitagen aufgestellt bzw. angebracht. Eine interaktive Klanginstallation entsteht in Kretschmanns Hof. Die Hörszenen, die Musik und Musikgeschichte entlang der Notenspur näher bringen sollen, werden gerade produziert, unter anderem mit Friedhelm Eberle und Thomas Quasthoff. An 12 der 23 Stationen wird es auch kindgerechte Einspielungen geben.
Eröffnungsfest der Leipziger Notenspur am 12. Mai
“Ich freue mich, dass wir mit dem Musik- und Bürgerfest zeigen können, dass die Notenspur eine lebendige Klammer für die Musikstadt Leipzig bildet, die nicht nur Inspirationsorte der Musikgeschichte und musikalische Epochen miteinander verbindet, sondern auch Menschen, die Musik praktizieren und miteinander teilen”, äußert sich Prof. Werner Schneider, Leiter der Notenspur-Initiative. “Das Notenspur-Eröffnungsfest macht unüberhörbar deutlich, wie viel Musik in unserer Stadt steckt. Es unterstreicht, dass Musik ganz unterschiedlicher Genres aus denselben Wurzeln gespeist wird und zur Musikstadt Leipzig gehört.”
In den kommenden Jahren wird das Wegeleitsystem durch den Leipziger Notenbogen als Musikerlebnis-Leitsystem sowie einer Radtour, dem Leipziger Notenrad, ergänzt.
Die Musik der berühmten Komponisten, die in Leipzig gewirkt haben, ist ein Kulturerbe von weltweiter Bedeutung. Im Januar 2012 stellte die Stadt ihren Antrag “Leipziger Notenspur – Stätten europäischer Musikgeschichte” an den Freistaat Sachsen. Mit acht ausgewählten denkmalgeschützten Gebäuden, die auf der “Notenspur” zu erlaufen sind, bewirbt sich Leipzig um die Aufnahme in die deutsche Vorschlagsliste als UNESCO Kultur- und Naturerbe der Welt.
Die Grundidee der Gestaltung der Notenspur-Elemente und Informationstafeln basiert auf dem 1849 von Robert Schumann vertonten Gedicht von Eduard Mörike “Er ist’s”. In diesem Gedicht zieht der Frühling gleich einem blauen Bande durch die Lüfte. Das flatternde blaue Band assoziiert den Himmel, verkörpert dabei den Neubeginn und die Harmonie des Jahreszeitenwandels. Entsprechend dem internationalen Anspruch des Projektes erfolgt die Information zur Notenspur in Deutsch und Englisch.
Die Notenspur-Initiative legt bei der Ausgestaltung des Festes großen Wert darauf, viele musikinteressierte Bürger der Stadt kooperativ einzubeziehen und Leipzig damit insgesamt als lebendige Musikstadt zu präsentieren. Es geht nicht nur darum, ein Fest für die Leipziger zu gestalten, sondern durch sie und mit ihnen.1. Ouvertüre – von 10 bis 14 Uhr mit kostümierten Informationsteams und Musikgruppen. Für Kinder gibt es einen Spaziergang mit dem Stadtpfeifer.
Um 11 Uhr startet die “Ouvertüre auf dem Thomaskirchhof” mit einem vom Thomaskantor Georg Christoph Biller geleiteten Kanon-Singen mit dem Publikum. Das Bach-Museum veranstaltet einen Tag der offenen Tür, der besondere Angebote für Familien bereit hält. Von Erkern und Balkonen erklingt Musik.
2. Fanfare – die festliche Eröffnung auf dem Marktplatz von 14.00 Uhr bis 14.45 Uhr.
Das Blechbläserquintett des MDR Sinfonieorchesters spielt vom Rathausturm und nimmt die Tradition der Leipziger Stadtpfeifer auf. Das A-Cappella-Ensemble amarcord, hervorgegangen aus dem Thomanerchor, spannt den Bogen über 800 Jahre Musikgeschichte bis in die Gegenwart. Oberbürgermeister Burkhard Jung gibt vom Balkon des Alten Rathauses aus den Startschuss für die Inbesitznahme der Notenspur durch die Leipziger sowie ihre Gäste. Zum Abschluss verbinden Tänzer der Musikschule Leipzig “Johann Sebastian Bach” symbolisch die 23 Stationen der Notenspur mit dem schwingenden Notenspurband.
3. Musik auf der Spur – Straßenfest und Wandelkonzert von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Mit Musik geht es entlang der Notenspur. Da sich die Notenspur auf einen Rundweg, und nicht auf einzelne Gebäude bezieht, wird die Eröffnung auf der gesamten Länge der Notenspur “begangen” und demzufolge den Charakter eines Straßenmusikfestes annehmen.
An den Feststationen finden Programmteile statt, die hauptsächlich durch die Leipziger geprägt sind, von Musikschülern und Straßenmusikern bis hin zu den Musikern, Tänzern und Sängern der großen Leipziger Musikinstitutionen. Die Feststrecke wird ein abwechslungsreiches musikalisches Profil haben, das durch unterschiedliche Stile führt. Neben klassischer Musik werden auch moderne Musikstile, wie z. B. Jazz oder Weltmusik, einbezogen, um deutlich zu machen, dass aus diesen Wurzeln das heutige lebendige Musikleben in seiner gesamten Breite gespeist wird.
Dazu gehört natürlich auch die Vielfalt der Leipziger Laienchöre! Entlang der Notenspur stellen verschiedenste Chöre ihr Repertoire vor und gestalten das musikalische Fest mit. Für alle Sangesfreudigen findet eine große Mitsinge-Aktion auf dem Augustusplatz statt. 16.20 Uhr gibt es den Auftritt des großen Leipziger Notenspur-Chores auf den Stufen der Oper.
Um 16.30 Uhr führt Lama Horst aus dem Zoo insbesondere Familien vom Augustusplatz zum Schumann-Haus, wo am Nachmittag ein musikalisches Kinder- und Familienfest stattfindet. Eine andere Route führt vom Augustusplatz über ungewöhnliche Aufführungsorte – Kammermusik im Möbelstudio, Bläsermusik von Wohnhaus-Balkonen – zu Mendelssohn-Haus und Grieg Begegnungsstätte. Beide Häuser sind den ganzen Tag geöffnet und bieten ein buntes Familienprogramm.
Auch die kleinen Leipziger werden zur Entdeckung der Notenspur eingeladen. Toni-Pass, eine Kinder-Aktiv-Station, Familien-Geocaching und eine Tombola um 18.00 Uhr im Schumann-Haus machen den Tag für sie zu einem Erlebnis.
4. Finale – Musikfest im Grassi und Liebhaberkonzerte von 18.30 Uhr bis 24.00 Uhr.
Die Museen des Grassi mit all ihren architektonisch außergewöhnlichen Orten bilden den Rahmen für ein Musikfest zum Genießen. Mit dabei sind unter anderem die BigBand der Universität Leipzig im hinteren Innenhof, es gibt A-Cappella-Musik im Foyer und den Treppenaufgängen, orientalische Musik, Chansons der 30er Jahre, Alte Musik im Zimeliensaal und Improvisationen an der Kinoorgel zu Stummfilmen.
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In der Pfeilerhalle interagieren unter dem Titel “Visual Music” klassische Musik und zeitgenössische Videokunst. Ein romantischer Nachtspaziergang führt über den Alten Johannisfriedhof. Abschließend lädt die Notenspur-Initiative alle Besucher zum gemeinsamen “Mondscheintanz” im barocken Stil in den Innenhof des Grassi-Komplexes ein.
Parallel dazu gibt es an zwei weiteren Stationen der Leipziger Notenspur Abendkonzerte im kleinen Kreis, um den Liebhabern einzelner Komponisten Musikgenuss an Inspirationsorten der Musikgeschichte zu bieten (19.00 Uhr im Schumann-Haus, 20.00 Uhr Grieg-Begegnungsstätte).
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