Am Dienstag, 21. Oktober, gibt es ein ganz besonderes Klassisches Kartoffel Konzert. Dann stellt der NuKla e.v., der die Konzertreihe organisiert, einen Film vor, der Anfang September bei einer gemütlichen Fahrt durch den Floßgraben entstand und das idyllische Gewässer mal aus der Bootsfahrer-Perspektive zeigt. Und weil das Ganze richtig romantisch ist, gibt's auch noch romantische Musik von Stephan König dazu.
Naturvölker schienen mir stets der Inbegriff des richtigen Lebens. Und wer kennt nicht das grandiose Zitat von Häuptling Seattle? “Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann”, zitiert Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKla e.V. einen mittlerweile klassischen Spruch der Umweltbewegung, der gern den indigenen Bewohnern Nordamerikas oder gar dem berühmten Häuptling der Cree, Seattle, zugeschrieben wird.
Aber tatsächlich passt der Spruch viel besser zu unserem westlichen schlechten Gewissen, ist eine Mahnung an uns selbst, mit den uns anvertrauten Schätzen und Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen.
Im Fall des NuKla also mit dem Auenwald, der in den vergangenen 100 Jahren sichtbar unter den tiefen Eingriffen der Menschen gelitten hat.
“In Wirklichkeit hat wohl ein bleichgesichtiger Journalist den Ausspruch drei Jahrzehnte später zu Papier gebracht. Nur eben etwas anders. Heute kennen wir das falsche ‘Original’. Von wegen gottgegeben. Wie bei unserer Bibel, in der ja bekanntlich weder Geburtsort noch -datum von Jesus korrekt sind, biegt sich jeder eine genehme Wahrheit zurecht”, kommentiert denn auch Stoiber den Satz. Der ihm trotzdem wichtig ist. “Wahr ist, dass in vielen Teilen unserer Welt Urwälder gerodet werden. Und das ist nicht nur wegen des Klimawandels schlimm. Könnten wir Häuptling Seattle fragen, gäbe er uns vehement Recht. Aber während wir empört mit dem Finger zeigen, zum Beispiel Richtung Amazonas, würde er uns peinlich fragen, wo unser Wald denn geblieben ist.”
Und dann seufzt er: “Ja, der Urwald in Schottland war wie der in Sachsen – üppig. Freilich ist davon wegen neuer Äcker, Weiden, hungriger Öfen oder englischer zu bauender Schiffe kaum etwas übrig. Sechs Prozent intakte Waldfläche haben wir in Europa noch, und die ist in Russland zu Hause. Von Natur aus müssten zwei Drittel Deutschlands mit Mischwäldern bedeckt sein. So war es, bevor die entfesselte Gier gewann. – Und heute? Schützen wir unseren Auwald, wie es ihm gebührt? Oder wollen wir lieber Motorboottouristen verwöhnen? Die KlassischenKartoffelKonzerte tun ihr Bestes, die offizielle Wahrheit zu verändern. Aber mit der 16. Auflage stimmt auch etwas nicht. Stephan Königs Klavier sorgt für den Klavierpart. Ansonsten ist es ein KlassischesKartoffelKino!”Am Dienstag, 21. Oktober, wird in der Alten Börse am Naschmarkt ab 19.30 Uhr der im September entstandene Film “Leipziger Floßgraben” gezeigt. Die Filmmusik spielt Stephan König live als “Préludes für Klavier” ein. Und auch die Erlöse des 16. KlassischenKartoffelKonzerts werden zu Gunsten des Leipziger Auwaldes gesammelt. Einlass ist ab 19 Uhr.
Den Film – mit Musik – gibt es beim NuKla e.V. auch als DVD, für alle, die gern auch mal daheim durch den idyllischen Floßgraben schippern wollen.
Einzelheiten zur DVD: www.nukla.de/2014/10/leipziger-flossgraben-der-film-dvd-bestellbar/
Zu den KlassischenKartoffelKonzerten: www.KlassischeKartoffelKonzerte.de
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