Ex-Wrestler Dwayne Johnson spielt Hercules. Das ist dieser Halbgott aus der griechischen Mythologie, der stärker als all seine Feinde ist. Die Story reproduziert den US-amerikanischen Frontier-Mythos, der das Western-Genre in den Kindertagen des Kinos so erfolgreich werden ließ.

Hercules führt seine Söldner und die Armee von König Cotys (John Hurt) in die Schlacht um Thrakien. Die Krieger wollen das Reich vor dem teuflischen Centaur Rhesus (Tobias Santelmann) befreien, der das Land während eines Bürgerkriegs in Schutt und Asche gelegt hat.

Der Film ist ein Beispiel dafür, wie die US-Unterhaltungsindustrie versucht, den heimischen Rezipienten die Welt zu erklären. Mit Blick auf das aktuelle Tagesgeschehen kommt das Handlungskonstrukt vertraut vor. Der Hercules dieser Tage heißt Barack Obama, der die Kurden in Syrien und Irak vor fanatischen Djihadisten schützt, indem er ihnen modernste Waffentechnik an die Hand gibt.

Cineastisch betrachtet, ist “Hercules” ein kruder Mix aus vorchristlichen Mythen, die lange Zeit zum Bildungskanon der westlichen Welt zählten. Dwayne Johnson spielt den Halbgott als rohen, aber im Herzen gutmütigen Krieger, der im Innern westliche Werte der Neuzeit verkörpert. Hercules wäre der Prototyp des Vorzeige-Amerikanern, würde der Streifen nicht zufällig im antiken Griechenland spielen. Freunde von 3D-Action im Lendenschurz kommen trotz flacher Story samt vorhersehbarem Finale sind hier willkommen.

USA 2014, R: Brett Ratner, D: Dwayne Johnson, John Hurt, Rufus Sewell, Joseph Fiennes, 98 Min, FSK 12.

Filmstart ist der 4. September, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.hercules-film.at

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