Die Leipziger Sammlungsinitiative (LSI) und die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) Leipzig präsentieren vom 11. April bis zum 10. Mai ihre neue Ausstellung "Imaginäres Museum - Künstlerische Dialoge mit den Universitätssammlungen". Im Ägyptischen Museum - Georg Steindorff - und im Antikenmuseum der Universität Leipzig sind 30 Kunstwerke von Studierenden der HGB zu sehen, die in einer transdisziplinären Lehrveranstaltung mit den Fachbereichen Ägyptologie, Klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig entstanden sind.

Ziel der Kooperation ist der Austausch von künstlerischen und archäologischen Zugängen zu Objekten und Sammlungen.

Die Lehr- und Schausammlungen der Universität Leipzig gehören zu den ältesten und bedeutendsten ihrer Art in Deutschland. Sie dienen Forschung und Lehre, ermöglichen eine objekt- und praxisbezogene Ausbildung für die Studierenden der jeweiligen Spezialdisziplinen. Um das vorhandene sammlungsbezogene Lehrangebot zu bereichern und das Potenzial der Lehrsammlungen für eine externe Institution nutzbar zu machen, wurde das Ausstellungsprojekt “Imaginäres Museum” von der Leipziger Sammlungsinitiative der Universität Leipzig angeregt.

Im Rahmen des Projektes entwickelten Studierende verschiedener Klassen und Jahrgänge der HGB im Dialog mit drei der zahlreichen Lehrsammlungen der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften der Universität Leipzig eigene Kunstwerke. Inhaltliche Unterstützung lieferten dabei Studierende der Ägyptologie und Archäologie der Alten Welt, die ihnen archäologische Sichtweisen und museale Praktiken vermittelten. Nach einer ersten Schau in der Galerie der HGB Ende 2013 sind weitere Ergebnisse dieser Kooperation nun in der neuen Ausstellung zu sehen.Eine Anregung für die Kooperation bildete Andre Malraux’ Archivprojekt “Imaginäres Museum”. Dabei handelt es sich um ein Anfang der 1950er Jahre herausgegebenes Buch, das fotografische Reproduktionen verschiedenster Kunstwerke aus aller Welt versammelte. Eine wichtige Vorstellung dabei war, dass es nicht mehr notwendig sei, die Kunstwerke im Original zu besuchen, könne man sie doch über Reproduktionen jederzeit vor Augen haben. Das Ausstellungsprojekt in den beiden Museen generiert durch die Zusammenstellung von künstlerischen Arbeiten und archäologischen Objekten eine eigene Form des “imaginären” Museums. Es werden neue Blickwinkel und Betrachtungsweisen auf die Sammlungen angeboten – so wird beispielsweise gezeigt, wie junge Künstler einen Obelisken mit modernen Artefakten gestalten, wie archäologische Beschreibungen von einer eisenzeitlichen Urne interpretiert werden können und was Schokoladennasen mit marmornen Büstenportraits zu tun haben.

Die Leipziger Sammlungsinitiative ist eine interdisziplinär arbeitende Projektgruppe aus den Bereichen Ägyptologie, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Universität Leipzig. Die Gruppe, die sich 2011 als Teil des gesamtuniversitären Drittmittelprojektes StiL konstituierte, widmet sich den Sammlungen und Museen der Universität und befasst sich mit deren Rolle als Lehr- und Schausammlungen. Ziel der Initiative ist es, die wissenschaftliche und historische Relevanz der Bestände und ihren Wert für die akademische Lehre in den Fokus zu rücken, um ihren Status als Lehrsammlungen dauerhaft zu stärken.

Die Ausstellung “Imaginäres Museum – Künstlerische Dialoge mit den Universitätssammlungen” wird am Donnerstag, 10. April, um 18 Uhr im Ägyptischen Museum eröffnet. Anschließend gibt es einen Empfang im Antikenmuseum.

Finissage ist am 10. Mai zur Museumsnacht “Lockstoff” in Halle und Leipzig, mit Künstlergesprächen

www.hgb-leipzig.de

Das Ägyptische Museum der Universität Leipzig: www.gko.uni-leipzig.de/aegyptisches-museum/

Antikenmuseum der Uni Leipzig: www.uni-leipzig.de/antik/index.php?id=9

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