Es tut sich was im Leipziger Süden. An der Windmühlenstraße direkt vor der Einmündung der Härtelstraße wird noch in diesem Herbst eine neue Straßenbahnhaltestelle gebaut. Und am anderen Ende der Härtelstraße am Peterssteinweg entsteht 2013 eine neue Haltestelle. "Münzplatz" heißt das Projekt dort, bekannt aus dem Beteiligungsverfahren zum Bauprojekt "Karli", das von Gudula Kienemund und Jörg Müller moderiert wurde. Und die eröffnen jetzt in der Härtelstraße den "Freiraum".
Nicht als Moderatorenduo, sondern als Kulturpaten. Die Adresse Härtelstraße 25, wo “Freiraum” (oder “freiraum”) am Donnerstag, 11. Oktober, eröffnet, ist dabei schon seit Jahren Anlaufpunkt. Dort arbeitet IdeenQuartier CSR & Kommunikation GmbH, dort treffen sich die Leipziger KulturPaten und es soll nun ein echter Freiraum für Kunst und Ideen werden, wo Künstlerinnen und Künstler ihre Werke ausstellen und verkaufen können. Die verantwortlichen Ansprechpartner für Auswahl und Ausstellungen sind Gudula Kienemund, Marion Herzberg und Jörg Müller.
Die erste Ausstellung im “freiraum” heißt “Epigraph”. Sie zeigt Objektfotografie von Wednesday Farris und wird am Donnerstag, 11. Oktober, um 18 Uhr mit einer Vernissage eröffnet.
Wednesday Farris, geboren 1966 in Long Beach (Kalifornien, USA) lebt und arbeitet seit 1994 in Leipzig. Sie studierte zunächst in San Francisco und ab 1994 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Ihre letzte Ausstellung in Leipzig trug den Titel “Blink” (Spinnerei archiv massiv 2011). “Epigraph” im “freiraum” zeigt die jüngste Bildserie von Wednesday Farris mit Objektmotiven und verschiedene Arbeiten aus den Jahren 2011 und 2012.
“Epigraph” heißt der meist poetische Gedanke, der als Zitat einem Buch oder Kapitel vorangestellt wird – wie ein Gong zur Eröffnung oder ein Schlüssel zum Geheimnis. Die Fotografin Wednesday Farris zeigt in ihrer Ausstellung im “Freiraum” ein Werk, das sie “Epigraph” nennt: ein Gongschlag für die genaue Betrachtung der Dinge, ein Schlüssel zur Wahrnehmung der Muster und Materien, die uns alle begleiten.”Diese Künstlerin fragt sich selbst und ihre Bilder, ob es das Individuum gibt – auch im Dunkeln, wenn es nicht mehr sichtbar ist. In ihren philosophischen Entdeckungsreisen kann eine schlichte Vase zur Facette der Identität werden. Ist es vielleicht praktisch, ein Ich zu haben? Oder ist es bedrohlich, im Gefäß der Erinnerungen zu versinken? Die Fotografie von Wednesday Farris greift sich das Individuelle und lässt es wachsen. Sie befasst sich in strengster Konsequenz mit dem Prozess der Fragmentierung, weil sie misstrauisch bleibt gegenüber jeder Art von Struktur, sogar ihrer eigenen. Bewundernswert”, beschreiben die drei “Freiraum”-Macher das, was sie an den Arbeiten der Künstlerin fasziniert.
Die Ausstellung “Epigraph” von Wednesday Farris wird vom 12. Oktober bis 12. Dezember 2012 zu sehen sein. Die Öffnungszeiten im “Freiraum”: Montag bis Freitag 14 – 19 Uhr.
www.friq.org
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