Zuletzt aktualisiert: 17.12.2024
Die Bundesregierung hat kürzlich eine Gesetzesänderung beschlossen, die vielen künftigen Rentnern Tausende Euro an Steuern ersparen wird. Das sogenannte Wachstumschancengesetz zielt darauf ab, eine verfassungswidrige doppelte Besteuerung von Renten zu vermeiden. Doch nicht alle Jahrgänge profitieren gleichermaßen von der Neuregelung.
Was ist das Problem?
Bislang mussten Arbeitnehmer sowohl auf ihr Erwerbseinkommen als auch später auf ihre Rente Steuern zahlen – eine doppelte Belastung. Um dies zu verhindern, sollte bis 2040 die vollständige Besteuerung der Renten eingeführt werden. Das hieße, ab 2040 Rentner müssten 100 Prozent ihrer Altersbezüge versteuern.
Die Änderung auf einen Blick
Vollbesteuerung erst ab 2058
Durch das neue Gesetz wird die Vollbesteuerung nun auf das Jahr 2058 verschoben. Statt wie bisher geplant jährlich um 1 Prozentpunkt, steigt der zu versteuernde Rentenanteil nur noch um 0,5 Prozentpunkte pro Jahr.
Konkrete Entlastungen
Laut Rentenexperte Werner Siepe könnten beispielsweise Durchschnittsverdiener des Jahrgangs 1975 dank der Neuregelung rund 12.500 Euro an Steuern auf ihre Rente sparen.
Die Gewinner-Jahrgänge
Wer laut den Experten von der Rentensteuerreform am meisten profitiert:
Top-Profiteure: Jahrgänge 1975-1980
Die Jahrgänge 1975 bis 1980 zählen zu den größten Gewinnern. Sie erreichen das Renteneintrittsalter zwischen 2040 und 2058 und müssen so den maximal zu versteuernden Rentenanteil nie voll zahlen.
Weitere Gewinner: Ab Jahrgang 1970
Sollte sich das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre erhöhen, würden auch Arbeitnehmer ab Jahrgang 1970 stark von der Neuregelung profitieren. Denn der Renteneintritt legt den zu versteuernden Anteil für die komplette Rentenlaufzeit fest.
Grafische Übersicht der Gewinner
Jahrgang | Begründung |
---|---|
1975-1980 | Erreichen Rentenalter zwischen 2040-2058, wenn Renten noch nicht voll besteuert |
Ab 1970 | Profitieren, falls Renteneintrittsalter auf 70 Jahre steigt |
Beispielrechnung
Um die Ersparnis zu verdeutlichen, hat der Rentenexperte folgendes Beispiel berechnet:
„Ein Durchschnittsverdiener des Jahrgangs 1975 zahlt nach der alten Regelung bei einer Monatsrente von 1.500 Euro rund 30.000 Euro Steuern. Nach der Neuregelung wären es nur etwa 17.500 Euro – eine Ersparnis von 12.500 Euro.“
Keine Entlastung für ältere Rentner
Wichtig zu beachten: Wer bereits Rentner ist, profitiert nicht von den Änderungen. Der versteuerte Anteil der Rente wird für jeden einzelnen beim Renteneintritt festgelegt und bleibt ab diesem Zeitpunkt unverändert.
Viele weitere Aspekte im Gesetz
Das Wachstumschancengesetz beinhaltet noch zahlreiche andere Maßnahmen zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen. Neben der Rentenbesteuerung sind Steuersenkungen für Firmen sowie Bürokratieabbau zentrale Punkte des Pakets.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass gerade jüngere Arbeitnehmer von der Reform kräftig profitieren können. Für ältere Jahrgänge ändert sich bei der Rentenbesteuerung hingegen nichts. Eine detaillierte Prüfung der individuellen Situation ist jedoch unerlässlich, um die konkreten Auswirkungen einzuschätzen.