Zuletzt aktualisiert: 18.11.2024
Die Commerzbank kann auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken. Mit einem Überschuss von 2,2 Milliarden Euro erzielte das Institut den höchsten Gewinn seit mehr als 15 Jahren. Dieser beeindruckende Anstieg um 55 Prozent wurde durch gestiegene Zinsen und ein robustes Kerngeschäft ermöglicht. Die Erträge stiegen um elf Prozent auf 10,5 Milliarden Euro und lagen somit im Rahmen der Erwartungen des Marktes. Eine erfreuliche Nachricht für die Aktionäre: Die Dividende soll um 15 Cent je Aktie auf 35 Cent erhöht werden.
Positiver Ausblick trotz erwarteter Zinssenkungen
Vorstandschef Manfred Knof äußerte sich optimistisch über die Zukunftsaussichten der Commerzbank. Er betonte, dass das Institut auf Basis des erfolgreichen Jahres 2023 auch im laufenden Jahr das Konzernergebnis weiter steigern werde. Obwohl für 2024 Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet werden, strebt die Commerzbank weiteres Wachstum an.
Profitable Geschäftsbereiche und breitere Ertragsbasis
Besonders profitabel war das Einlagengeschäft der Commerzbank mit Privat- und Firmenkunden, das von den gestiegenen Zinsen stark profitierte. Die Strategie, das Provisionsgeschäft zu stärken und somit unabhängiger vom Zinsumfeld zu werden, wird konsequent vorangetrieben. Die Bank plant, ihre Vermögensverwaltung, das Asset-Management und den Zahlungsverkehr auszubauen. Durch die Übernahme von Aquila Capital und die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem US-Konzern Global Payments setzt die Commerzbank klare Akzente in diesem Bereich.
Herausforderungen durch polnische Tochter M-Bank
Die polnische Tochter der Commerzbank, die M-Bank, sah sich im vergangenen Jahr mit Herausforderungen konfrontiert. Rückstellungen von 1,1 Milliarden Euro für umstrittene Franken-Kredite belasteten das Institut. Dennoch ist die Commerzbank zuversichtlich, diese Belastungen in Zukunft zu reduzieren und außergerichtliche Vergleiche mit den betroffenen Kunden zu erreichen.
Vergleich mit der Deutschen Bank
Die Commerzbank zeigt sich nicht nur in finanzieller Hinsicht stark, sondern auch im direkten Vergleich mit der Deutschen Bank. Ihr Verhältnis von Kosten zu Erträgen verbesserte sich deutlich auf 61 Prozent, während die Deutsche Bank eine Aufwandsquote von 75 Prozent verzeichnete. Auch in anderen zentralen Kennziffern wie der Eigenkapitalrendite und der Kernkapitalquote liegt die Commerzbank vorne.
Ausblick auf die Zukunft
Trotz des erfolgreichen Jahres 2023 und der positiven Aussichten für 2024 wird innerhalb und außerhalb der Bank über die zukünftige Führungsspitze spekuliert. Der Vertrag von Vorstandschef Manfred Knof läuft Ende 2025 aus, und es bleibt abzuwarten, ob er eine weitere Amtszeit anstrebt. Auch Finanzchefin Bettina Orlopp wird als potenzielle Kandidatin für den Chefposten gehandelt.
Insgesamt präsentiert sich die Commerzbank als finanzstarkes und zukunftsorientiertes Institut, das auch in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich agiert.