Der 1. FC Lok Leipzig hat das Derby bei Chemie Leipzig mit 3:0 gewonnen und ist der Aufstiegsrelegation einen großen Schritt nähergekommen. Es war bereits der dritte Derbysieg in dieser Saison. Außerdem: Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst gibt es eine Einigung: Der Lohn soll insgesamt um knapp sechs Prozent steigen. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 5./6. April 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Bund und Länder haben sich mit den Gewerkschaften auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst geeinigt. Mehr als 2,7 Millionen Menschen sollen ab sofort drei Prozent und ab 1. Mai 2026 zusätzlich 2,8 Prozent mehr Lohn erhalten. Der neue Tarifvertrag ist bis zum 31. März 2027 befristet.

Ursprünglich hatten die Gewerkschaften acht Prozent gefordert. In den vergangenen Wochen war es unter anderem bei Kitas und Stadtreinigungen zu Streiks gekommen. Der Tarifeinigung war in der vergangenen Woche ein Schlichterspruch vorausgegangen, der unter anderem vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) erarbeitet wurde.

Fast zum gleichen Zeitpunkt, als heute die Einigung verkündet wurde, verschickte der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) eine Stellungnahme zum Schlichterspruch. Man lehne diesen ab, weil er nach eigenen Schätzungen bis Ende 2027 zu Mehrkosten in Höhe von etwa 640 Millionen Euro führen werde.

„Bei einem Rekorddefizit von rund 682 Millionen Euro im Jahr 2024 passt dieser Tarifabschluss nicht in die Zeit“, beschwert sich SSG-Geschäftsführer Mischa Woitscheck. Er stellte die Verhandlungsgemeinschaft mit dem Bund infrage, aus der die Länder bereits ausgetreten sind, und sieht starke Einschnitte, beispielsweise beim ÖPNV, als unausweichlich.

Lok erneut Derbysieger

Lok Leipzig hat – bereits zum dritten Mal in dieser Saison – das Derby gegen Chemie gewonnen. Nach dem Sieg in der Hinrunde in Probstheida und dem Pokalerfolg vor wenigen Wochen gab es am Sonntag ein 3:0 im Rückrundenspiel in Leutzsch. Piechowski brachte die Loksche kurz vor der Halbzeit in Führung; weitere Treffer folgten gegen Ende der Partie durch Siebeck und Abderrahmane.

Der 1. FC Lok steht nun kurz vor der Meisterschaft in der Regionalliga-Nordost. In den verbleibenden sechs Spielen würden neun Punkte reichen, weil Verfolger Halle schon zehn Punkte Rückstand hat. Chemie steckt weiter im Abstiegskampf, hat aber immerhin großen Vorsprung auf den letzten Platz; den einzigen sicheren Abstiegsplatz.

Weiterhin ist ein Szenario denkbar, in dem alle Chemiker*innen dem 1. FC Lok die Daumen drücken müssten. Der Grund: Der Regionalliga-Meister darf nicht direkt aufsteigen, sondern muss in die Relegation. Schafft Lok die Relegation nicht und bleibt in der Regionalliga, muss eine Mannschaft zusätzlich absteigen. Das könnte Chemie sein.

Aus Sicht der Polizei war es ein „deutlich störungsärmeres“ Spiel als frühere Derbys. Vor allem Sachbeschädigungen wurden registriert.

Linke kritisiert Justizministerin

Die Linksfraktion im sächsischen Landtag kritisiert Justizministerin Constanze Geiert dafür, angeblich unbelegte Behauptungen verbreitet zu haben. Geiert hatte im März erklärt, dass in der vergangenen Legislatur wegen Sprachregelungen auf notwendige Gesetzesänderungen verzichtet worden sei. Fraktionsmitglied Rico Gebhardt hatte daraufhin eine Anfrage in den Landtag eingereicht.

Zur nun erfolgten Antwort aus dem Justizministerium schreibt er: „Auf meine Frage, welche Fälle das sein sollen, muss Geiert passen: ‚Eine entsprechende Statistik wird nicht geführt.‘ Als Beispiele führt sie ein Gesetz und eine Verordnung an, auf deren Erneuerung aber keineswegs verzichtet wurde.“

Gebhardt verweist darauf, dass die Gleichstellung der Geschlechter keine Bürokratie, sondern Verfassungsgrundsatz sei. „Statt sich echter Probleme anzunehmen – Stichwort: fehlende Richterinnen und Richter an sächsischen Verwaltungsgerichten –, reitet die Justizministerin auf der rechtspopulistischen Welle gegen angebliche ‚Gendersprache‘“, so Gebhardt.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat: über

eine neue Initiative für Olympische Spiele in Leipzig,

ein Pilotprojekt für Fernwärme in der Südvorstadt und über

den Umbau der Prager Straße, der am Montag startet.

Was am Wochenende außerdem wichtig war: In Weimar wurde am Sonntag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora durch US-Truppen am 11. April 1945 gedacht. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff sprach von „Verrohung, Radikalisierung und einem weltweiten Rechtsruck“. Mehrere Überlebende und Angehörige waren bei den Festveranstaltungen anwesend.

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