Eine Bande mutmaßlicher Bärlauchdiebe geriet vergangene Nacht ins Visier der Polizei. Einen dringenden Tatverdacht gibt es zudem gegen einen 40-Jährigen, der für eine Reihe von Brandstiftungen im Leipziger Wohnkomplex „Lange Lene“ verantwortlich sein soll. Und: in Halle an der Saale musste eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 4. Februar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

100 Kilo Bärlauchknollen: Polizei sprengt mutmaßliche Bande

Wer kennt ihn nicht: Der scharf riechende Bärlauch ist zum Beispiel als Beigabe zu Mahlzeiten oder als Pesto bei vielen beliebt im heimischen Frühjahrs-Speiseplan – und längst ein Wirtschaftsfaktor für sich. Am frühen Dienstagmorgen konnten Polizeibeamte aus Oschatz und Leipzig, beginnend mit der Kontrolle eines verdächtigen Fahrzeugs bei Wermsdorf, letztlich sechs Tatverdächtige dingfest machen, die in großangelegtem Stil Bärlauchknollen aus dem Leipziger Auwald gestohlen haben sollen.

Gegen die Verdächtigen im Alter zwischen 26 und 39, von denen zwei erst kürzlich beim Bärlauch-Diebstahl in Borna ertappt worden waren, ermitteln die Behörden jetzt wegen Bandendiebstahls.

Wie jedes Frühjahr ist mal wieder zu erinnern: Grundsätzlich darf Bärlauch in Leipzig außerhalb von Naturschutzgebieten in handstraußgroßer Menge für den privaten Bedarf gepflückt werden. Hingegen ist die kommerzielle Verwertung bzw. die Ernte großer Mengen ohne Erlaubnis nicht legal. Mehr in diesem separaten Beitrag.

Ist er der Täter? Polizei verhaftet 40-jährigen Hausbewohner nach Brandserie in „Langer Lene“

Einen anderen Ermittlungserfolg, der wohl viele Menschen wieder ruhiger schlafen lässt, konnten Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft heute ebenfalls an die Öffentlichkeit vermelden: Nach einer Serie von Brandstiftungen im Probstheidaer Wohnblock „Lange Lene“ seit 2024 befindet sich der mutmaßliche Urheber jetzt in Haft. Wie die Behörden mitteilten, habe sich im Zuge umfassender Kripo-Ermittlungen der Tatverdacht gegen einen Bewohner des Komplexes verdichtet.

Das Objekt in Leipzig-Probstheida.
Ganze 800 Wohnungen unter einem Dach: die Lange Lene. Foto: Martin Geisler, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19093021

Der 40-jährige Deutsche sei dann am Sonntag bei Angehörigen in Dresden gefasst, dem Ermittlungsrichter vorgeführt und in eine JVA gebracht worden. In der „Langen Lene“, einem gewaltigen Komplex mit etwa 800 Wohnungen in Probstheida, war es seit Anfang November 2024 zu insgesamt vier Feuern gekommen, zuletzt in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar in einem Kellerraum. Zweimal wurde das Mehrfamilienhaus massiv beschädigt. Der jetzt unter Tatverdacht gefasste Mann soll schon länger aktenkundig und einschlägig vorbelastet sein.

Die „Lange Lene“ wurde zu DDR-Zeiten erbaut und trägt die Anschrift Lene-Voigt-Straße 2-8. Eine Erinnerung an die in Leipzig geborene und verstorbene Dichterin (1891–1962) wurde auch zum Namensgeber für das 333 Meter lange Wohn- und Mietshaus.

Bombenfund in Halle: Entwarnung am Nachmittag

In Halle an der Saale wurde am Dienstag erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Laut MDR wog das Objekt 75 Kilo. Gefunden wurde es im Stadtteil Silberhöhe, genauer in der Willi-Bredel-Straße unweit vom neuen Fußball Leistungszentrum.

Die Behörden richteten nach dem Fund einen Sperrradius von etwa 500 Metern ein, rund 2.800 Menschen wurden vorsorglich evakuiert und eine Notunterkunft angeboten, die mehr als 100 Personen nutzten. Die ursprünglich für 13:00 Uhr angesetzte Entschärfung verzögerte sich dann bis etwa 15:00 Uhr – mittlerweile wurde jedoch Entwarnung gegeben und die Betroffenen konnten nachmittags in ihre Häuser zurück.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Es geht wieder los: Bärlauchdiebstahl im Leipziger Auwald

Franz Kafka und der Film: Doppelabend mit Vortrag und Stummfilmklassiker am 6. Februar in der Schaubühne

Übernahme in die LEIPZIGSTIFTUNG: Zukunft der Goerdeler-Stiftung langfristig gesichert

Fünf Jahre Innovations-Booster in Leipzig: Sächsischer Wirtschaftsminister Dirk Panter besucht SPRIND

Kompaktes Wissen zum einstigen Grenzsicherungssystem der DDR: Lexikon der innerdeutschen Grenze

Was sonst noch wichtig war:

Auf der A14 zwischen Klinga und Grimma gab es offenbar einen Unfall und daher Verkehrsbehinderungen.

In Sachsen und Thüringen durchsuchten Beamte des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) mehrere Wohnungen in Sachsen und Thüringen. Hintergrund soll ein Angriff in einem Zwickauer Park vom Juli 2024 sein.

Zum 25. Mal macht der heutige Weltkrebstag auf eine Krankheit aufmerksam, an der immer noch viele Menschen versterben, obgleich sich frühzeitige Erkennung, Therapie und Heilungschancen im Lauf der Jahre deutlich verbessert haben.

In einem schwedischen Bildungszentrum in Örebro westlich von Stockholm kam es offenbar zu Schüssen. Die Polizei war vor Ort, Hintergründe blieben zunächst unklar.

US-Präsident Trump (78) macht mit seiner rigorosen Zollpolitik ernst: China reagiert mit Gegenmaßnahmen, Kanada und Mexiko haben Zugeständnisse für einen Aufschub gemacht, die EU zeigt sich zum harten Verhandeln entschlossen.

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