Der irische Billigflug-Anbieter Ryanair streicht zahlreiche Verbindungen, unter anderem Leipzig soll ab 2025 nicht mehr bedient werden. Ex-Hurrikan „Kirk“ zieht derzeit über Deutschland und hat auch in Sachsen mildes Herbst-Schmuddelwetter im Gepäck. Und: Der Bundeskanzler kündigte im Bundestag weitere Waffenlieferungen nach Israel an. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 10. Oktober 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Kahlschlag: Ryanair streicht Leipzig ab 2025 aus dem Programm
Mal eben mit Ryanair von Leipzig nach London fliegen – das wird ab Sommer 2025 so nicht mehr möglich sein: Der irische Billigflug-Anbieter kündigte am Donnerstag umfassende Streichungen seines Programms an. Neben Leipzig wird auch an den Flughäfen Dresden und Dortmund der Ryanair-Betrieb komplett eingestampft.
Airline-Chef Eddie Wilson begründete den Schritt mit hohen Standortkosten, speziell der deutschen Luftfahrt. In anderen EU-Ländern dagegen sähe sich das Unternehmen aufgrund niedrigerer Kosten gut aufgestellt.
Götz Ahmelmann zeigte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht, wie der MDR berichtet: Luftverkehr, Wirtschaft und Touristen würden unter den hohen Standortkosten leiden, kritisierte der Geschäftsführer der Mitteldeutschen Flughafen AG. Er rief den Bund zur Senkung von Steuern und Gebühren auf, um im Wettbewerb nicht weiter zurückzufallen. Insgesamt 22 Ryanair-Strecken in Deutschland sollen 2025 verschwinden, das Angebot am Airport Hamburg wird durch Europas größte Billig-Airline um etwa 60 Prozent gekürzt.
Sturm, Schauer, umgestürzte Bäume: „Kirk“ bringt Schmuddelwetter ins Land
Wer Donnerstagmorgen oder -vormittag unterwegs war, bekam es mitunter schon zu spüren: Regenschauer, Sturm und starke Windböen machten das Fortkommen gerade zu Fuß zeitweise zu einer echten Herausforderung. „Übeltäter“ in diesem Fall ist Ex-Hurrikan „Kirk“, der mildes Schmuddelwetter in weite Teile der Republik transportiert. Besonders der Süden und die Mitte Deutschlands sind betroffen.
Wie die „Sächsische Zeitung“ in ihrem Ticker meldet, stürzte am Donnerstagvormittag in Chemnitz ein entwurzelter Baum auf ein Auto, verletzt wurde niemand. Anders in Lößnitz (Erzgebirge), wo eine Person durch ein wegen Baumsturz beschädigtes Stromkabel einen Stromschlag erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Auch in Dresden konnte ein Baum dem Wind nicht standhalten und kippte an der Königsbrücker Straße auf eine Straßenbahn-Oberleitung.
Noch mindestens bis zum Abend muss weiter mit starken Windböen gerechnet werden, warnt der Deutsche Wetterdienst (hier nachzulesen). Der Wind soll allmählich nachlassen, noch immer gibt es Schauer, mit deren Rückgang in der Nacht zum Freitag gerechnet wird. Morgen soll es zudem mit 11 bis 13 Grad deutlich kühler werden.
Scholz: Wir liefern weitere Waffen nach Israel
Bei einer Debatte im Deutschen Bundestag hat Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) heute weitere Waffenexporte zur Unterstützung Israels angekündigt. Vorangegangen war massive Kritik von Unionsvertretern, wonach die Lieferung von Waffen seitens der Bundesrepublik nicht oder nur schleppend liefen: Von seit Wochen verweigerten Exportgenehmigungen für Munition und Panzer-Ersatzteile sprach etwa CDU-Chef Friedrich Merz (68).
Scholz antwortete mit dem Hinweis, dass es weitere Lieferungen geben werde, Details und Umfang der Exporte ließ der Regierungschef jedoch offen. Bekannt ist gleichwohl ein starker Anstieg der genehmigten Auslieferungen an Israel, besonders nach dem Überfall der terroristischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023. Damals wurden auf israelischer Seite etwa 1.200 Menschen brutal getötet, mehrere Tausend verletzt und etwa 250 Personen nach Gaza gekidnappt.
Mit einer Schweigeminute wurde im Bundestag an das schreckliche Geschehen erinnert, welches den bis heute anhaltenden Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Israels Militäroffensive hat sich auch auf gegnerische Gruppen im benachbarten Libanon ausgeweitet und dort, ebenso wie in Gaza, Tausende Menschen das Leben gekostet. Ein Ende der Kämpfe, die sich möglicherweise zum größeren Flächenbrand unter Beteiligung der Regionalmächte in Nahost ausweiten könnten, scheint trotz aller politischen Bemühungen aktuell nicht in Sicht.
Auch über Antisemitismus und Asylpolitik wurde heute im Bundestag debattiert.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Inventur für den sächsischen Wald: Trotz Dürreschäden ist die Entwicklung positiv
DIW-Studie zu Mietbelastung in Deutschland: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander
Kommentar zu einem Artikel von Egon Krenz: Wie friedlich war die DDR?
Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen: Ein völlig neuer Blick aufs Alte Rom
Was sonst noch wichtig war:
Der Dresdener Baubürgermeister bemüht sich – bislang ohne konkreten Erfolg – um Finanzhilfe aus Berlin zum Neuaufbau der Carolabrücke.
Eine Ministervorgabe, das Beharren auf Hochschulautonomie und mal wieder das Endlos-Thema Gendern beschäftigt gerade Sachsen.
Die Südkoreanerin Han Kang (53) erhält den diesjährigen Literatur-Nobelpreis.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) führt seit dem russischen Großangriff vom 24. Februar 2022 ein Land im Kriegszustand: Nun ist Selenskyj auf Europatour, nach einer London-Visite wird er morgen in Berlin erwartet.
Hurrikan „Milton“ traf wie erwartet auf die Westküste von Florida (USA), wo laut dem Gouverneur zwar das schlimmste Szenario ausgeblieben sei. Nichtsdestoweniger werden Überschwemmungen, massive Schäden und Todesopfer gemeldet. Noch sind nicht alle Folgen der Katastrophe absehbar, zehntausende Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Der scheidende US-Präsident Joe Biden (81) hatte seine geplante Deutschland-Reise wegen des Hurrikans verschoben.
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