Am heutigen Montag begann für tausende Kinder und Jugendliche das neue Schuljahr. Noch immer jedoch fehlen an sächsischen Schulen Lehrkräfte – genau wie Schulplätze für geflüchtete Kinder. Außerdem: In der Elster in Leipzig wurde heute eine Leiche entdeckt. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 5. August 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Hurra hurra, die Schule geht wieder los!
Laut Kultusministerium ist das ein Zuwachs von mehr als 18.000 Kindern und Jugendlichen im Gegensatz zum Vorjahr.
Auch mehr als 1000 neue Lehrkräfte nehmen mit dem heutigen Montag ihren Dienst an sächsischen Schulen auf. „Sachsens Kultusminister Christian Piwarz hätte gern mehr eingestellt. Doch die Bewerberlage gab nicht mehr her“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Es ist kein Geheimnis, dass wir natürlich gern mehr Lehrkräfte eingestellt hätten, wenn sich auch mehr beworben hätten. Die Unterrichtsabsicherung bleibt damit auch im neuen Schuljahr eine Herausforderung“, so Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU).
Das neue Schuljahr bringt einige Änderungen mit sich. So wird in der Klassenstufe an sächsischen Grundschulen eine Stunde Sachunterricht wöchentlich mehr stattfinden sowie in den zweiten Klassen jeweils eine weitere Deutschstunde. Ebenfalls wolle man Lehrkräfte noch fitter machen für die Nutzung digitaler Lernmittel und Anwendungen.
Auch spricht sich das Ministerium ausdrücklich gegen die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren wie Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder andere, die die Kennzeichnung aller Geschlechtsidentitäten vermitteln sollen, aus. Einen Kommentar dazu hat unser Redakteur Thomas Köhler verfasst.
1600 geflüchtete Kinder ohne Schulplatz
Der Kinderschutz-Landesverband kritisiert indes, dass aktuell mehr als 1600 geflüchtete Kinder ohne Schulplatz wären. „Diese Situation steht im eklatanten Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, dem Grundgesetz und dem geltenden Schulrecht“, so der Verband.
Teilweise dauere es über ein Jahr, bis geflüchtete Kinder einen Platz bekämen, heißt es weiter. Silke Brewig-Lange, Vorstandsvorsitzende des sächsischen Kinderschutzbund-Landesverbandes, macht deutlich: „Das schränkt ihre Bildungs- und damit ihre Teilhabechancen massiv ein und gefährdet das Kindeswohl. Für diese Kinder bedeutet dies, dass Schulstoff versäumt wird, Klassen wiederholt werden müssen, ihr Selbstwertgefühl massiv leidet. Betroffen ist damit auch ihre soziale Entwicklung.“
Der Kinderschutzbund fordert zügige, unbürokratische Maßnahmen zur Gewährleistung und Umsetzung dieses Grund- und Kinderrechtes. So solle unter anderem auch Deutsch als Zweitsprache bei Quereinsteiger*innen, die in den Lehrberuf einsteigen, gefördert werden. Auch die schnelle Integration von geflüchteten pädagogischen Fachkräften in den Schuldienst ist Teil der Forderung.
Leiche in der Elster
Am frühen Nachmittag entdeckten Passanten heute eine leblose Person im Wasser am unteren Elsterwehr. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Einsatzkräfte gegen 13.40 Uhr informiert. Der Leichnam wurde aus der Wasser geborgen und wurde zur Identitätsfeststellung in die Rechtsmedizin verbracht. Gegen 16 Uhr wurde die Sperrung vor Ort aufgehoben, weitere Details sind derzeit noch nicht bekannt.
„Sharrows“ auf Franz-Flemming-Straße
In der Franz-Flemming-Straße im Abschnitt zwischen Rückmarsdorfer Straße und Georg-Schwarz-Straße in Leipzig-Leutzsch werden ab heute sogenannte „Sharrows“ installiert. Die Radpiktogramme sollen die Aufmerksamkeit auf die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn von Kfz-Verkehr und Radfahrenden lenken.
Laut Stadtverwaltung könne an dieser Stelle kein Tempo 30 angeordnet werden. Ebenso wenig ist die Installation eines separaten Fahrradstreifens möglich, weshalb auf die speziellen Markierungen zurückgegriffen wird. Die Maßnahme ist Teil des vom Stadtrat beschlossenen Aktionsprogramms Radverkehr. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 8.600 Euro.
Gehwegparken, Graffiti und Wahlpodium
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Gehwegparken in der Karl-Heine-Straße: Die falschen Parkmarkierungen sind jetzt angefräst
Süden unter Wasser: Kommentar zu einer halbherzigen Anfrage im Leipziger Stadtrat
Wieder einmal in München: Gedanken zu einem Graffiti
Retten wir unsere Demokratie! Warum es sich lohnt, Demokratie als Lebensform zu begreifen
Zeit für Mehrweg auf der Leinwand – Filmreihe mit Diskussion
Was heute außerdem wichtig war: Am Schulcampus Stadtteilhaus in der Wurzner Straße diskutierten am Montagabend Vertreter*innen von SPD, Die Linke, BÜNDNIS90/Die Grünen, CDU, BSW, AfD und FDP im Vorfeld der sächsischen Landtagswahlen über Themen wie Fachkräftemangel, Innere Sicherheit, Finanzen oder das gesellschaftliche Klima in Sachsen. Eingeladen hatte die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB).
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