Nachdem am vergangenen Wochenende ein Mann im Zuge einer Auseinandersetzung auf der Eisenbahnstraße verstorben war, hat die Polizei heute einen Tatverdächtigen festgenommen. Außerdem: CDU-Politikerin Ursula von der Leyen ist für weitere fünf Jahre zur EU-Kommissionspräsidentin gewählt worden und von Leipzig aus starteten erste Kleintransporter zur Versorgungshilfe in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kyiv. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 18. Juli 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Verdacht des Totschlags: Tatverdächtiger nach Auseinandersetzung auf der Eisenbahnstraße festgenommen

Nachdem am vergangenen Samstag ein 39-jähriger Mann im Zuge einer Auseinandersetzung auf der Leipziger Eisenbahnstraße verstorben war, wurde heute ein Tatverdächtiger festgenommen. Der 52-Jährige soll seinem Opfer schwerste Verletzungen zugefügt haben, welche trotz reanimierender Maßnahmen schließlich zum Tode führten.

In einem gemeinsamen Statement teilten die Leipziger Polizei und die Leipziger Staatsanwaltschaft mit, dass gegen den Mann ein Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen wurde. Der mutmaßliche Täter befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen dauern an. Im Zuge dessen sucht die Polizei nach einem Mann mit Brille, welcher sich bei den Beamten der Bereitschaftspolizei gemeldet hatte und möglicherweise sachdienliche Hinweise geben kann.

Übergabe von Kleintransportern zum Wiederaufbau der Ukraine

Nach den jüngsten Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt und ihre Zivilbevölkerung sollen sich nun die ersten Kleintransporter am Donnerstag auf den Weg nach Kyjiw machen. Die Fahrzeuge werden dringend für die Versorgung der Zivilbevölkerung mit lebenswichtigen Ressourcen wie Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Materialien zur Grundversorgung benötigt.

Zudem können sie auch für die Evakuierung von Verletzten oder Kranken aus gefährlichen Gebieten verwendet werden. Bereits im dritten Jahr des Krieges gegen die Ukraine unterstützt die Stadt Leipzig unter anderem mit Soforthilfe und materiell.

Haftstrafe für Aktivistin der Letzten Generation

Eine 32-jährige Aktivistin der Protestgruppe Letzte Generation wurde am heutigen Montag vor dem Berliner Amtsgericht zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Es ist das erste Mal, dass eine Strafe für die Klimaaktivist*innen nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Als Grund für das verhältnismäßig hohe Strafmaß wurde angegeben, dass sich die Angeklagte nicht einsichtig gezeigt habe und noch im Gerichtssaal verkündet hatte, an weiteren Aktionen der Letzten Generation teilnehmen zu wollen. In Gänze wurde die 32-Jährige wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, der Nötigung und der Sachbeschädigung für schuldig befunden.

Unter anderem hatte sie sich mehrmals auf Fahrbahnen festgeklebt sowie ein Laden-Schaufenster des Nobel-Modelabels Gucci auf dem Berliner Kurfürstendamm mit Farbe besprüht. Auch bei einer Farbattacke auf die Fassade des Bundesverkehrsministeriums sei sie laut Gericht beteiligt gewesen.

Von der Leyen bleibt EU-Kommissionspräsidentin

Mit insgesamt 401 Stimmen wurde Ursula von der Leyen (CDU) erneut zur EU-Kommissionspräsidentin gewählt. Auf „X“ (ehemals „Twitter“) bedankte sie sich in aller Kürze: „5 more years. I can’t begin to express how grateful I am for the trust of all MEPs that voted for me.“ („Fünf weitere Jahre. Ich kann gar nicht beschreiben, wie dankbar ich bin für das Vertrauen aller Abgeordneten, die für mich gestimmt haben.“)

Zuvor hatte die CDUlerin ihre politischen Leitlinien für die kommenden fünf Jahre vor dem Parlament vorgestellt. Unter anderem kündigte sie an, neue Richtungen in der Verkehrs- und Klimapolitik einschlagen zu wollen. So soll das bereits beschlossene EU-Verbot von neuen Verbrenner-Autos ab 2035 durch Ausnahmen für sogenannte E-Fuels aufgeweicht werden. Weiterhin wolle sie illegale Migration stärker bekämpfen.

Stellenabbau an Flughäfen Leipzig und Dresden

An den Flughäfen Leipzig/Halle sowie Dresden müssen in den nächsten zwei Jahren insgesamt 122 Stellen gestrichen werden. Das berichtete der MDR. Berufsbedingte Kündigungen wolle man vermeiden, hieß es dazu von der Mitteldeutschen Flughafen AG. Vielmehr sollen die Einsparungen mitunter über Ruhestandsregelungen und Einstellungsstopp umgesetzt werden.

Erst vor einem Monat schnürten die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt ein millionenschweres Unterstützungspaket für die Mitteldeutsche Flughafen AG, die seit 2010 mehr als 630 Millionen Euro Verlust gemacht habe.

„Das sind wirkliche Wirtschaftsbringer“, verkündete in dem Zusammenhang Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. „Wir wissen, was wir gerade an Leipzig haben. […] Diese beiden Flughäfen sind eine wichtige verkehrliche Infrastruktur und brauchen deshalb Unterstützung.“

Noch mehr Flughafen, Ende Gelände und 200 Tonnen Extra-Müll

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Mögliche DHL-Verlängerung am Flughafen Leipzig/Halle: Grüne und Linke haben da ein paar Fragen

Die Erde als System begreifen: VolkswagenStiftung fördert auch eine Leipziger Junior-Professur

Verfassungsschutz nimmt Ende Gelände ins Visier: Über 100 Organisationen unterzeichnen Solidaritätserklärung

200 Tonnen Extra-Müll und 2.400 Überstunden: Stadtreinigung Leipzig zieht EM-Fazit + Video

Borna: Zweite Runde beim Sommerferienprogramm vom 23. Juli –2. August immer um 13 Uhr

Zweite Gerichts-Pleite für Böhmermann und linker Wahlkampfauftakt

Was heute außerdem wichtig war: Der TV-Satiriker Jan Böhmermann musste heute vor dem Oberlandesgericht Dresden erneut eine Schlappe einstecken. Ein mit seinem Gesicht beworbener Honig darf weiterhin verkauft werden. Der Imker Rico Heinzig hatte diesen in Umlauf gebracht, nachdem er selbst in Böhmermanns TV-Show „ZDF Magazin Royale“ aufs Korn genommen worden war.

Böhmermann stellte Heinzigs Firma als Beispiel für die Praxis dar, Bienenstöcke an Unternehmen zu vermieten und im Zuge dessen mit Artenschutz und nachhaltigem Engagement zu werben. Der betroffene Imker wiederum sah sich ungefragt und ohne Chance zur Stellungnahme in der Öffentlichkeit bloßgestellt, woraufhin er Böhmermann nach eigener Angabe satirisch habe begegnen wollen.

Auf der Sachsenbrücke läutete die Leipziger Linke heute ihren Wahlkampf ein. Bei Musik, Küfa und Popcorn luden die Kandidat*innen Juliane Nagel, Livia Stockmann, Marco Böhme und Nam Duy Nguyen alle Interessierten ab 18 Uhr zum Gespräch ein.

Beim Wahlkampfauftakt der Linken an der Leipziger Sachsenbrücke. Foto: LZ
Wahlkampfauftakt der Linken an der Leipziger Sachsenbrücke. Foto: LZ

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