Ein Mitarbeiter des sächsischen AfD-Politikers Maximilian Krah soll für China spioniert haben, eine Jugendstudie zeigt eine psychisch belastete und nach rechts kippende Jugend und die Stadt Leipzig will am ehemaligen Technischen Rathaus abreißen und neu bauen. Außerdem: In der Merseburger Straße soll eine Fußgängerzone entstehen. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 23. April 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Die AfD und der Spionageverdacht – es gibt bereits viele Vermutungen und Vorwürfe zu diesem Thema und am heutigen Tag ist noch einer dazugekommen. Die Bundesanwaltschaft wirft einem Mitarbeiter des Europa-Abgeordneten Maximilian Krah (AfD) vor, für den chinesischen Geheimdienst spioniert zu haben.

Der 43-Jährige soll nicht nur Informationen aus dem EU-Parlament nach China übermittelt, sondern auch chinesische Dissidenten ausgespäht haben. Um Letzteres zu schaffen, soll er Mitglied von Dissidenten-Organisationen gewesen sein. Die Polizei hat den Verdächtigen gestern Abend in Dresden festgenommen.

Krah, der bei der kommenden Europawahl als Spitzenkandidat der AfD antritt, erklärte, dass er seinen Mitarbeiter entlassen werde, falls sich die Vorwürfe als berechtigt herausstellen sollten. Er selbst steht auch schon im Verdacht ausländischer Einflussnahme – allerdings seitens Russland. So berichteten vor einer Woche mehrere Medien, dass Krah im vergangenen Jahr vom US-Geheimdienst FBI zu diesem Thema befragt wurde.

Schon länger gibt es Vorwürfe sowohl gegen Krah als auch gegen Petr Bystron, den Zweitplatzierten der AfD bei der Europawahl, sich von einer prorussischen Internetplattform bezahlt haben zu lassen. Die AfD-Politiker bestreiten diese Vorwürfe.

Jugendstudie mit dramatischen Ergebnissen

Wenn wir schon mal bei der AfD sind … Diese durfte sich heute über das Ergebnis einer Jugendstudie freuen. Demnach würden 22 Prozent der Menschen in Deutschland, die jünger als 30 Jahre sind, die AfD wählen. Vor zwei Jahren waren es noch neun Prozent. Die AfD ist damit knapp vor der CDU die beliebteste Partei bei jungen Menschen.

Wieder einmal scheint vieles am Thema Migration zu hängen. Waren vor zwei Jahren nur 22 Prozent wegen der „Zunahme von Flüchtlingsströmen“ besorgt, sind es nun 41 Prozent. Im Vergleich zu Inflation, Kriegen und Klimawandel ist das zwar nicht die größte Sorge, aber jene mit dem größten Sprung.

Bedrückend sind auch die Daten zur psychischen Gesundheit. Mehr als ein Drittel klagt über Erschöpfung und acht Prozent haben Suizidgedanken. Elf Prozent der Befragten sind wegen psychischer Probleme in Behandlung.

Verwaltungsgebäude geplant

Auf dem Gelände des ehemaligen Technischen Rathauses soll ein neues Verwaltungszentrum entstehen. Das hat die Stadt heute bekannt gegeben. Aktuell befindet sich das Grundstück in der Prager Straße 20 bis 28 im Besitz der Adler Group. Diese soll dafür 27 Millionen Euro erhalten. Eigentlich sollte dort ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen – das ist allerdings nicht passiert.

Das Stahlskelett, das sich aktuell dort befindet, wäre aus Sicht der Verwaltung zwar ausreichend groß für die Unterbringung, aber die Struktur des Gebäudes ist ungeeignet. Deshalb möchte die Stadt das Skelett komplett abreißen (Kosten: etwa elf Millionen Euro) und dann ein neues Gebäude bauen.

„Mit dem Kauf verfolgt die Stadt zwei Ziele“, erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürger zentrumsnah und an einem Ort Verwaltungsdienstleistungen anbieten und wir wollen einen städtebaulichen Missstand beseitigen, das Grundstück neu gestalten und modern bebauen.“ Das sei teuer, aber eine „Zukunftsentscheidung“ für Stadt und Bürger*innen.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

über ein gutes Jahr für die Leipziger Sparkasse,

über Neuigkeiten zur geforderten Verkehrsberuhigung am Dorfanger Probstheida und

über den 1. Mai im Jahr 1923.

Worüber LZ TV berichtet hat:

Neben dem Wahlkampfauftakt der Grünen geht es um die Reaktivierung von Brunnen und die Suche nach Bahn-Mitarbeitern. Schauen Sie doch mal in unserer Mediathek vorbei!

Was heute außerdem wichtig war:

In der Merseburger Straße in Lindenau soll eine Fußgängerzone entstehen, in der das Radfahren in Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist. Am kommenden Sonntag können interessierte Leipziger*innen zwischen 15 und 18 Uhr vor Ort erste Eindrücke sammeln. Mehr dazu gleich in einem Extra-Text …

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